Ryan McGarvey am späten Nachmittag.
Sein Auftritt fand nicht in der von den Blues Moose Café-Konzerten bekannten Café Bar De Comm statt, sondern im Café Zaal De Comm.
Dieser Gig war so gesehen eine Premiere in der Location. Man sprach auch von einem Try Out.
Der Groesbeek-Termin war nur einer von über zwanzig Dates der Ryan McGarvey-Herbst-Tour 2019.
Der Auftritt war so gut besucht, dass es sich alleine schon von der Besucherzahl her lohnte, den Austragungsort zu verlegen.
Den Bass zupfte der nicht nur auf den dicken Saiten agile Artha Meadors und der bei Konzertreisen fast schon etablierte Logan Miles Nix saß am Schlagzeug.
Dieser Nachmittag war gleichzeitig auch ein Treffen einiger Fans der ersten Stunde von Ryan McGarveys Konzert, das ebenfalls in Groesbeek stattfand.
Wohl nicht nur RockTimes war gespannt, wie sich Gigs in dieser Location entwickeln würde.
Nach der Ansage von Gerrie Janssen begann das Konzert pünktlich um 17:30 Uhr.
"Surrender", eine Nummer aus dem Heavy Hearted-Album sollte so ungefähr die Richtung dieses Auftritts vorgeben. Der hart und laut arrangierte Blues Rock donnerte aus den Lautsprechertürmen und wie gewohnt ließ der Protagonist keinen Deut von Zweifel aufkommen, wie ausgezeichnet sein Gitarrenspiel und Gesang ist.
Der Frontmann konnte sich einhundert Prozent auf sein Rhythmus-Duo verlassen. Die drei Musiker verstanden sich sozusagen blind.
Mit verspielteren Riff-Variationen sowie einem fein inszenierten Groove folgte "Right Side Of The Dirt", ebenfalls in einer krachenden Lautstärke gespielt. Der Soundmann hatte wohl alle Hände voll zu tun, um den Klang im Zaum zu halten. Nichtsdestotrotz, das Publikum feierte auch dieses Solo, das sich (noch) in zeitlich überschaubaren Grenzen bewegte.
Danach flossen rockig-balladeske Momente ein und Ryan McGarvey konnte auf der Grundlage eines beständigen Beats seine Fretboard-Fantasie ausufernder an die mitgehenden Zuschauer richten. Bei einem Blick ins Publikum stellte man fest, dass viele Besucher textsicher waren.
Der Mann aus Albuquerque bot einen repräsentativen Querschnitt aus seinen bisherigen Veröffentlichungen und so stand mit "Little Red Riding Hood" ein Song aus dem Album The Road Chosen an.
Dieses Lied stellte – neben knackigen Riffs sowie Wah Wah-Pedal-Einsatz – den Ryan McGarvey-Gesang in den Vordergrund.
Das Trio hatte sich dazu entschieden, diesen Gig ohne Pause durchzuziehen.
"Six Feet In The Ground" begleiteten Artha Meadors sowie Logen Miles Nix (mit Jazzbesen) sehr dezent. Der Frontmann hatte die akustische Gitarre geschultert. Seinem Solo gab er eine leichten Country-Touch. Zu "My Heart To You" meinte der Amerikaner, dass sich dieser Song über die Jahre in seiner Bedeutung für ihn immer wieder veränderte. Nichtsdestotrotz kam Sentimentalität auf. Nach dem Druck und der Power waren diese Stücke Wellness für die Ohren.
Als ein Highlight entpuppte sich das Instrumental "Four Graces" von Redefined. Länger als in der Studioversion, tobte sich der Gitarrist weidlich aus und zeigte dem wohl erstaunten Publikum, in welcher Hochgeschwindigkeit er seine Finger über das Griffbrett fliegen lassen konnte.
Zeitweise wanderte das Trio auf den Pfaden des very heavy Blues Rock ("Memphis") oder Hard Rock. Die Psychedelic spielte phasenweise schon eine Rolle, wurde allerdings ganz prominent bei "Mystic Dream" in den Vordergrund gestellt. Ruhigere Teile wurden von dramatischen Sound-Eskapaden abgelöst. Dieses Stück stammte von Ryan McGraveys Debüt und hatte schon in den unzähligen vorherigen Konzerten über die Jahre einen fest Platz in der Setlist. Trotzdem war es ein spektakuläres Ereignis für viele Zuschauer, die ihn vielleicht noch nicht so oft live erlebt hatten. Die Gitarren-Fantasie war ein Spielball der Emotionen. Der Frontmann nahm zwischen den Songs einige Male Kontakt zum Publikum auf und bedankte sich mehrmals fürs Kommen.
Nach der Verabschiedung gaben sich die Anwesenden erstaunlich zurückhaltend mit dem Applaus für eine Zugabe. Vielleicht war man doch überwältigt von dem letzten Track. Erst nach Gerrie Janssens Frage an die Zuschauer nach einer Zugabe, kam der entsprechende Beifall.
Der Groove von "Joyride" steckte abermals an und schließlich machten sich Artha Meadors sowie Logen Miles Nix auf zu fulminanten Soli. Am Ende der Zugabe feierte man die Band dann doch noch mit entsprechendem Applaus. Knapp zwei Stunden Live-Musik von Ryan McGarvey & Co. erfüllte die Anwesenden mit Begeisterung.
RockTimes bedankt sich bei Gerrie Janssen von der Café Bar De Comm für den Platz auf der Gästeliste.
Line-up Ryan McGravey:
Ryan McGarvey (vocals, guitars)
Artha Meadors (bass)
Logan Miles Nix (drums)
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