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Rumble On The Beach / Randale am Strand – CD-Review

Rumble On The Beach / Randale am Strand

»Selten und gesucht« soll sie sein, die CD, die mir gerade vorliegt. Und mutig muss man sein, wenn man sich die Tracklist anschaut. Alles auf Deutsch und aus den 1950ern und 1960ern. Da tauchen Namen auf wie Peter Kraus, Ted Herold, Conny Froboess oder Gus Backus

Nun ja wenn man ein gewisses Alter erreicht hat, sind die Namen und auch der eine oder andere Song bekannt. Schließlich war man ja auch mal so jung und musste oder durfte Omas Schlager hören.

Und Hand aufs Herz, verglichen mit dem, was sich heutzutage so in der Schlagerszene tummelt, hatte damals so mancher Text Hand und Fuß. »… denn ich steh' an der Bar und habe kein Geld« ist erlebte Vergangenheit. Aber das alleine hätte natürlich nicht ausgereicht, um in RockTimes in ein Review gepackt zu werden.

Es gibt nicht viele Bands, die mit diesem Liedgut ein Album bestücken können. Eine, die das unzweifelhaft kann und auch tat ist Rumble On The Beach. Ihre Mischung aus Rockabilly und Cow Punk ist geradezu prädestiniert, um die alten Gassenhauer in ein Gewand zu kleiden, das nicht kneift und zwickt.

Dabei war das erst mal gar nicht so einfach, denn als Ohlly, inspiriert von den alten Platten seiner Mutter, mit der Idee um die Ecke kam, stieß er bei Marc auf taube Ohren: Marc war überhaupt nicht begeistert. Viele Diskussionen später fiel dann auch bei Marc der Groschen, denn »auch das sind unsere Wurzeln, die Roots von Rumble On The Beach«. Das alles und vieles mehr, wie z. B. jede Menge Bilder sind im, wie von Bear Family Records gewohnt, tollen und aufwändigen Booklet nachzulesen. So auch, dass die Truppe, verstärkt durch viele Gastmusiker, mächtigen Spaß bei den Aufnahmen  im Bremer Sundance Studio hatte. "Randale am Strand" erschien dann 1993 bei dem Weser Label.

Allerdings widerfuhr der Platte damals nicht die nötige Aufmerksamkeit, denn Rumble On The Beach musste nach einer kleinen Tour aus familiären Gründen pausieren und konnten somit "Randale am Strand" den Fans nicht adäquat vor den Latz knallen. Das wird aber jetzt nachgeholt und in der Tat ist ihre ungezügelte Melange aus Rockabilly mit der nicht sparsam eingesetzten Prise Punk ein Partykracher vor dem Herrn. Sollte die kommende Silvesterfete also zäh wie altes Öl im Fondue Rechaud stehen, kann "Randale am Strand" die Zeit bis zum Jahreswechsel im Flug und mit Lebensgeister-erweckender-Verve vergehen lassen.

Rumble On The Beach haben mit "Randale am Strand" den alten Weisen neues Leben eingehaucht und diese neuen alte Stücke kommen natürlich auf auf einem alten Medium besonders gut. Daher gibt es das Album auch in einer 180g schweren 12inch-Vinylpressung. Die ist allerdings auf 500 Exemplare limitiert.


Line-up Rumble On The Beach:

Ohlly (Gitarre, Gesang)
Marc (Schlagzeug, Gesang)
Frank (Bass)

Gastmusiker:

Gudrun Struck (Akkordeon – # 9,13,17)
Johannes Waehneldt (Piano – #16)
Andreas Linke (Lead Gitarre – #8)
Tamo Lüers (Lead Gitarre – #4)
Matzi Hagenah (Lead Gitarre – #3)
Marten Ulrich (Saxofon – #1,10)
Andreas Merck (Bass – #2)
Evelyn Gramel (Backing Vocals – #10.18)

Tracklist "Randale am Strand":

  1. Die Boys und ihre Babies
  2. Ich bin kein schöner Mann
  3. Alle Mädchen wollen küssen
  4. Brauner Bär und weisse Taube (Runnin' Bear)
  5. Oh So Sweet
  6. Denn du küsst so heiss (Just The Two Of Us)
  7. Der Mann im Mond
  8. Susie Rock (Bluejean Bop)
  9. Ich steh an der Bar und habe kein Geld (A Pub With No Beer)
  10. 1:0 (Wild One)
  11. Ich bin ein Mann (I’m A Man)
  12. Carolin (Darf ich nicht dein Boyfriend sein)
  13. Ich brauch keinen Ring (Wear My Ring Around Your Neck)
  14. Glockengiesser Rock (Let The Bells Keep Ringing)
  15. Shake Baby, Shake (Whole Lotta Shaking Going On)
  16. Daisy, du musst schlafen gehn

Gesamtspielzeit: 37:09, Erscheinungsjahr: 2016 (1993)

Über den Autor

Ulli Heiser

Hauptgenres: Mittlerweile alles, was mich anspricht
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Mail: ulli(at)rocktimes.de

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