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San Antonio Kid / Same – CD-Review

Der amerikanische Südwesten ist die musikalische Heimat der Augsburger Band San Antonio Kid. San Antonio liegt in Texas und laut ihrer Seite bei Facebook bezeichnet das Quartett seinen Stil mit »***Soulful Psychedelic Western with a reverberant taste of Blues***«

Die acht auf dem Debütalbum enthaltenen Songs kommen aus der eigenen Feder. Die Texte schreibt Matt Stones, seines Zeichens Sänger und Gitarrist von San Antonio Kid. Den Sechssaiter-Sound verstärkt Silas Schulz. Die knackige Rhythmusabteilung besteht aus dem Bassisten Andreas Wolferseder und Sancho Del Americo (Schlagzeug).

Mit Twang, Cowboy-Stimmung, einem Schuss Retro, Sechzigerjahre-Feeling und einer leichten Psychedelic-Würzung schickt einen die Formation auf den staubtrockenen Feldweg des Country Rock. Dabei darf man sich links und rechts des musikalischen Pfades auf so manche Überraschung gefasst machen, denn hier und da spielt einem das Gedächtnis den einen oder anderen Streich.
Sprich: Erinnerungen an die gerade erwähnten zwei Dekaden werden geweckt, aber San Antonio Kid macht nicht den Fehler, sich in diese Zeiten festzubeißen, sondern servieren ihren eigenen im Staub tanzenden Tumbleweed.

Neben Headliner-Konzerten spielte San Antonio Kid »[…] als Support für Soft Hills oder Crystal Stilts. […]« Mit der vorliegenden Platte ging man »zusammen mit der britischen Psych-Folk-Americana-Band THE HANGING STARS auf Tour im Süddeutschen Raum […]« und »[…] Bands wie die Allah-Las oder The Growlers lassen grüßen. […]«

Die acht Songs sind ausgereifte Kakteenfrüchte und sorgen zu jeder Tages- und Nachtzeit für gute Stimmung. Mit dem Lasso fangen einen die Gitarren ein, Matt Stones Gesang, zeitweise mit Klangeffekten versehen, überzeugt und die Rhythmusabteilung gibt den Songs entweder die Sporen und zieht zeitweise die Zügel an.

Wenn beim Genre der Blues Erwähnung findet, dann schwingt der wohl nur im Abseits mit. Okay, aber Blues ist ja auch ein Synonym für Feeling und Gefühle lässt das Quartett raus wie eine meterlange Theke im Saloon. Bei San Antonio Kid ist Der Westen wild und irgendwie destillierten die vier Musiker so gut, dass ihr musikalischer Whiskey mit Malt-Qualität die Kehle runter geht. Klasse!

Die Songs bewegen sich auf einem Niveau, sodass es schwer fällt, einen Favoriten ausfindig zu machen. Nach einigen Durchgängen sind es "MDManne" sowie "Same Old Sound II". Letzter Track, weil hier die Harp mitheult.
Der Rausschmeißer "Don’t Follow Me" macht irgendwie plötzlich ein neues Fass auf. Orgelklänge, die man vorher auch schon wahrnahm, füllen den Raum und klingen nach The Doors. Matt Stones' Stimme, mit Backing Vocals verziert, hat das Flair des Frontmanns der Kultband.

San Antonio Kid legt ein überzeugendes Debüt vor. Vielleicht wird die Gruppe mit dem nächsten Tonträger dann ein Teenager.


Line-up San Antonio Kid:

Matt Stones (guitar, vocals)
Andreas Wolferseder (bass)
Silas Schulz (guitar)
Sancho Del Americo (drums, percussion)

Tracklist "Same":

  1. Owyhee Dropout
  2. Isabelle
  3. Ramblin' Man
  4. MDManne
  5. Dillinger
  6. Strangers
  7. Same Old Sound II
  8. Don’t Follow Me

Gesamtspielzeit: 33:53, Erscheinungsjahr: 2016

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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