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Rückblick auf mein RockTimes-Jahr 2024: Ilka

Rückblicke können oftmals mit schönen Erinnerungen verbunden sein, können aber auch wehmütig, herzbewegend und schmerzhaft sein.

Ich blicke mal tiefer, also ins Jahr 2023 zurück, da dieses für mich eins der schwersten war. Ich verlor in dem Jahr drei Menschen, die mir sehr viel bedeutet haben.

Gleich zum Jahresanfang bekamen wir die Hiobsbotschaft, dass unser Freund und RockTimes-Urgestein Jürgen Bauerochse nun nach langer Krankheit verstorben ist. Ein schwerer Schlag war das. Damit hatten wir wirklich nicht gerechnet. Ich kann es bis heute noch nicht richtig fassen. Seine ruhige besonnene Art vermisse ich sehr.
Ein weiterer Verlust war für mich die Nachricht vom Tod einer großartigen Frau und Künstlerin – Tina Turner. Sie war bzw. ist für mein Empfinden immer noch der Inbegriff einer sehr starken, kämpferischen Frau, die ihre ehrgeizigen Ziele stets im Auge behielt und am Ende durch Beharrlichkeit auch erreichte. Ich verehrte bzw. verehre sie immer noch sehr und deshalb ihren Abschied von diesen Erdenball noch lange nicht verdaut.
Und als ob das noch nicht alles sein konnte, verschied in dem Jahr dann auch noch meine Mutter und jede/r, der/die sich von der Mutter für immer verabschieden musste weiß, wie groß der Schmerz sein kann. Darüber muss man, denke ich, keine großen Worte verlieren.

Ich war wirklich froh, als das Jahr 2023 zu Ende ging und hoffte auf ein besseres 2024. Aber auch das neue Jahr begann genau so beschissen, wie das Alte aufgehört hat, nämlich mit einer Todesnachricht. Mein bester Freund und Musik-Kumpel Stefan (mit einem F) Alt hatte sich, das Jahr war gerade mal 10 Tage alt, »aus dem Staub gemacht«. Ich war richtig geschockt.
Ich dachte nur: Wenn das so weiter geht … und ja, es ging so weiter. Nicht im engsten Familienkreis, jedoch im Freundes- und Bekanntenkreis, aber auch viele Musiker haben diesen Planeten im Jahr 2024 verlassen. Die Liste ist lang, sehr sehr lang.
Jeder Mensch, der diesen Planeten verlässt, hinterlässt eine Lücke. Aus der Riege der Musiker hat mich persönlicham meisten der Tod von Fritz Puppel (City) berührt.

Wie so oft im Leben liegen Freud und Leid eng beieinander.

So gab es jedoch auch schöne Momente wie zum Beispiel die Erinnerung an 20 Jahre RockTimes.
Das war ebenfalls ein Grund, um intensiv zurückschauen. Denn 20 Jahre sind eine lange Zeit. Daraus resultieren natürlich schöne und weniger schöne Erinnerungen, doch am Ende überwiegen meistens die positiven und davon gab und gibt es immer noch mehr als genug. Und auch wenn der Weg oft genug recht steinig war, so kann ich am Ende jedoch behaupten, dass wir uns recht gut etabliert und einen sehr hohen Bekanntheitsgrad  bei Promotern, Labeln und Künstlern, erreicht haben.

Was natürlich auch bedeutet, dass wir oft und gern mit neuen Veröffentlichungen bemustert werden. Im Zuge dieser Bemusterung bekam ich eine Platte in die Hände, die mich sofort fasziniert hat: Roland Van Campenhouts neue Scheibe flutschte mir wie ein Zäpfchen in die Ohren.
Ich gestehe, ich liebe Classic Rock, Blues- oder auch Heavy Rock, also war es nicht verwunderlich, dass dieser Musiker mit seiner Mischung aus Led Zeppelin, Doors, Gallagher und Dylan meinen musikalischen Nerv auf Anhieb getroffen hat. Was mich am meisten verwunderte, dass Van Campenhout, obwohl er bereits seit den 60er Jahren aktiv ist und in seinem langen Leben 28 Scheiben veröffentlicht hat, an mir 'vorbeigegangen' ist.

Ganz besonders gefreut hat mich, dass es von Creed ein Lebenszeichen gab. Ihre letzte Platte veröffentlichte die Band 2009, danach war Funkstille. In diesem Jahr gab es immerhin eine Neuauflage ihrer 1999er Erfolgsscheibe "Human Clay" in Form einer 25jährigen Jubiläumsausgabe.

Eigentlich bin ich ja eine Leseratte und lese auch sehr gern Musikbiografien. Aber in diesem Jahr hat mich thematisch, mal abgesehen von Mario Keims Konzertgeschichten, wirklich nichts vom Hocker gehauen. Die Bücher, die wir zum Rezensieren bekamen waren in der Regel Themen, die eher meine Kollegen interessierten. Lediglich die Rezension von unserem Mario, der Peter Wickes Abhandlung über Rammstein unter die Lupe nahm, hat mich so neugierig gemacht, dass ich mein Kindle damit garantiert mal füttern werde.

Live-Konzerte reißen mich seit Jahren schon nicht mehr vom Hocker. Bands, die mich interessierten, hab ich entweder alle schon gesehen oder es leben die meisten Musiker davon leider nicht mehr.
Dennoch zaubern mir die Berichte von unserem Olli immer wieder ein Grinsen ins Gesicht und ich fühl mich mittendrin im Geschehen. Sowohl interessant als auch amüsant fand ich unter anderem seine unterhaltsamen Schilderungen der Erlebnisse aus Joldelund und vom Krautrock Open Air in Wilhelmshaven.

Rückblickend ist festzuhalten, dass es – wie natürlich jedes Jahr – schöne und weniger schöne Erfahrungen gab. Deshalb – blicken wir nach vorn und schauen, was uns das kommende Jahr bringen wird.
Wir hoffen natürlich – ebenfalls wie jedes Jahr – dass es nur schöne Momente sind.

Ilka

Über den Autor

Ilka Heiser

Hauptgenres: Classic Rock, Blues Rock, Heavy Rock
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Mail: ilka(at)rocktimes.de

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