Es wäre vielleicht einfacher aufzuzählen, was Ruben Hoeke im Bereich Musik nicht macht. Aber anders herum geht es natürlich auch. Er ist nicht nur der Band-Vorsteher der 2004 gegründeten Ruben Hoeke Band (RHB). Unter anderem spielte er bei Formationen/Künstlern wie Skelter, Kenneth Harder, Roberto Jacketti And The Scooters, Thé Lau & Band oder JURA. Das letztgenannte Projekt wurde 2014 wieder ins Leben gerufen. Mehrfach wurde er für einen Dutch Blues Award nominiert und im Jahr 2015 wurde ihm der Preis überreicht.
Außerdem schreibt Ruben Hoeke Artikel für den Music Maker, Guitarist und GitaarPlus. Neben von ihm geleiteten Workshops ist er auch Produzent. Ruben Hoeke hat die Bühne unter anderem mit Jan Akkerman oder Gary Moore geteilt.
Eine Zusammenarbeit mit Mick Taylor kam nicht zustande, weil der Engländer wieder bei The Rolling Stones einstieg. Ein Angebot von Beth Hart für eine Welttournee schlug er aus, denn »[…] he chooses to stick with his own music. […]«
Von der Ruben Hoeke Band gibt es das Debütalbum "Sugar", erschienen 2006, "Coexist" aus dem Jahr 2010 und "Loaded" kam im April 2013 auf den Markt.
Das vorliegende Album "Sonic Revolver" enthält dreizehn Songs, dessen Musik von Ruben Hoeke komponiert wurde und RHB-Sänger Lucas Pruim schrieb die Texte. Auch hier bestätigt zumindest eine Ausnahme die Regel, denn der Opener "That’s The Boogie" geht zurück auf die Rob Hoeke Rhythm & Blues Group.
Bei "That’s The Boogie" bekommt man nach einem furiosen Song-Auftakt das, was man vom Titel auch erwarten … eine volle Ladung Boogie auf die Ohren. Klasse!
Der Albumtitel passt auch noch perfekt, denn "Sonic Revolver" ist ein musikalischer Expander, der seine Wurzeln im Blues/Blues Rock hat. Mit Rubens Bruder Eric Hoeke am Schlagzeug, Paul Brandsen am Bass und bereits erwähntem Lucas Pruim am Gesangsmikrofon sorgt die Ruben Hoeke Band für ordentlichen Alarm in den vier Wänden. Bei dieser Dynamik kann man sich gut vorstellen, was da live auf der Bühne abgeht. Der "Sonic Revolver"-Kessel steht mächtig unter Druck.
Mit Kompositionen um die vier Minuten plus kann man durchaus von kompakten Songs sprechen. Allerdings wird der Hörer auch von der Klasse eines Gitarristen Ruben Hoeke überzeugt. Außerdem ist Band sehr gut aufeinander eingespielt.
Auch wenn das Tempo zwischendrin gedrosselt wird, ist "Live Today" eine lupenreine Ballade unter dem Einfluss von Sehnsucht und Melancholie. "Proof Of Monsters" ist ein toll-groovendes Teil mit Classic Rock-Ambitionen.
Das nachfolgende "Fresh From The Mother" ist hochoktanige Rock’n’Roll-Auslese mit schwindelerregenden Geschwindigkeitsschwankungen. Super! In den meisten Fällen hat Ruben Hoeke auch noch einen ziemlich scharf gewürzten Gitarrenton auf Lager. Hey, diese Platte sorgt für mächtig gute Stimmung. Ups, was ist denn nun los? Da meint man, der Song ist zu Ende und dann serviert uns die Band auch noch ein herrliches Lounge-Jazz-Ambiente. Gekonnt! Mehr davon!
"Selling To Sell" kann man als so etwas wie eine Lied-Ausnahme ansehen, denn hier wirken der Gesang und die Backing Vocals ganz anders. Dieses Stück mit seinem Stadion-Flair muss man mehrmals auf sich wirken lassen. Dann ist es "Time" für ein letztes Winken mit dem Taschentuch. Die Ruben Hoeke Band lässt die Scheibe besinnlich rockend ausklingen.
Insgesamt sind die etwas über fünfzig Minuten sehr unterhaltsam und bei den dreizehn Tracks wird nicht nur Blues Rock geboten.
Line-up Ruben Hoeke Band:
Ruben Hoeke (guitar, additional bass)
Eric Hoeke (drums)
Paul Brandsen (bass)
Lucas Pruim (vocals)
Guest Appearances:
Niels Schutten (Hammond – #3,12)
Wiek Vermeulen (saxophone – #8)
Tracklist "Sonic Revolver":
- That’s The Boogie (3:40)
- Pet The Fat Cat [Milk Her Sugar] (3:12)
- A Naked Phrase (4:11)
- Cyanide Fire (4:45)
- Liar, Liar [Panties On Fire] (3:42)
- Hour-E-Cow (3:49)
- Proof Of Monsters (4:32)
- Fresh From The Mother (3:37)
- Selling To Sell (3:32)
- C-C-C-C-C-C-Come On! (4:24)
- Bell Tower (3:38)
- Live Today (5:04)
- Time (1:48)
Gesamtspielzeit: 50:26, Erscheinungsjahr: 2016
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