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Ruffyunz / II – CD-Review

Ruffyunz - "II" - CD-Review

Wie wir bereits in der News zu dem hier zu besprechenden Album ausgeführt hatten, handelt es sich bei den Ruffyunz um ein Projekt der drei Musiker Randy Pratt (unter anderem Cactus), Ed Terry und JZ Barrell, die auf ihren Alben die Basic Tracks sowie den Gesang (Terry) übernehmen und sich dann vornehmlich für die Gitarrenparts Gastmusiker einladen. So auch auf diesem zweiten, treffend "II" genannten Werk, das die Fangemeinde mit elf neuen Tracks und einer Spielzeit von einer guten Stunde überzeugen möchte. Angesagt ist bluesiger Hard Rock, der immer wieder gerne auch mal in Randbezirke anderer Genres eintaucht und der Scheibe somit eine zusätzliche Frische beschert. Bis auf "Undercover Agent Of The Blues" (Tony Joe White) haben die drei oben genannten Musiker auch das Songwriting übernommen, während sie sich bei drei Nummern von zusätzlichen Co-Writern unterstützen ließen.

Richtig cool kommen Stücke wie beispielsweise der Opener "Hype In My Head" oder "Back It On Up" durch ihren funky Einschlag, während der erstgenannte Song durchaus auch von der starken Gitarrenarbeit Pat Thralls profitiert. Die Tracks sind allesamt straff durcharrangiert und verfügen dennoch trotz aller vorhandenen Power über jede Menge Luft zum Atmen. Das einzige, was leider ein bisschen fehlt, sind die notwendigen Hooklines, die zwingenden Melodien, die dafür verantwortlich zeichnen, dass sich etwas im Ohr des Hörers einnistet und gar nicht mehr erst hinaus will. Ansonsten liefert die Platte kaum Angriffspunkte, was ja grundsätzlich erfreulich ist. Pat Thrall ist übrigens bei "Slither Man" ein zweites Mal im Einsatz und sorgt mit seinen feinen Licks für die Höhepunkte in einem ansonsten eher schwächeren Album-Track.

Aber auch die anderen Gastmusiker überzeugen. Beispielsweise veredelt der Deep Purple-Keyboarder Don Airey die Stücke "Back It On Up" sowie "Keep It Coming" mit seinem fetten Orgel-Sound, der dann die Grundlage für die mächtigen Gitarrespuren von Jesse Berlin und den mehrstimmigen Gesang im Refrain darstellt. Klasse Nummer und ein Favorit des Rezensenten auf diesem Album. Joel Hoekstra (Whitesnake, Ex-Night Ranger) bringt bei "Can’t Slow Down" mal so richtig Fahrt ins Spiel, einer Nummer, die alleine schon durch ihr klasse Arrangement und den starken Gesang von Ed Terry mächtig punkten kann. Dabei springt die Gitarre dem Hörer während der Soli regelrecht aus den Boxen entgegen. Was mich umgehend zu Dave Meniketti bringt, der dem Hard Rock- und Heavy Metal-Fan als Frontmann von Y & T bekannt sein dürfte. Meniketti hinterlässt seine Spuren auf "Back It On Up" und gibt in Verbindung mit Don Airey ein hervorragendes Team ab.

Zusammenfassend darf also festgehalten werden, dass die Ruffyunz mit "II" ein mehr als grundsolides Hard Rock-Album abgeliefert haben, das trotz – oder gerade wegen – der vielen Gastbeiträge super funktioniert. Wie bereits weiter oben erwähnt, gibt es lediglich wegen der fehlenden Hooklines und nicht sehr einprägsamen Refrains ein paar Abzüge in der B-Note. Ansonsten ein feines Werk, zu dem man obendrein eher öfter als nicht so richtig schön die Matte schwingen lassen kann. Grundsätzlich also eine Empfehlung. Wer trotzdem zunächst mal antesten möchte, dem/der würde ich dafür Stücke wie den Opener "Hype In My Head", "Keep It Coming", "Back It On Up" und auch "Undercover Agent For The Blues" empfehlen.


Line-up Ruffyunz:

Ed Terry (lead & background vocals, acoustic guitar – #11)
Randy Pratt (bass, pedals)
JZ Barrell (guitars, percussion – #11)
Bobby Rondinelli (drums)

With:
Pat Thrall (lead guitar – #1, guitar – #7)
Jesse Berlin (rhythm guitar – #1,2,9,10)
Dave Meniketti (guitar – #2)
Phil Bader (guitar solos – #3)
Pat Klein (guitar & second vocal – #4, guitar solos – #8)
Bob Dean (guitar – #5)
Bob Eichorn (guitar – #6)
Paul Latimer (clean guitar – #8)
Joel Hoekstra (guitar – #9)
Tracy G. (electric guitar – #11)
Don Airey (Hammond organ – #2, organ – #10)
Mike DiMeo (clavinet – #3)
Larry Aberman (drums – #7)
Claudio Galinski (drums – #8)

Tracklist "II":

  1. Hype In My Head
  2. Back It On Up
  3. Undercover Agent For The Blues
  4. Doesn’t Matter
  5. Candyman
  6. Dark Side
  7. Slither Man
  8. Bubbles
  9. Can’t Slow Down
  10. Keep It Coming
  11. The Game

Gesamtspielzeit: 60:59, Erscheinungsjahr: 2022

Über den Autor

Markus Kerren

Hauptgenres: Roots Rock, Classic Rock, Country Rock, Americana, Heavy Rock, Singer/Songwriter
Über mich
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Mail: markus(at)rocktimes.de

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