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Rozedale / Rozedale – CD-Review

Rosedale heißt jetzt Rozedale.
Rozedale ist immer noch Amandyn Roses sowie Charlie Fabert.
Für das Mixing von "Rozedale" hat man sich Chris Sheldon mit ins Boot geholt.
Er steht seit langer Zeit in Diensten diverser Bands wie zum Beispiel Prefab Sprout, Foo Fighters, Radiohead, Roger Waters, The Answer oder Big Country.
"Ce Soir Je T’aime" ist der einzige Song in französischer Sprache.
Diese Nummer wurde von Cali, einem preisgekrönten französischen Künstler, komponiert.
Außerdem wird Louis Bertignac als »[…] ardent soloist on "Burning" […]« genannt.
Bringt die Buchstabenänderung vom ’s' zum 'z' auch eine musikalische Modifikation?

Diese Frage beantwortet Rozedale mit zehn Songs, die sich über eine Gesamtspielzeit von gut siebenunddreißig Minuten erstrecken.

Zu Corona-Zeiten nimmt sich Rozedale in besonderer Weise Themen wie Beziehungen, Nachhaltigkeit und den unterschiedlichen Seiten der Liebe an.
Rozedales "Rozedale" sorgt – nach so einigen Hördurchgängen – für Freude vor den Lautsprechern.
Rozedale kann immer noch klasse rocken, auch wenn der Zwölftakter nicht mehr immer so deutlich im Vordergrund steht. Nichtsdestotrotz geht die Combo auch mit viel Energie ans Song-Werk. Hochoktanig und durchaus großformatig versteht es das Duo, uns bei der Stange zu halten.

Sozusagen auf der anderen Seite gibt es Momente der sensiblen Einkehr, der Nachdenklichkeit.
Dann kommt die akustische Gitarre zum Einsatz und die wird umrahmt von feinen Streicher- sowie akzentuierten Piano-Sounds. Herausragend!
So, wie es bei der Covid 19-Pandemie bisher zuging, ist dieses Album aufwühlend und melancholisch.
Amandyn Roses' Gesang passt zu jeder musikalischen Rozedale-Ausrichtung und Charlie Faberts Gitarren-Einsätze sind von flexibler als auch draufgängerischer Fantasie geprägt. Beide gehen bis an die Grenze der Gefühle.

Dieses Rozedale-Album ist so etwas wie ein emotionaler Aufschrei in diesen Zeiten, die manchmal anmuten wie eine Achterbahnfahrt.
Waren schon "Long Way To Go" beziehungsweise Wide Awake Alben auf hohem Niveau, dann pendelt sich "Rozedale" locker auf dieser Ebene ein.
Rozedales Musik ist irgendwie gereift.

Auch wenn es bezüglich der relativ kurzen Gesamtspielzeit einen Kritikpunkt geben mag, überzeugt Rozedale uns davon, dass hier nicht eine Sekunde verlorene Zeit ist.
Mit ihrem gewissen Etwas sind alle zehn Lieder Hinhörer.
Aus meiner Sicht verfügen "At The End Of The Day" sowie "Somewhere In The Mess" jeweils über eine Prise mehr Würzung und werden so zu Rozedale-Highlights.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up Rozedale:

Amandyn Roses
Charlie Fabert
Louis Bertignac

Tracklist "Rozedale":

  1. Ghost
  2. Brand New State
  3. Shine
  4. Burning
  5. Where Love Goes
  6. Ce Soir Je T’aime
  7. Can’t Get Enough
  8. Before I Go
  9. At The End Of The Day
  10. Somewhere In The Mess

Gesamtspieltzeit: 37:33, Erscheinungsjahr: 2021

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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Mail: joachim(at)rocktimes.de

2 Kommentare

  1. Carlo Luib-Finetti

    Gestern gab es auf dem Deutschlandfunk eine interessante Sendung mit und zu Rozedale. Für Fans sicherlich interessant:

    http://www.deutschlandfunk.de/franzosische-rock-band-rozedale-blues-und-rock-mit-s-oder-z.2588.de.html?dram:article_id=501023

  2. Carlo Luib-Finetti

    <q cite="Bringt die Buchstabenänderung vom ’s' zum 'z' auch eine musikalische Modifikation?"
    Ich meine ja, und zwar sehr deutlich. Als Fan von Rosedale und ihrer beiden vorigen CDs unter dem Namen alten Namen bin ich doch eher enttäuscht über die Entwicklung der Band – wobei "Band" eigentlich das Duo und Paar Amandyn Roses und Charlie Fabert ist. Nach wie vor beeindruckend ist die emotionale Stimme von Amandyn und das exzellente Spiel und Arrangement von Charlie auf der Gitarre und den Songs. Aber vom Blues und Blues-Rock haben sie sich doch ziemlich entfernt. Bei mir in den Ohren kommt an: guter Pop-Rock, balladenhaft, aber kaum etwa mitreissend-rockiges. So etwas kann unsereiner sich ja gelegentlich auch antun kann. Und diese musikalische Richtungsänderung wurde mit der Umbenennung auf Rozedale signalisiert, damals auch mit einem Video auf youtube auch angedeutet.

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