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Rückblick auf mein RockTimes-Jahr 2024: Jens

Jens Rückblick 2024

2024… and gone…- um Anathema in abgewandelter Form zu zitieren, die gibt es seit diesem Jahr ja auch wieder, naja fast. Ein Jahr, welches mir ehrlich gesagt nicht wirklich in Erinnerung bleiben will. Mir persönlich ging es zu Beginn dieses Jahres gesundheitlich nicht so wirklich gut und irgendwie war dieses ganze 2024 so ne Sache. Egal wo man hinschaut nur Krieg und Terror, Angst und Gewalt. Irgendwie hat man das Gefühl, alles und jeder dreht zur Zeit durch. Zum Kotzen!

Da hilft eigentlich nur die Zuflucht in die Welt der Musik. Aber auch diese hatte in den letzten zwölf Monaten nicht wirklich Spannendes zu bieten. Gut, ein paar Ausnahmen gab es schon. Hulder zum Beispiel. Als Eine-Frau-Projekt gestartet, haut uns die Belgierin und nun Wahlamerikanerin finsteren Waldschrat Black Metal um die Ohren. Auch die Amis von Blood Incantation boten ein richtig fieses Brett. Ihre Mischung aus derbem Death Metal und Kraut Rock! der Marke Eloy macht richtig süchtig.

Ja und wenn ich mich so selbst dabei beobachte, was ich dieses Jahr auf den Plattenteller und in den CD-Schacht gehievt habe, fällt mir immer mehr auf, dass ich vermehrt zu den ollen Kamellen greife. Sei es, dass es eher die alten Scheiben von Amebix oder Killing Joke (deren Gitarrist Kevin 'Geordie' Walker uns letztes Jahr verlassen hat) sind, oder ich lieber einer Scheibe von Moody Blues oder Neil Young lausche, statt irgendeiner Platte, die dieses Jahr das Licht der Welt erblickt hat. Auch Eloy oder Pink Floyd durften extra Runden drehen, danke Blood Incantation. Aber auch Death, Doom und Grind werden hier immer ein Zuhause finden und haben. Aber gerade auf Vinyl macht es sich bemerkbar, dass der alte Kram besser klingt als die neuen Scheiben, die für Schweine-Geld verkauft werden, und dann auch noch ’nen scheiß Sound haben. Hier mal ein ganz großes Fuck off an die Platten Industrie!

Oh, leck mich am Arsch, ich werde wohl alt. Oder wie unser Ulli sagen würde: »Endlich hörst Du gute Musik«. Harharhar. Hab ich zwar schon immer, merkt nur selten einer…

Oftmals sind es Tonträger, die ich erst ’24 entdeckt habe, die allerdings schon zwei, drei oder mehr Jahre auf dem Buckel haben, Die Veröffentlichungs-Flut ähnelt jedem Jahr mehr einem Veröffentlichungs-Tsunami.

Okay, es gab auch wirklich echte Knaller Scheiben, nun gut, eine. Nämlich die neue Bruce Dickinson. Mein lieber Scholli, was für eine Macht. Passend dazu ist es mir gelungen den kleinen, großen, Mann mal wieder live zu erleben. Und was soll man sagen? Es war phänomenal. Diese Power, die Bruce nach all den Jahren im Showgeschäft immer noch auf die Bühne bringt gibt mir irgendwie Hoffnung. Leider kein Yin ohne Yang. Kürzlich gab Nicko McBrain seinen Abschied vom Tourleben bekannt. Ich werde die alte Plattnase nächstes Jahr bei Iron Maiden schmerzlich vermissen. Auch Paul Di’Anno hat uns dieses Jahr endgültig verlassen und trinkt seinen Whisky nun im Himmel … oder in der Hölle.

Tja, alte Helden. Auch Black Sabbath haben sich mal wieder an der Verkaufs-Front gemeldet. Eine tolle Box mit der Tony Martin-Ära sollte es werden. So hieß es. Na gut, schlecht ist die Schachtel nicht. Musikalisch mit "Headless Cross" und "Tyr" über jeden Zweifel erhaben, Martin ohnehin mein liebster Sabbath-Sänger. Der Rest schönes Beiwerk. Allerdings ist das Gesamtpaket schon recht billig für viel Geld. Billige Pappschuber aus der Grabbelkiste, da hätte man mehr draus machen können. Aber mittlerweile bekommt man das Ding nur noch für astronomische Preise. Wie so vieles Heutzutage.

Bücher sind mir dieses Jahr irgendwie nicht in die Hände gefallen. Das wird sich doch hoffentlich bald wieder ändern. Dafür durften einiges an Comics herhalten …  Bei Filmen erging es mir wie bei der Musik, alles irgendwo schon mal da gewesen, nur Serien sind mittlerweile die wahren Highlights da wurde man so richtig verwöhnt. Egal ob Fantasy, SF oder Horror. Fast alles gut bis richtig stark.

Aber ich will nicht nur meckern (was ich, wenn ich mir das hier so durchlese doch ganz schön oft mache … hmmmmmm), immerhin war es mir vergönnt, einiges an altem Vinyl und älteren CDs in den heimischen Pleasure Room zu holen. Auch das ein oder andere Konzert, soweit es die Zeit erlaubte, konnte ich erleben. Im Großen, abgesehen von Bruce, waren es meine Alltime-Favorites Meshuggah, die einen in weite Sphären und wieder zurück katapultierten, mit einer Lightshow die so perfekt zu ihrem Arsch-tighten Geballer passte, dass man nur ungläubig dastehen konnte. Was für eine Mach(t) Demonstration. Auch Hellhammer … sorry Triumph Of Death waren mal wieder zu Besuch auf dem nahe gelegenen NOAF, und wussten zu begeistern. Und im ganz kleinen die Cro-Mags, mit ihrem einzig verbliebenen Original Mitglied Harley Flanigan (ein wirkliches New Yorker Original), die mich schon seit 1986 begeistern. Ja, wenn Konzert, dann entweder mit schöner Show oder klein und direkt auf die Fresse. Bin ich doch noch nicht sooo alt? Ich hoffe doch.

So, dann wünsche ich euch, ihr lieben Leser und Leserinnen, einen guten Rutsch in ein hoffentlich besseres Jahr 2025. Leute, es kann nur besser werden … es MUSS!

Über den Autor

Jens Groh

Hauptgenres: Metal in (fast) allen Varianten / aber auch mal Rock, Pop…
Über mich
Meine Seite im Archiv
Konzertberichte als Team mit Andrea
Mail: jens(at)rocktimes.de

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