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Sarah Smith – Konzertbericht, 13.10.2023, Buena Ressa Music Club, Rees

Der Buena Ressa Music Club schreibt in der Sarah Smith-Konzertankündigung unter anderem: »[…] Die Kanadierin Sarah Smith tourt aus Leidenschaft und spielt ungefähr 300 Auftritte pro Jahr in Kanada, den USA, in Europa und der Karibik. Unterwegs steht sie mit Künstlern wie Carole Pope, Sass Jordon, Biff Naked, Emm Gryner, Joel Plaskett, David Wilcox, 54-40 und vielen anderen auf der Bühne. Ob nur sie und ihre Akustikgitarre oder ihre komplette Band, sie ist einfach eine faszinierende Performerin. […] Sarah hat im Laufe ihrer Karriere viele Auszeichnungen erhalten. Sie wurde bei den Toronto Independent Music Awards zur besten Künstlerin gekürt und erhielt bei den Jack Richardson London Music Awards die Auszeichnung zum besten Rockkünstler. […]«

Sarah Smith im Oktober 2023 im Buena Ressa Music Club Rees

Sarah Smith im Oktober 2023 im Buena Ressa Music Club Rees

Zum knapp unter zweistündigen Sarah Smith-Konzert im Buena Ressa Music Club, Rees, lässt sich das Folgende berichten: Es herrschte über die gesamte Konzert-Distanz eine ausgelassene Stimmung. Party, Party, Party. Insofern war für Sarah Smith, ihre Band und das Publikum Freitag, der 13. ein Glückstag.

Sarah Smith und ihre Band zogen alle Register, die einen richtig guten Rock ausmachten. Dabei kamen dynamische Wucht wie auch höchst emotionale Balladen zum Zug. Es war erstaunlich, wie sattelfest das zahlreich erschienen Publikum war, was die Songtexte anging.
Neben dem Rock machte die Combo auch einen Ausflug in karibische Gefilde, indem sie mit "Three Little Birds" einen nicht so bekannten Song von Bob Marley, den er mit The Wailers veröffentlichte, interpretierte.

Die Songauswahl kam einem tollen Streifzug durch ihre vielen Album-Veröffentlichungen gleich. So gab es Lieder wie zum Beispiel "Shine Bright", "The Stars" oder "Down And Dirty", die von ihrem ersten Solo-Album aus dem Jahr 2014 stammen. "Boomerang", "Surrender" oder "Love Again", alle von "Come Together", das 2023 auf den Markt kam, schlossen sozusagen den Kreis der Songs.
Trotz der Textsicherheit beim Publikum motivierte Sarah Smith mit Leichtigkeit bestimmte Lyric-Teile mitzusingen. Da kam der Buena Ressa Music Club-Chor ganz groß raus. Wie etwa mit »[…] I believe […]«
Von Beginn an war auch viel Bewegung bei den Anwesenden vor der Bühne zu beobachten.
Bei den rockigen Lieder wurde ständig getanzt und auch Sarah Smith bewegte sich auf der Bühne von ihrem Mikrofon hin zum Bassisten Lonnie Glass oder auf der anderen Seite besuchte sie häufig den Gitarristen Stewart McLellan.


Sarah Smith verlieh ihren Lyrics durch Mimik und Körpersprache einen besonderen Ausdruck und bei den Balladen, wie zum Beispiel in "Just Have A Heart" performte sie phasenweise alleine mit ihrer akustischen Gitarre. Bei dieser Nummer aktivierten unzählige Leute im Publikum ihre Handy-Taschenlampen. Eine dicke Gänsehaut entstand, als Sarah Smith den Song "First Time" ganz alleine zum Besten gab. Highlight! Einerseits kam ihre raue Stimme bei den rockigen Nummern sehr gut zur Geltung und andererseits konnte sie bei den Balladen so sanft und sinnlich klingen. Das richtig abgehende und durchaus wilde "You Don’t Get My Love" mit einem klasse Duane Eddy-Intro von Stewart McLellan war eine besonders infizierende Kostprobe des Sarah Smith-Rock’n’Roll. "Runaway" ging richtig steil und auch "Wake Up The Angels" kam bestens an.

Vor dem Gig hatte Stewart McLellan sein Fass an Fantasien bis zum Rand gefüllt. Was er auf dem Fretboard seiner schwarzen Gibson vom Stapel ließ, hatte einfach Klasse. Ein ums andere Mal überraschte er die Leute vor der Bühne mit Saiten-Fahrten, die nur so vor Power strotzten. Ab und an verstärkte er seine pulsierenden Soli durch Klang-Effekte oder den Einsatz des Wah Wah-Pedals. Seine Dynamik auf dem Griffbrett – auch im Flinkefinger-Modus – hatten mitunter die Wirkung von leuchtenden Strahlen. Er brachte immer wieder neue Impulse in sein Spiel. Selbst mit einem Handtuch auf seinem Hut war er nicht zu stoppen.

Bassist Lonnie Glass goss durch sein fließendes Spiel auf den dicken Saiten ein bemerkemswert festes Fundament, auf dem sich Sarah Smith sowie Stewart McLellan austoben konnten. Für eine echte Überraschung sorgte der Tiefton-Spezialist, als er beim "Three Little Birds"-Reggae plötzlich eine entsprechende Kopfbedeckung trug. Klasse Showeinlage. Er und Stewart McLellan überzeugten durch ihren tollen Chorgesang.
Was den Groove betraf, waren Lonnie Glass und Schlagzeugerin Robyn McDonald in einer engen Allianz verbundene Rhythmus-Partner, denn beide waren quasi der Motor des Sarah Smith-Rock. Da stiegen die Temperaturen in die Höhe. Die Band war der Rock-Party-Meister. Die entspannten Momente prägte eine äußerst intensive Atmosphäre und beim Rock spürte man einen ständigen Rückenwind. Zwei Zugaben rundeten den Auftritt perfekt ab.

Das Sarah Smith-Konzert im Buena Ressa Music Club war ein Ausdruck von Herz, Seele, Power und Melancholie.
Sarah Smith & Co. gaben eine Visitenkarte ab, auf deren Rückseite beste Unterhaltung stand.
Soundmann Marcel Bucksteeg hatte alle Regler, auch für das Licht, voll im Griff. Beide Daumen hoch!
RockTimes bedankt sich bei Ralf Praest für den Platz auf der Gästeliste.
Am 28.10 wird The Paddy Boy Zimmermann Band im Buena Ressa Music Club erwartet.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Live-Musik.

Bildnachweis für alle Bilder des Events: Joachim 'Joe' Brookes (RockTimes)


Line-up Sarah Smith:

Sarah Smith (vocals, acoustic guitar, electric guitar)
Stewart McLellan (guitar, backing vocals)
Lonnie Glass (bass, backing vocals)
Robyn McDonald (drums)

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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