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Ruben Klay & The Groove Train – Konzertbericht, 27.10.2023, Culucu Bar, Kleve

In der Konzertankündigung der Culucu Bar, Kleve, lesen wir unter anderem:
»[…] Vom Mississippi-Delta über die Sümpfe von New Orleans bis zu den Slums von Chicago und von den weiten texanischen Ebenen bis zu den Gitarrenhelden der Sechziger/Siebziger in Dublin und London. Lassen Sie sich überraschen, wohin Ruben Klay & Groove Train Sie führen. So oder so wird dies ein Abend voller Blues-Genuss in seinen vielen Formen. […]«

Neben dem Sänger und Gitarristen Ruben Klay gehören zum Trio Ruben Klay & The Groove Train noch der Bassist Struik McStruikson sowie Schlagzeuger Luke Salvatore.
Letztgenannter steuerte auch eine der Eigenkompositionen bei. Luke Salvatore komponierte die Nummer "Train Is Leaving".
Bei diesem Song übernahm er auch die Lead Vocals.
Weiter während des Auftritts gespielte eigene Tracks stammen aus der Feder von Ruben Klay.

Ruben Klay & The Groove Train im Oktober 2023 in der Culucu Bar Kleve

Ruben Klay & The Groove Train im Oktober 2023 in der Culucu Bar Kleve

Zum fast auf den Punkt zweistündigen Ruben Klay & The Groove Train-Konzert in der Culucu Bar, Kleve, lässt sich das Folgende berichten:
Der Gig des niederländischen Trios entwickelte sich unter dem Zeichen des Blues zu einer wahren Party. Die Leute vor der Bühne ließen sich von der Musik der Gruppe um den Frontmann Ruben Klay begeistern und tanzten ausgelassen.

Die Mischung aus Eigenkompositionen und Coversongs war die Basis für die infizierende Stimmung beim Publikum. Das bereits erwähnte "Train Is Leaving", von Schlagzeuger Luke Salvatore komponiert, und die Lieder "Put It In A Song", "How Long", "Samuel" sowie "Come On Home" aus der Feder von Ruben Klay, fügten sich ganz geschmeidig in die Interpretation der Fremdkompositionen ein.

Bei den Coversongs waren unter anderem "Driftin'" von Ray Charles, Slim Harpos Klassiker "Hip Sake", "Mary Had A Little Lamb" (Buddy Guy), Stevie Ray Vaughans "Things That I Used To Do" oder "Rock Me Baby" von B.B. King Highlights.
Das Medley "Purple Haze/3rd Stone From The Sun" von Jimi Hendrix sollte zu einem besonderen Höhepunkt werden, denn hier brachte Ruben Klay die Saiten seiner Gitarre mit den Zähnen zum Schwingen und gleich danach spielte er sein Arbeitsgerät hinter dem Kopf. Die Showeinlage war speziell, allerdings stach das Medley durch Ruben Klays Fretboard-Künste, Sound-Ausflüge und Rückkoppungs-Effekte hervor. Ein außergewöhnliches Highlight.

Bereits die erste Solo-Einlage von Ruben Klay ließ erahnen, was da noch so auf die Anwesenden zukommen würde. Ruben Klay entfachte so manches Feuerwerk auf den sechs Saiten seiner E-Gitarre. Da spürte man seine Spiel-Power bis unter die Haut. Ein ums andere Mal setzte er ein Blues- beziehungsweise Blues Rock-Ausrufezeichen und servierte sozusagen wie am Fließband Zwölftakter-Leckerbissen. Seine ausgezeichneten Alleingänge waren geprägt von Leidenschaft sowie Feeling, das ganz besonders bei den Balladen eine Hochzeit hatte. Da war auch Feingefühl angesagt. Durch gekonntes Riffig ließ er den Funk hochleben und verschärfte ihn durch einige Wah Wah-Pedal-Einsätze. Ruben Klays leicht angeraute Stimme passte perfekt zum Blues und nicht nur einmal zeigte er sein gesangliches Können, wenn es darum ging, die Gitarrentöne unisono mit der Stimme zu begleiten. Klasse!

Zum "Hip Shake"-Boogie war die Tanzfläche noch voller und die Leute verließen sie nur, um sich ihrem Getränk zu widmen. Nach der Pause lebte der Boogie nochmals auf. Ein ganz besonderer Song war das von Ruben Klay komponierte "Samuel", das er einen Tag nach der Geburt seines Sohnes schrieb. Zunächst umhüllt von träumerischen Momenten, rockte das Stück im weiteren Verlauf. Highlight!
The Groove Train machte seinem Namen alle Ehre. Was Luke Salvatore an differenzierten Beats präsentierte, hatte quasi Hand und Fuß. Sein Drumming war in den rockenden Liedern richtig kraftvoll, auch mit Double Bass-Einsatz, und wenn es um den Slow Blues ging, wusste Luke Salvatore, wie man ebenfalls dezent Akzente setzen konnte. Sein Solo war mehr ein Blitzlicht, als Intermezzo.

Anders verhielten sich die Dinge beim Bassisten Struik McStruikson. Auch er hatte den Groove, konnte sich allerdings durch ein längeres Solo bestens in Szene setzen. Flotte Bass-Passagen wechselten sich mit fast knochentrockenen Fretboard-Fahrten ab. Auf einem der Lautsprecher-Koffer ist Phil Lynott von Thin Lizzy abgebildet. Struik McStruikson sowie Luke Salvatore glänzten mit einer Vielfalt an Grooves. Beide Daumen hoch.
Nach den beiden Sets wurde vom Publikum lautstark eine Zugabe gefordert. Da ließ sich das Trio nicht lange bitten und trieb die Stimmung mit dem Slow Blues von B.B. Kings "Sweet Little Angel" nochmals nach oben. Ganz zum Schluss folgte eine Rock’n’Roll-Jam. Super!

Ruben Klay & The Groove Train konnten mit ihrem Programm aus Eigenkompositionen und der sehr gelungenen Interpretation von Coversongs voll überzeugen und sorgten für prächtige Party-Stimmung.
Soundmann Günther hatte alle Regler, auch für das Licht, voll im Griff. Beide Daumen hoch!
Am 04. November feiert die Culucu Bar ihr zehnjähriges Bestehen. Mit dabei werden die Bands De Grens sowie Coltplay sein.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Live-Musik.

Bildnachweis für alle Bilder des Events: Joachim 'Joe' Brookes (RockTimes)


Line-up Ruben Klay & The Groove Train:

Ruben Klay (vocals, guitar)
Struik McStruikson (bass)
Luke Salvatore (drums, vocals)

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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