RockTimes nimmt den Faden zum Musiker Sean Taylor wieder auf.
Zuletzt wurde 2012 das Album Love Against Death besprochen.
Zwischenzeitlich hat sich um den britischen Singer/Songwriter viel getan.
Während der Periode bis zu "The Beat Goes On" kamen "Chase The Night", "The Only Good Addiction Is Love", "Flood And Burn" beziehungsweise "The Path Into Blue" auf den Markt.
Sean Taylors "The Beat Goes On" wurde am 01. Dezember 2021 veröffentlicht.
Er nahm die elf Songs gemeinsam mit dem Multiinstrumentalisten Mark Hallman (auch Iain Matthews, Jerry Jeff Walker, Tom Russell, Micky & The Motrocars), Saxofonist Michael Buckley (unter anderem Glen Hansard, Paul Brady, The Cranberries, The Corrs) sowie dem Cellisten Brain Standefer auf.
Unter dem Strich sind dabei über achtundvierzig Minuten Gesamtspielzeit heraus gekommen.
Oh, wie wunderschön!
Sean Taylor offeriert uns Lieder, die zwischen strahlendem Licht und changierendem Schatten angesiedelt sind. Aus einem randvollen Ideen-Fass brachte der Protagonist Songs zu Papier, die alle eine magnetisierende Wirkung haben. Mit seiner rauchigen Stimme, zeitweise intensiv dahin geflüstert, lädt uns Sean Taylor auf eine herrliche Reise durch verschiedene Genres sowie Stile ein.
In früheren Zeiten war er schon ein Meister der Melancholie, der Nachdenklichkeit.
Allerdings kann er die E-Gitarre in gewisser Weise auch zupackend zu Wort kommen lassen. Ein ums andere Mal serviert er uns Belege seines Könnens auf den schwarzen und weißen Tasten des Pianos. Himmlisch!
Von der Melancholie geht es aber auch in eine Richtung, die man durchaus mit flott bezeichnen kann. Eingebettet werden diese Nummern allerdings im musikalischen Verständnis des Künstlers. So darf man nicht davon ausgehen, dass hier auf den Putz gehauen wird. Es gibt Momente, das steht der Groove im Vordergrund. Es gibt Momente, die nahe der Bewegungslosigkeit sind.
Genau an den richtigen Stellen leistet Saxofonist Michael Buckley als Highlights seine jazzigen Beiträge. Der Cellist Brain Standefer kommt eher in einem ruhigeren Moment zur Geltung. Klasse!
Über allen anziehenden Klängen schwebt sozusagen Sean Taylors Stimme. Sie ist genauso faszinierend wie die Musik zwischen Blues, Americana, Roots oder eben Jazz mit einer herrlichen Swing-Auslage.
Mark Hallman darf bei der Nennung der Mitmusiker natürlich nicht fehlen. Es bringt sich mit einer Vielzahl von Instrumenten ein. Auch hier beweist man bei den Arrangements ein ganz feines Händchen. Die Pedal Steel verbreitet eine Country-Duftnote.
Aus zeitlicher Sicht schießt "The Heart Of The Ocean" die Vogel ab. Etwas über sechs Minuten lauschen wird in Andacht den Sean Taylor-Erkundungen nach dem Herz des Ozeans. Getragen von akzentuierten Piano-Läufen sowie fast ausschließlich dezenten Becken-Einsätzen von Mark Hallman treibt man bei ganz glattem Wasser dahin, als wäre man irgendwo an einem Strand, eben ganz nahe am Ozean.
»[…] The moon pulls the strings of the tide
Just like your heart on to mine
In the heart of the ocean […]«
Bei "The Beat Goes On" bleiben über die gesamte Zeit beide Daumen oben.
Sean Taylor hatte und hat seinen eigenen Stil, der sich in seinen Differenzierungen in so einigen Schubladen Platz verschafft.
Es ist sehr schön, nach Jahren der Stille, mit Sean Taylor wieder musikalischen Kontakt zu haben.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.
Line-up Sean Taylor:
Sean Taylor (vocals, guitars, piano)
Mark Hallman (bass, drums, Hammond organ, guitars, pedal steel, percussion)
Michael Buckley (saxophone)
Brian Standefer (cello)
Tracklist "The Beat Goes On":
- It’s Always Love
- Lament For The Dead
- The Beat Goes On
- Better Times
- Nocturne
- Nowhere To Hide
- Be My Love In The Rain
- Let Kindness be Your Love
- Back On The Road
- Stay With Me
- The Heart Of The Ocean
Gesamtspiezeit: 48:23, Erscheinungsjahr: 2021
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