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Scott Hepple And The Sun Band / Ashes To Wildflowers – CD-Review

Scott Hepple And The Sun Band - "Ashes To Wildflowers" - CD-Review

Allzu viel ist im weltweiten Netz noch nicht über Scott Hepple And The Sun Band aus dem nordenglischen Newcastle zu finden. Das geht sogar so weit, dass für den Verfasser dieser Zeilen – abgesehen vom Band-Leader – lediglich die Vornamen der weiteren Musiker aufzuspüren waren. Aber Neben-Schauplätze beiseite, denn die Combo hat im vergangenen September mit "Ashes To Wildflowers" ihr Debütalbum unter die Leute und damit eine feine Prise Psychedelic Rock an den Start gebracht. Auf die Fahnen geschrieben hat sich das Quartett den psychedelischen Sound der frühen siebziger Jahre und als größten Einfluss darf man wohl zweifelsfrei Neil Young nennen. Das macht sich alleine schon an der hohen Gesangsstimme Hepples fest, aber auch der hier zelebrierte Sound lässt wenig andere Schlussfolgerungen zu.

Was ja aber noch nichts über die Qualität der insgesamt neun Songs aussagt, denn die ist überwiegend vorhanden und gut. Hepple und seine Kollegen verstehen es jedenfalls prächtig, diese gewisse 'Schwere' und Melancholie des Siebziger-Sounds in ihre Songs unterzubringen, so dass man sehr schnell hellhörig wird. Wie bereits erwähnt, singt der Frontmann in einer, Neil Young nicht unähnlichen, hohen Tonlage, was über weite Teile auch funktioniert. Lediglich wenn die Vocals, wie beispielsweise bei "Caligula", in noch höhere Sphären abdriften, wird es dem Rezensenten dann doch etwas zu viel des Guten. Ansonsten beherrscht oft eine coole Neil Young-Gitarre (wie etwa bei "Cortez The Killer") den Gesamt-Sound und auch die insgesamt gesetzte Klang-Stimmung tönt und kommt richtig gut.

Selbstverständlich darf bei Scott Hepple And The Sun Band dann auch die Harmonika nicht fehlen, die jedoch nicht bei allen, sondern lediglich ausgewählten Tracks eingesetzt wird. Der Protagonist legte großen Wert darauf, dass die Scheibe komplett analog eingespielt wurde, was man ihr im positivsten Sinne auch anhört. Und selbst wenn es hier und da mal ein bisschen rumpelt im Gebälk, so kommt das Ganze doch sehr frisch und mit tonnenweise Feeling ausgestattet rüber. Stellenweise gar wie Crazy Horse, die mit einer Zeitmaschine von den Siebzigern aus fünfzig Jahre in die Zukunft transportiert worden sind.

Was bleibt abschließend zu sagen? Scott Hepple And The Sun Band haben mit "Ashes To Wildflowers" ein cooles und gutes, mit knapp dreißig Minuten Spielzeit jedoch eindeutig zu kurzes Debütalbum abgeliefert. Zumindest der Promoter behauptet, dass der Vierer neben Young auch noch von Black Sabbath sowie den Beatles beeinflusst ist, was der Rezensent bei den neun hier vertretenen Nummern jedoch kaum (Beatles) bis gar nicht (Black Sabbath) nachvollziehen kann. Dennoch ist es die Scheibe wert, mal angecheckt zu werden. Als Anspiel-Tipps werfe ich an dieser Stelle einfach mal "Letting Go", "Nobody Else (Is Gonna Do It For You)" oder auch "Hair Of The Dog" (nicht der Nazareth-Song) in den Ring.


Line-up Scott Hepple And The Sunshine Band:

Scott Hepple (guitars, harmonica, lead & background vocals)
Tom (guitars, background vocals)
Sophie (bass, background vocals)
Harry (drums, background vocals)

Tracklist "Ashes To Wildflowers":

  1. Letting Go
  2. Warm Night
  3. Nobody Else (Is Gonna Do It For You)
  4. Caligula
  5. Leisure Cruise
  6. Spirit Animal
  7. Hair Of The Dog
  8. Wildfires
  9. Chosen

Gesamtspielzeit: 29:52, Erscheinungsjahr: 2023

Über den Autor

Markus Kerren

Hauptgenres: Roots Rock, Classic Rock, Country Rock, Americana, Heavy Rock, Singer/Songwriter
Über mich
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Mail: markus(at)rocktimes.de

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