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Rudolf Heimann / Touch The Sky – CD- Review

Rudolf Heimann / Touch The Sky

Also – um ehrlich zu sein, nach den ersten Takten wähnte ich mich auf einer Langspielplatte des Alan Parson Projects, doch schon nach kurzer Zeit wirkt diese Musik elektronischer und weniger lebendig und glatt. Und die eingesetzte Gitarre erinnert im Übrigen an Mike Oldfield. Da scheint eine Menge an Einflüssen Pate gestanden zu haben. Denn Assoziationen häufen sich im Laufe der Spielzeit der CD, bei "Fresh Air" zum Beispiel kommt mir Kitaro in den Sinn, oder bei "Heaven’s Gate" ist es Pink Floyd.

Rudolf Heimann aus Iserlohn war in den frühen neunziger Jahren kein Unbekannter in der Elektro-Musik-Szene, nachdem er vorher eher im Rock tätig war. "Touch The Sky", sein seinerzeit zweites Album, stammt ursprünglich aus dem Jahre 1992, nach Aussagen des Musikers soll es auch sein Lieblings-Werk sein. Nun ist es erneut veröffentlicht worden auf Spheric Music, und alle Tracks wurden neu gemastert von Eroc. Auch zwei Bonus-Tracks sind spendiert worden (#13, 14).

Die Musik ist grundsätzlich sehr zugänglich, die Rock-Vergangenheit des Musikers klingt klar durch, allein die Konzentration auf weniger ausufernde Stücke weist auf kurze prägnante Strukturen mit verschiedenen atmosphärischen Ausprägungen hin. Schade ist allerdings, dass man auf einen Schlagzeuger verzichtet hat, denn der Einsatz eines solchen hätte dem Sound mehr Wärme und Flexibilität verliehen. So ist ein Hybrid zwischen angedeutetem Rock und elektronischer Musik entstanden. Nun, der Einsatz der Gitarren bringt einen wichtigen Aspekt hinein, sodass das Abgleiten in die völlige Elektronik dadurch noch verhindert wird, ebenso durch das Saxofon, das jedoch eher eine am Rande begleitende Rolle spielt, ohne wirklich wichtige Akzente setzen zu können. Das hätte man sicher noch interessanter ausbauen können.

Und so dümpelt und schwebt es oft genug einfach dahin, allerdings mit recht angenehmem Ausdruck in sehr melodiöser und harmonischer Verpackung. Die Stücke sind sehr zugänglich und eingängig im Charakter und gut zu konsumieren. Heimann hat mit dieser Platte sicher kein Jahrhundertwerk geschaffen, aber dennoch eine gute Platte innerhalb des Genres, da sie mit einer persönlichen Note aufwarten kann.


Line-up Rudolf Heimann:

Rudolf Heimann (synthesizers, AKAI sampler, programming, Korg MS-10)
Holger Stausberg (electric guitar)
Ralf Schönenberg (saxophone)
Bernd Rasche  (synthesizers, programming, Roland system 100M)
Christoph Nolte (acoustic guitar, clarinet)
Kim Kirchhoff (oboe – #10)
Dirk Schönfeld (electric guitar – #12)
Gerrit Renz (saxophone – #13)
Uta Minzberg (flute – #13)

Tracklist "Touch The Sky":

  1. Skywalker (4:20)
  2. Dragonflight (6:02)
  3. Fresh Air (4:03)
  4. Too Late To Turn (4:25)
  5. Brainflight (6:15)
  6. Heaven’s Gate (6:26)
  7. Ain’t Easy To Fly (6:08)
  8. Follow The Rainbow (6:39)
  9. View From A Hill (2:11)
  10. Dream Chip (4:22)
  11. Last Chance (5:12)
  12. Strange Delight (7:40)
  13. Midnight Drive (3:31)
  14. Chariots Of The Gods (5:08)

Gesamtspielzeit: 72:56, Erscheinungsjahr: 2017 (1992)

Über den Autor

Wolfgang Giese

Hauptgenres: Jazz, Blues, Country
Über mich: Althippie, vom Zahn der Zeit geprägt, offen für ALLE Musikstile
Meine Seite im Archiv

Mail: wolfgang(at)rocktimes.de

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