The Beat Goes On aus dem Jahr 2022 hat einen Nachfolger gefunden. Mitte Juli 2023 veröffentlichte der Singer/Songwriter Sean Taylor sein Album "Short Stories". In einer freien Übersetzung aus dem Englischen erfahren wir auf der Website des Künstlers unter anderem: "Short Stories" ist eine außergewöhnliche Zusammenstellung von Erzählungen, Begegnungen, Erfahrungen sowie wahren Geschichten.
Alle Songs auf "Short Stories" wurden von Sean Taylor geschrieben.
Ausnahmen bestätigen die Regel: »[…] "Snowdonia", "Open Your Heart To Love" and "Set Me Free" co-written with Mike Seal. […]«
"Short Stories" wurde von Ben Walker in Brighton produziert. Die zehn Songs bringen es auf eine Gesamtspielzeit von gut über einundvierzig Minuten.
Auf dem Album sind, neben Sean Taylor, weitere sechs Personen mit von der Partie. Unter anderem ist es auch Mike Seal, der den Kontrabass zupft.
Alles braucht seine Zeit, um sich zu entwickeln.
Alles zu seiner Zeit und dennoch auf dem Sprung sein.
2006 brachte Sean Taylor sein erstes Album mit dem Titel Corrugations auf den Markt. Im Laufe der Zeit machte er sich einen Namen in Musiker- und Kritikerkreisen. Er trat beim berühmten Glastonbury-Festival auf und eröffnete Konzerte unter anderem für Robert Cray, John Fogerty, John Mayall, Richard Thompson oder Eric Bibb.
Mittlerweile hat der britische Troubadour viele weitere tolle Platten veröffentlicht und nun soll sich "Short Stories" dazugesellen.
Sean Taylor hat ein besonderes Händchen dafür, besondere Songs zu schreiben.
Vom flotten Opener "Happy Days" bis hin zum abschließenden, in bester Nachbarschaft zum Jazz befindlichen "Be Cool", ist "Short Stories" für die Leute vor den Lautsprechern klasse, nein, hochklassige Unterhaltung. Dabei hat der Protagonist bemerkenswerte Mitmusiker an seiner Seite, die seine Kompositionen in faszinierender Weise in Töne sowie Rhythmik umsetzen.
Der zuletzt genannt Track ist schon etwas Besonderes. Sean Taylors Stimme kann man aus zig Gesängen heraus hören. Aber in "Be Cool" wendet sich der Musiker dem erzählenden Sprechgesang zu und es ist famos, was ganz besonders Trompeter Eric Lounsbury an nächtlichem Großstadt-Flair kreiert. Fast sieben Minuten hochklassige Musik. Diese coole Nummer ist eines der vielen Highlights der Platte.
Dazu setzt "Mona Lisa" einen deutlichen Kontrast, passt allerding perfekt unter das große musikalische Dach des Künstlers. In diesem Zusammenhang rockt das Lied. Man spürt förmlich den Rock’n’Roll und die Harp-Blitzlichter machen sich richtig gut im Umfeld des treibenden Pianos.
Sean Taylor hatte immer schon den Blues in persönlicher Auslage. In diesem Sinn schenkt er uns, herrlich verpackt, den Song "Gravestones" mit zum Teil hingehauchten Lyrics. Wie die Harp, passen hier die akustische Gitarre und fein gesetzten Piano-Sprenkel.
Wow! "Wildflower", schon wieder ein Highlight. Bei dieser hingebungsvoll-anmutigen Ballade ist die Gänsebaut definitiv nicht weit entfernt. Klasse, wie dieses Stück Sean Taylors Stimme besonders in den Vordergrund rückt. Herrlich, wie die Band hier für gefühlvoll-dezente Begleitung sorgt.
"Sweet Maria" ist ein Quell der Fröhlichkeit und "The Letter" ist ein infizierend-groovender Song, der vom anziehenden Blues begleitet wird. Daumen hoch!
Ja, beide Daumen strecken sich bei "Short Stories" steil in die Höhe.
Sean Taylors "Short Stories" reflektiert auf überzeugende Weise seinen eigenen Stil, der sich in einigen Kategorien Platz verschafft.
Trotz der Fan-Brille des Rezensenten bleibt immer noch ganz viel Empfehlung übrig.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.
Line-up Sean Taylor:
Sean Taylor (vocals, guitars, piano, harmonica)
Ben Walker (guitars, electric piano)
Mike Seal (double bass)
Paulina Szczepaniak (percussion)
Justin Carroll (Hammond organ)
Joe Harvey Whyte (pedal steel)
Eric Lounsbury (trumpet)
Tracklist "Short Stories":
- Happy Days
- Snowdonia
- Wildflower
- Open Your Heart To Love
- Mona Lisa
- Set Me Free
- Gravestones
- Sweet Maria
- The Letter
- Be Cool
Gesamtspielzeit: 41:18, Erscheinungsjahr: 2023
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