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Ryan Perry / High Risk, Low Reward – CD-Review

Wer die Homemade Jamz Blues Band kennt, kennt Ryan Perry.
Ein Trio, gebildet aus Ryan Perrys Geschwistern Kyle Perry (Bass) sowie Taya Perry am Schlagzeug.
Die Homemade Jamz Blues Band schrieb Geschichte, als sie Ende 2007 einen Vertrag bei NorthernBlues Music unterschrieb. Zu diesem Zeitpunkt waren Ryan Perry und Kyle Perry noch Teenager und Taya Perry soll noch nicht einmal zehn Jahre 'alt' gewesen sein.
Ryan Perry, auch Mitglied der Blues Caravan 2020 – gemeinsam mit Jeremiah Johnson und Whitney Shay – brachte Anfang 2020 sein Album "High Risk, Low Reward" auf den Markt.
Bei einem so frühen Karrierebeginn verfügt der Amerikaner ohne Zweifel über viele Erfahrung.
Aufgenommen wurden die Songs im Studio Erde, Berlin. Zusätzliche Einspielungen fanden in der Musicfactory/Mu-Studio in Eschwege statt.
Produziert hat Bassist Roger Inniss und gemastert wurde bei Pauler Acoustrics. Neben dem famosen Tiefton-Zupfer ist Lucy Piper am Schlagzeug zu hören. Den eh schon bemerkenswerten Ryan Perry-Gesang runden Jeffrey Staten sowie Stefanie Bechtold ab.

Mit all der Reife und Kenntnis im Hintergrund, ist schon erwähnenswert, wenn der Protagonist sagt: »[…] Dieses Album war das schwerste, was ich bisher gemacht habe […]«.

Eigenkompositionen beherrschen die Tracklist.
Dreimal greift man in die Cover-Kiste. "Why I Sing The Blues" geht auf B.B. King zurück. "Oh No" stammt von Wilson Blount und "Evil Is Going On" schrieb Willie Dixon.
Musikalisch polarisiert "High Risk, Low Reward". Ryan Perry kommt einerseits sanft wie ein Seidentuch rüber und kann andererseits mit Blick auf einen Jimi Hendrix heftig rocken. Die Power-Interpretation von "Evil Is Going On" ist der eine Goldtopf, aus dem sich der Blues-Regenbogen zum Beispiel mit dem relaxt groovenden R&B-Track "Pride" zum anderen Goldtopf spannt.
So ist Ryan Perrys Platte auch noch spannend.

Stimmlich bietet der Künstler ebenfalls zwei Seiten seines Gesangs an. Rau oder soulig lassen einen nicht auf einen jungen Musiker schließen. Ein großes Lob an Jeffrey Staten sowie Stefanie Bechtold. Ihre Backing Vocals sind klasse.
Wie dem auch sei, die elf Songs machen beste Werbung für Ryan Perry.
"Ain’t Afraid To Eat Alone" belegt zunächst, was der Bandleader auf der E-Gitarre im Stande ist zu leisten. Respekt! Dann singt den junge Mann und schon wieder wandern die Augenbrauen in die Höhe. Nach dem funkig ausgelegten und dennoch entspannten Opener wartet man darauf, was Ryan Perry denn noch drauf hat.

"Homesick" bietet eine anderen Funk, den das Rhythmus-Duo Roger Inniss/Lucy Piper mit einem unwiderstehlichen Groove ausstattet. Hammer! Bei dieser Nummer tanzen nicht nur die Glückshormone.
Im Titeltrack "High Risk, Low Reward" verfügt die E-Gitarre über einen ordentlichen Fuzz und dieses Stück ist exzeptionell gut. Extrem aufwühlend ist diese Komposition sozusagen mit grobem Schmirgelpapier geformt worden.
Ähnlich, aber mit doch feinerer Körnung kommt einem der Rausschmeißer "Hard Times" entgegen und entwickelt sich so zu einem weiteren Aushängeschild der vorliegenden Platte.

"High Risk, Low Reward" ist ein ausgewöhnlich gutes Album.
Auf dieser Basis wird man wohl noch viel von Ryan Perry hören.
Bleibt in diesen Zeiten gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up Ryan Perry:

Ryan Perry (vocals, guitars)
Roger Inniss (bass)
Lucy Piper (drums)
Jeffrey Staten (backing vocals)
Stefanie Bechtold (backing vocals)

Tracklist "High Risk, Low Reward":

  1. Ain’t Afraid To Eat Alone
  2. Homesick
  3. Pride
  4. A Heart I Didn’t Break
  5. Why I Sing The Blues
  6. One Thing’s For Certain
  7. High Risk, Low Reward
  8. Changing Blues
  9. Oh No
  10. Evil Is Going On
  11. Hard Times

Gesamtspielzeit: 52:37, Erscheinungsjahr: 2020

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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1 Kommentar

  1. Günter Lotz

    Habe ihn mit dem Blues Caravan 2020 live gesehen. Deine Review kommt gut hin.

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