Puh, Rückblicke sind immer so eine Sache. Man soll ja nie zurück, sondern immer nach vorne schauen. Schon Paulus soll das laut "Philipper 3,13" von sich gegeben haben.
Nun ja, ich denke schon, dass das Kommende ohne das Vergangene nicht möglich wäre, bzw. unbedingt davon abhängt. Die Kausalität lehrt uns, dass jede Wirkung eine Ursache hat. Die Themenfelder, die das belegen sind vielfältig und täglich in allen Medien zu verfolgen.
RockTimes zählt ebenfalls zu der Rubrik Medien und selbstverständlich haben auch unsere Artikel Ursachen und Wirkungen. Ursachen unserer musikalischen Vorlieben sind sicherlich weit in unserer Jugend zu suchen. Irgendwann entschied man sich für eine mehr oder minder grobe Richtung. In meinem Fall ist das die Rockmusik, aber diese 'mehr oder minder grobe Richtung' ist sicherlich nur etwa 70% dessen, was ich gerne höre. Das hängt nämlich zum einen von der Tagesform ab und zum anderen ist nichts langweiliger als Tellerränder. Wie beim Essen nämlich, liegt das Leckere im Teller und um da ranzukommen, darf man an dessen Rand nicht halt machen.
So, nachdem das geschrieben ist, geht es in meinen 2024er RockTimes-Teller. Da ich nicht nach Rezept koche, muss ich auch Niemandes Zutaten einsetzen und kann die Gerichte, sprich Artikel ganz nach meinem Gusto und äußerst subjektiv gestalten. Seit Anbeginn unseres Magazins haben wir zwei Mottos: »Nimm dir Zeit für gute Musik « und das für mich Wichtigere »Von Fans für Fans«, denn wir sind keinem Rechenschaft schuldig, bekommen keine Bezahlung und müssen daher Keinem nach dem Mund reden, bzw. schreiben. Gibt es einen Verriss, dann ist das die Meinung von mir. Wird gelobt, dann ist das ebenso meine subjektive Meinung.
Und da ich gerade von unserem Magazin spreche, will ich auch gleich den ersten Artikel meines Rückblicks nennen. Es ist der Zwischenruf RockTimes ist 20! Ein Grund zum Feiern und Bilanz ziehen!, geschrieben von Ilka, die nicht nur bei RockTimes mein Boss ist … 🙂
Bücher über Musik sind weniger mein bevorzugtes Lesegenre, wie ich auch ganz selten Musikfilme oder Konzertvideos schaue. Aber es gab 2024 Literatur, die ich in der Hand hatte. Dem 2022er The Electric Kindergarten – Poems & Songs ließ der Autor Tom Redecker Gull Sweat, Poems & Songs folgen. Ebenfalls mit Begleitmusik in Form einer dem Buch beiliegenden CD. Diese Art Musikbuch nehme ich gerne zur Hand, denn man muss nicht vorne beginnen und hinten aufhören, sondern kann es immer mal greifen und darin stöbern. Den Schlusssatz meiner Rezension »Ein Redecker gehört nicht nur ins Platten-, sondern auch ins Bücherregal«, finde ich auch heute noch absolut passend.
Und so möchte ich auch gerne auf mein 2024 geführtes Interview mit Tom verweisen. Schwer dagegen wird es, bei den Tonträgern einen oder zwei Favoriten herauszupicken. Das ist wie das unmögliche Unterfangen mit den zehn Platten für die einsame Insel – seriös nicht zu bewerkstelligen. Ich entscheide mich aber trotzdem und zwar für das Album Draw Down The Distance der Band Cloud Nine & The Vitamin C, weil da mehr als ’nur' affenstarke Musik drin steckt. Aber lest am besten selbst. Ein weiteres Juwel ist die von Kollege Markus besprochene Platte The Nova Years – Coming & Jutta Weinhold von Jutta Weinhold.
Konzertbesuche stehen leider nicht mehr auf meiner Tagesordnung, aber wenn Kollege Olli, mit dem ich zum Beispiel auch die Haarfarbe teile, gekonnt die Feder spitzt, bin ich fast dabei. So etwa bei seinen Berichten vom Guitar Heroes Festival im September in Joldelund oder dem ersten Krautrock Open Air am Meer auf dem Pumpwerkgelände Wilhelmshaven.
Ok, auf einem Konzert war ich schon, aber da der Grund meines Besuchs der 70ste Geburtstag meines Freundes Falk war und der Auftritt Falks mit seiner Band Falcon Mill ’nur' einen Bestandteil der Fete ausmachte, kann ich darüber nichts schreiben.
Nicht alle Artikel sind übrigens von der Art, dass man sich gerne an sie erinnert. Waren es in den vergangenen Jahren RockTimes Kollegen und Freunde wie Günther und Jürgen, von denen wir uns verabschiedeten mussten, so musste in diesem Jahr von Jaybee Abschied genommen werden. Nicht einfach zu verdauen waren auch die News zum Tod von John Mayall, Phil Lesh, Kris Kristofferson, Dickey Betts oder Jennifer Kowa, um nur mal einige zu nennen, die mir besonders nahe gingen.
Gerne tauchen in Rückblicken wie dem vorliegenden auch Sachen auf wie 'Newcomer des Jahres', 'Musiker des Jahres' oder 'Song des Jahres'. Das wische ich für mich gerne beiseite. Wir hatten früher auch mal den Punkt 'Was nervte am meisten?' in unseren Rückblenden. Auch diese Abfrage lasse ich außen vor, denn da gäbe es zu viel zu sagen und wenn der eingangs erwähnte Paulus meinte, dass man besser nach vorne schaut, so will ich ihm in diesem Fall gerne zustimmen.
In diesem Sinne wünsche ich euch allen eine gute Zeit im kommenden Jahr und vielleicht klappt es ja auch mit den Dinos …
Ulli
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