Ende Februar 2017 musste Ryan McGarvey seine Konzertreise, geplant für Mai/Juni, aus persönlichen Gründen absagen.
Ende Juni, Anfang Juli befand sich der musikalische Überflieger in unseren Breitengraden und gab zwei exklusive Solo-Konzerte mit akustischer Gitarre. Am 01.07.2017 gastierte er in Wegberg (Zur Alten Post) und einen Tag darauf in Groesbeek in der einladenden Café Bar De Comm.
Wenige Tage zuvor kümmerte sich der amerikanische Musiker mit Erfolg um den deutschen Nachwuchs, denn er besuchte die Widey Grundschule in Dortmund, gab dort ein Konzert, stellte sich den Fragen der jungen Schülerinnen/Schüler der dritten und vierten Klassen und gab natürlich Autogramme. Ganz gleich welche Musiker sich der kleinen (oder großen) Schülerinnen und Schüler annehmen, solche Aktionen sind immer willkommen.
Ein Solo-Auftritt des Zauberers auf den sechs Saiten dürfte wohl außergewöhnlich sein und bei einer solchen Gelegenheit durften dann auch persönlich-private Dinge weichen. Die Konzert-Organisatoren richteten die Café Bar De Comm für diesen akustischen Gig noch gemütlicher her, in dem sie unmittelbar vor und neben der Bühne Sitzbänke platzierten.
Wie auf der Facebook-Seite des Künstlers zu lesen war, stellte ihm die Gibson-Deutschlandvertretung für die beiden Konzerte ein »[…] Sheryl Crow Signature Model […]« zur Verfügung. Mittels eines Facebook-Livestreams bekam der Auftritt auch einen internationalen Charakter.
Gegen 18:00 Uhr war es dann endlich so weit. Ryan McGarvey wurde von Gerrie 'Fiem' Janssen angekündigt und der Protagonist betrat mit der eben erwähnten Gitarre die Bühne. Außerdem stand noch eine Dobro für ihren Einsatz bereit.
Mit "Four Graces" vom Album Redefined wurde der Auftritt standesgemäß mit einem treibenden Lied eröffnet. Ryan McGarvey bot schon im ersten Track das ganz große Finger-Besteck der Geschwindigkeit sowie emotionale Blitzlichter der Sanftheit auf.
Der Musiker bändelte mit der Klassik an, als er "Prove Myself" intonierte und in der Folge war es beeindruckend, mit welcher Leichtigkeit er einen durchdringenden Groove erzeugen konnte. Klasse!
Wenn er auf dem Fretboard den traditionellen Blues spielte, setzte der Gitarrist immer wieder Footstomps als Rhythmus-gebendes Mittel ein und brachte die zahlreich erschienenen Zuschauer dazu, mitzumachen. Zumindest die Fußwippe hatte während des zweigeteilten Gigs kaum eine Pause.
Im balladesken Bereich befanden sich Ryan McGarveys Emotionen auf einem Höhenflug der ganz besonderen Art und er zeigte mal wieder, wie sehr er sich in seine Lieder vertiefen konnte. So etwas kam auch bei einem akustischen Konzert einfach authentisch rüber, wie zum Beispiel "Pennies" oder "My Heart To You". Bei letztgenanntem Song ging er geradezu verschwenderisch mit seinem Zwölftakter-Herzblut um. Den Blues Rock würzte er hier und da zusätzlich mit einer Portion Rock’n’Roll.
Ob der tollen Lieder oder wegen der beeindruckenden Gitarrenkünste erzeugte der Körper ganz automatisch eine Gänsehaut nach der anderen. In beiderlei Hinsicht war "Joyride" ein absoluter Volltreffer in Sachen guter Laune. Die Partybank wackelte und das gesamte Publikum – immer lauter werdend – war Ryan McGarveys Backing Chor. Das Solo wurde reichlich von Freestyle-Fantasien mit eingeflochtenem Melodic-Groove gespeist und dann kam die Zeit für einen Gitarrenwechsel. Mit dem Griff zur Dobro streifte der Amerikaner das Bottleneck über den Ringfinger und im Slide-Modus wurde "Little Red Riding Hood" zelebriert.
Die Stimmung wechselte in melancholisch-dynamische Bereiche als "Blues Knockin' On My Door" gespielt wurde und über die Intensität von "Memphis" müssen hier keine Worte mehr verloren werden. In diese Kategorie passte natürlich auch "Blue Eyes Angel Blues" mit einem langen, berauschenden Einstieg und Scat-Gesang. Selbstredend war "Wish I Was Your Man" für alle Zuschauer bestimmt, aber dann doch einer ganz besonderen Person im Publikum gewidmet. Auch bei einem akustischen Konzert durfte "Mystic Dream" nicht fehlen. Dieser Traum war verdammt lang, von extrem hohem Unterhaltungswert und endete in einem Feedback-Finale.
In der Zugabe konnte wohl "Oh Well" (Fleetwood Mac) als abschließendes Highlight bezeichnet werden, das sich ganz geschickt vom Original hin zum ideenreichen Eigentum des Künstlers bewegte. Stimmungs- sowie Temposchwankungen, gepaart mit einem jazzigen Intermezzo, machten den Klassiker zu einem letzten Höhenflug. Die Standing Ovations der Zuschauer hatten ihr Berechtigung. Wie immer kann man sich die Songs des Konzerts auf dem Blues Moose-You Tube-Kanal anschauen.
Das Blues Moose Café gastiert auch im Sommer in der Café Bar De Comm. Am 12.07.2017: Nick Moss Band feat. David Gruenling.
Line-up Ryan McGarvey (solo acoustic):
Ryan McGarvey (acoustic guitar, Dobro, slide guitar, vocals)
3 Kommentare
andré wittebroek
8. Juli 2017 um 14:24 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
War ein grandioses und emotionales Konsert!
Klaus
6. Juli 2017 um 17:15 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
"Wie immer kann man sich die Songs des Konzerts auf dem Blues Moose-You Tube-Kanal anschauen."
Ich glaube ich bin zu doof, leider find ich da nichts. Ein Link wäre hilfreich ….
DANKE
Klaus
Sabine Feickert
6. Juli 2017 um 17:56 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Hallo Klaus, wenn du ganz oben bei Location auf das Blues Moose Café klickst, findest du die externen Links dazu, auch den auf den YouTube-Kanal.
Viele Grüße, Sabine