Scotty McKay / Rocks – CD-Review

Scotty McKay – wer ihn noch nicht kennt, wird ihn nach dem Studium des vierundzwanzig Seiten starkem Booklet kennen gelernt haben, auch, dass er eigentlich Max Lipscomb hieß, und unter diesem Namen am 20. August 1937 in St. Louis, Missouri, geboren wurde. Nach einem Herzanfall am 17.März 1991 verließ er diese Welt wieder.

Einigen Fachleuten könnte der Mann noch bekannt sein für seine Zeit, die er als Mitglied von Gene Vincent’s Blue Caps verbrachte. Nach Aufnahmen im Dezember 1957 verließ er Vincent für eine Solo-Karriere, die mit der Single "Rollin' Dynamite"/ "Evenin' Time" startete. Beide Songs sind auf dieser Kollektion von Bear Family Records zu hören, darunter auch Stücke, die nicht unter seinem Namen veröffentlicht wurden. Hierzu verweise ich auf die Trackliste. Auch mit Tommy & The Tom Toms gab es zwischen 1959 und 1962 einige Aufnahmen.

In den Sechzigern kam es noch zu weiteren Einspielungen, unter anderem "I Can’t Make Your Way" (1967, fehlt hier leider) oder "The Train Kept-A-Rollin'" aus dem gleichen Jahr. (#30). Schließlich sind Titel aus dem Zeitraum zwischen 1956 und 1967 zusammengetragen worden. Verschiedene Plattenlabel waren hierbei involviert: Event, Swan, Lawn, Ace, Squire, Philips, Capri, Savannah Sound und Falcon.

Wenngleich er auch nicht in der ersten Reihe bekannter Interpreten des Rock’n’Roll stehen mag, so kann Scotty alias Max mit seinem Gesang durchaus überzeugen, denn er singt voll Leidenschaft und mit authentischem Ausdruck hinsichtlich der interpretierten Musik. Und diese umfasst nicht nur puren Rock’n’Roll, sondern auch der typische Teenie-Pop jener Zeit schleicht sich bei vielen Songs ein und so kann sich der Mann ganz sicher mit solchen Kollegen wie Gene Vincent, Cliff Richard und anderen messen.

So manch' eine Assoziation zu anderen Künstlern wird man feststellen, und diese sind anhand einiger Titel auch unmittelbar nachvollziehbar. So sind es dann Coverversionen bekannter Kollegen wie Chuck Berry (#10, 26), Bo Diddley (#20), Gene Vincent (#9) oder Huey Smith (#16, 25).
Als ganz hervorragend empfinde ich die sehr stark an die Yardbirds-Version angelehnte Version von "The Train Kept-A-Rollin'" mit dieser energischen Rock-Gitarre. Leider wird dieser Song zu schnell ausgeblendet. Begleitet wird McKay hier von einer Garage Band aus Dallas, The Exotics.

Ja, alles in Allem eine beeindruckende Werkschau eines Künstlers, der, dieses Schicksal nicht allein teilend, nicht in der ersten Reihe stand, das jedoch ganz sicher verdient hätte.

Line-up Scotty McKay:

Scotty McKay (vocals)

musicians not listed

Tracklist "Rocks":

1. Rollin' Dynamite
2. Tommy & The Tom Toms: Baby Let’s Play House
3. The Girl Next Door
4. Bad Times (Acetate)
5. I’ve Got My Eyes On You
6. You’re So Square
7. I’ve Been Thinkin'
8. Little Miss Blue
9. Be-Bop-A-Lula
10. Let It Rock
11. Evenin' Time (Acetate)
12. Midnight Cryin' Time
13. Tommy & The Tom Toms: Somebody Help Me
14. Don’t Wait (Key C) (Acetate)
15. Tommy & The Tom Toms: Oh Boy
16. Roberta
17. Rollin' Danny (Acetate)
18. Tommy & The Tom Toms: So Tough
19. Pull Down The Sky
20. Who Do You Love
21. All Around The World
22. Waikiki Beach
23. Cry Me A River (Acetate)
24. Little Lump Of Sugar
25. Sea Cruise
26. Tommy & The Tom Toms: You Can’t Catch Me
27. Dixie Doodle Dandy
28. Tommy & The Tom Toms: Jambalaya
29. Evenin' Time
30. Scotty McKay Quintet: The Train Kept A Rollin'
31. Don’t Wait (Key F) (Acetate)
32. Tommy & The Tom Toms: It’s Too Late.

Gesamtspielzeit: 71:50, Erscheinungsjahr: 2020