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Sari Schorr / Live In Europe – CD-Review

Nach zwei Studioalben veröffentlichte Sari Schorr Anfang 2020 ihre erste Live-Scheibe.
Identisch mit den beiden Vorgängern Force Of Nature (2016) sowie Never Say Never (2018) erschien "Live In Europe" auf dem Label Manhaton Records.
Wie aus den Informationen der Plattenfirma hervorgeht, wurden die zwölf Songs mitgeschnitten »[…] in venues as far apart as Rapperswil in Switzerland and Suffolk in England, and mixed and mastered by Henning Gehrke […]«.
»[…] Also, on the album, you’ll find some previously-unreleased acoustic tracks, recorded for the BBC in the UK. […]«
Diese beiden Lieder ("Ready For Love" und "King Of Rock And Roll") sind als Bonus Tracks auf der vorliegenden Platte enthalten.
Die Nummer "I Just Wanna Make Love To You" (von Willie Dixon) kann man als unveröffentlicht bezeichnen, ist sie doch auf keinem der beiden Studio-Alben gelistet.

Sehr deutlich ragt von seiner Spielzeit her das bereits aufgeführte "I Just Wanna Make Love To You" aus der Tracklist hervor. Etwas über zehn Minuten stehen bei dieser Nummer auf der Uhr und da ist es nur recht und billig, mit diesem Lied in das kunterbunte Treiben von "Live In Europe" einzusteigen.
Roy Martin schlägt den Rhythmus, der Sechssaiter-Spezialist zeigt sich spielfreudig, bringt die ganz Blues Rock-Sache durch eine verspielte Boogie-Variante auf den Weg. Sari Schorr singt – besonders die Songtitel-Zeile – richtig verführerisch. Die Sängerin verzaubert einen aber auch mit ihrer rauen Stimme. Der Gitarrist steht mit seinem ausladend-ideenreichen Solo, das auch stürmische Phasen beinhaltet, im Spotlight. Da braucht es schon einiges an Gold, um sein Können auszutarieren. Highlight, dieser Beitrag! Nach einem Zwischenspiel ist es dann der Hammond-Alleingang, der das Stück zu Ende bringt. Wow!

Wer bereits ein Konzert der amerikanischen Sängerin, deren Stimme über fünf Oktaven geht, miterlebt hat, weiß, was die Protagonistin und ihre Band aus "Black Betty" machen. In deren Händen wird der Track zu einem Bremspedal-Rock der besonderen Art. Nach der ruhigen, von der Gitarre getragenen Sari Schorr-Einleitung kracht ein eisenharter Blues Rock aus den Lautsprechern. Der Bass pumpt herrlich, Der Gitarrist schraubt sich in Richtung Himmel. Die Entschleunigung des Original ist sehr gelungen. Das einminütige Ende schließ dann den zauberhaften Kreis der Interpretation. Klasse!

Nach dem Ram Jam-Hit kommen die beiden akustischen Versionen von "Ready For Love" sowie "King Of Rock And Roll" an die Reihe. Reduziert auf akustische Gitarre und Piano wird einem richtig warm ums Herz und die Gänsehaut bekommt obendrein auch noch was zu tun. Zwei Songs, die zeigen, wie man aus der emotionalen Tiefe der Seele begeistern kann. Es war eine sehr gute Entscheidung, diese beiden Stücke mit in die Tracklist aufzunehmen. Toll!

"The New Revolution" bringt die Scheibe richtig schön in Schwung.
Griffig-riffig, mit funkigen Licks bestückt, serviert die Combo um die Frontfrau Sari Schorr dieses Lied ziemlich kompakt für den Hörer. Der Gitarrist gibt eine erste klasse Kostprobe seines Könnens ab.
Richtig schön kommt die Power-Ballade "Turn The Radio On" rüber. So etwas ist Herzschmerz der besonderen Art. Zusätzlich kann man mit den Backing Vocals punkten. Eine begnadete Frauenstimme wird von einem Männerchor getragen. Super!
"Back To LA" darf man ohne Zweifel als eine weitere herrliche Ballade mit dynamischen Höhenflügen bezeichnen. Sehr gut!
Wow! "Valentina" rockt im Rock’n’Roll und dazu kommen die Keyboards im Pianoklang bestens an. Stimmungsmacher!

Mit "Live In Europe" untermauern Sari Schorr und eine hervorragende Band ihren Status als eine Art Senkrechtstarter der Blues-/Blues Rock-Szene und machen deutlich, dass sich ein Konzertbesuch allemal lohnt.


Line-up Sari Schorr:

Sari Schorr (vocals)
Ash Wilson (guitar, backing vocals)
Martin 'Magic' Johnson (guitar)
Steve Wright (guitar)
Mat Beable (bass, backing vocals)
Roy Martin (drums)
Bob Fridzema (keyboards, backing vocals)
Stevie Watts (keyboards)

Tracklist "Live In Europe":

  1. The New Revolution
  2. Demolition Man
  3. Ain’t Got No Money
  4. Turn The Radio On
  5. Damn The Reason
  6. I Just Want To Make Love To You
  7. Thank You
  8. Valentina
  9. Back To LA
  10. Black Betty
  11. Ready For Love (Bonus Track)
  12. King Of Rock And Roll (Bonus Track)

Gesamtspielzeit: 61:13, Erscheinungsjahr: 2020

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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