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Ruben Hoeke Band / All Saints – CD-Review

25 Live hat einen Nachfolger bekommen.
Zehn neue Songs befinden sich auf "All Saints", deren Musik von Ruben Hoeke komponiert wurde. Die aussagekräftigen Texte schrieb der Sänger Lucas Pruim.
Das Album abschließende "Love Is Blindness" stammt von U2.
Im Februar und März 2019 wurden die Tracks im Captain Hook Studio im niederländischen Neck aufgenommen.
Das Booklet enthält alle Texte und einige Live-Fotos der Musiker sowie ein Band-Bild.
Konstanz zeigt die Formation beim Line-up, denn neben dem Namensgeber der Combo trommelt sein Bruder Eric Hoeke. Den Bass zupft Mike Kamp und der bereits erwähnte Lucas Pruim ist der Sänger.
Als Gast fungiert der Tastenmann Niels Schutten in "Forafter Always" als auch in "Love Is Blindness".
Am Ende der Informationen zur vorliegenden Platte heißt es »[…] We once again hope all you sinners ans saints enjoy this record as much as we did while making it. […]«
Okay, über dreiundvierzig Minuten Blues, Blues Rock und Hard Rock werden unter die kritische Lupe genommen.

Vielleicht bietet es sich an, zunächst die Nummern mit dem Tasten-Gast zu hören.
Die Piano-Begleitung in "Forafter Always" verstärkt den Balladen-Charakter des Stücks prächtig. Lucas Pruim singt wunderbar und überhaupt ist dieses Lied herrlich arrangiert. Die Gitarre vermittelt ein wenig Wehmut und die phasenweise eingestreuten Backing Vocals setzen Akzent-Blitzlichter. Besonders schön ist der lang andauernde Ausklang des Tracks. Hinhörer!
Von den schwarzen und weißen Tasten des Pianos zu denen der Hammond. Da sind wir schon bei der U2-Nummer "Love Is Blindness" angekommen. Über siebeneinhalb Minuten zieht sich diese Ballade in den Händen der Ruben Hoeke Band lustvoll hinaus. Großartig-melancholischer Lucas Pruim-Gesang paart sich mit einer musikalischen Begleitung. Schließlich ist da dann auch noch eine hingebungsvoll intonierte Solo-E-Gitarre von Ruben Hoeke. Er hat sozusagen alle Zeit der Welt, um sich zu entfalten. Grandios! Insgesamt eine klasse Interpretation.

Auf der anderen Seite der Platte kracht "Get Bit" amtlich-kompakt aus den Lautsprechern. Klasse Opener!
Der Blues ist Basis für das im Hard Rock angesiedelte "All Feels". Nicht nur hier liefern Bassist Mike Kamp sowie Eric Hoeke am Schlagzeug einen beeindruckenden Job ab. Der Rhythmus-Motor läuft geschmeidig rund und bei höherem Tempo, wie in dem gerade genannten Track, meldet sich der rhythmische Turbolader deutlich zu Wort. "All Feels" verfügt über ein feines Rock’n’Roll-Feeling.
Es gibt nicht wenige Musik-Anhänger, die auf infizierenden Groove stehen. Dieser Rhythmus begegnet einem in vielen Variationen. In diesem Zusammenhang darf das herrlich luftig arrangierte "Sally Went To The Shore" genannt werden. Lucas Pruim zeigt sich hier als ein einfühlsamer Sänger. Obendrein besticht das Stück auch noch durch eine herrliche Melodie.

Kraftvoll rockend befindet sich die Formation in "The Devil’s Toil" abermals auf dem riffigen Highway und dieses wunderschön-relaxte Intermezzo ist Genuss pur. Toll!
Die Ruben Hoeke Band bleibt auf der Überholspur, wenn man sich "Easy Does It" widmet. Es ist bemerkenswert, in welcher Vielfalt man auf dem Album das Riff-Terrain auslotet. Klasse!

"All Saints" markiert die nächsthöhere Entwicklungsstufe der Ruben Hoeke Band.
Mit viel Schmackes und Tiefgang wird dieses Album zu einem Must-have für jeden Blues Rock-Fan.


Line-up Ruben Hoeke Band:

Ruben Hoeke (guitar)
Eric Hoeke (drums)
Mike Kamp (bass)
Lucas Pruim (vocals)

Guest Appearance:
Niels Schutten (piano – #6, Hammond – #10)

Tracklist "All Saints":

  1. Get Bit (3:40)
  2. (I’m A) Cheap Trick (4:36)
  3. Easy Does It (3:53)
  4. Sour Fruit (3:58)
  5. Been A Long Time Comin' (3:18)
  6. Forafter Always (3:57)
  7. All Feels (3:18)
  8. Sally Went To The Shore (4:28)
  9. The Devil’s Toil (4:31)
  10. Love Is Blindness (7:37)

Gesamtspielzeit: 43:22, Erscheinungsjahr: 2019

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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Mail: joachim(at)rocktimes.de

2 Kommentare

  1. Jürgen aus Bonn

    Hallo Joe!
    Beim Stöbern auf Rocktimes bin ich auf die Besprechung des – heute – nagelneuen Albums der Rob Hoeke Band gestoßen, die bzw. deren Namensgeber ich bislang nicht kannte. Und spätestens, als ich las, dass auch sein Bruder Eric Hoeke mit von der Partie sei, stellte sich mir die Frage: Sind das etwa …/Könnten das etwa Söhne von Rob Hoeke sein? Einem insbesondere in den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts gefeierten holländischen Boogie Woogie Pianisten, den und dessen Pianospiel ich seinerzeit sehr geschätzt habe. Ein bisschen "Googlen" – und tatsächlich fand ich exakt die Bestätigung meiner Vermutung – und mehr noch die Information, dass die beiden Söhne im Jahr 2017 ein gemeinsames Album mit ihrem Vater eingespielt haben. Das ist insofern überraschend, als dieser bereits vor 20 Jahren verstorben ist. Aber technisch ist so etwas heutzutage überhaupt kein Problem mehr. Rob und Eric Hoeke haben – so wird es promotet – alte Aufnahmen, die ihr Vater ihnen hinterlassen habe, um ihren eigenen musikalischen Beitrag ergänzt und unter dem bezeichnenden Titel "Legacy" veröffentlicht. Und das hört sich durchaus interessant an, richtet sich aber in erster Linie an Freunde des Boogie Woogie.

    Auf Rocktimes taucht der Name Rob Hoeke – soweit ersichtlich – nur ein Mal auf: bei der Besprechung der RHB-CD "Sonic Revolver" als Urheber eines dort eingespielten Titels, ohne allerdings auf die verwandtschaftliche Beziehung hinzuweisen. Aber vielleicht geschah das ja aus der Absicht, dass die Söhne sich als eigenständige Musiker präsentieren können und nicht (lediglich) als Söhne eines musikalisch erfolgreichen Vaters. Aber wer kennt heute noch – insbesondere außerhalb Hollands – Rob Hoeke?

    Bezgl. des vorliegenden Reviews (wie auch des Live-Albums "25 Live") kann ich übrigens alles "unterschreiben", was Du darüber geschrieben hast. Die Rob Hoeke Band werde ich zukünftig im Auge und in den Ohren halten!

    1. Joachim 'Joe' Brookes

      Hallo Jürgen aus Bonn,
      viele Dank für deinen sehr ausführlichen Kommentar. Ja, Rob, Ruben und Eric sind verwandt.
      Deine akribische Suche im Internet war ja erfolgreich und vor lauter Freude hast du in deinem langen Text am Ende dann aus der Ruben Hoeke Band die Rob Hoeke Band gemacht. Schwamm drüber … die Combo ist einfach toll.
      In diesem Sinn …
      Joe

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