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Shaw Davis & The Black Ties / Tales From The West – CD-Review

Am 04. April 1995 geboren, formierte Shaw Davis gemeinsam mit Bassist Patrick Stevenson sowie Bobby Van Stone (Schlagzeug) im Mai 2016 das Trio Shaw Davis & The Black Ties.
Mitte 2017 war man mit dem Debütalbum "Shaw Davis & The Black Ties" am Start. Der drei Tracks umfassende Tonträger "Alive From Legacy" markierte Anfang 2018 den Zeitpunkt einer ersten Live-Dokumentation.
Ende des Jahres 2018 folgte das zweite Album mit dem Titel "Tales From The West".
Nach dem Erscheinen der ersten Scheibe gewann das Trio bei der »[…] South Florida Blues Challenge 2017 […]« und war dann Teil der »[…] International Blues Competition in January of 2018. […]«
Die neun Songs enthalten zwei Fremdkompositionen. Einerseits handelt es sich um Frank Zappas "Willie The Pimp" und andererseits bedient man sich mit "I Gotta Try You Girl" bei dem 1998 verstorbenen Bluesmusiker sowie Junior’s Place-Clubbesitzer Junior Kimbrough.
Die Lieder wurden im Legacy Sound Recording Studio aufgenommen. Für den guten Ton sorgte Alex Saenz.

Wer seinen Longplayer "Tales From The West" so selbstbewusst und aufregend beginnt wie Shaw Davis & The Black Ties, braucht wahrlich keinen weiteren Musiker, um den im Opener "Take My Hand" entfachten Blues Rock beim Hörer unterzubringen.
Im Zusammenspiel des Trios blitzt bereits in den ersten fast fünf Minuten das Potenzial der Combo aus Pompano Beach, Florida, auf. Auf der Facebook-Seite werden als Einflüsse ganz oben Jimi Hendrix sowie Stevie Ray Vaughan genannt. Das sehr abwechslungsreich arrangierte "Take My Hand" – auch mit psychedelischen Farbtupfern versehen – zielt mit leichten Anleihen auf den Texas-Gitarristen. Dieser Song ist echt klasse und fordert schon zu einem solch frühen Zeitpunkt die Repeat-Taste heraus.

Widmen wir uns der anderen Buchstütze der Scheibe.
Epische fast acht Minuten stehen auf dem Programm. Wer "My Friend" ist, kann man sich bei dem mit höchst musikalischen Fantasien gespickten Track schon vorstellen. Da wären an erster Stelle die beiden schon erwähnten Vorbilder zu nennen. Allerdings gibt sich der ebenfalls sehr gut singende Gitarrist nicht die Blöße, eine Blaupause der in die Geschichte eingegangenen Axemen zu sein. Shaw Davis' Ideenreichtum kocht in diesem dynamischen Lied auf voller Flamme. "My Friend" sind Fretboard-Extase sowie angenehm-entspannte Empfindungen und diese Nummer ist sogar noch besser als der schon tolle Opener.

Aus der Ruhe heraus steigert sich die Intensität von "Atomic Groove" in einer rasanten Geschwindigkeit. Von rhythmisierendem Groove kann nicht die Rede sein. Viel eher stampft besonders Bobby Van Stone einen Weidenzaunpfahl in den Boden des sich immer mehr zu einer psychedelischen Wah Wah-Pedal-Nummer entwickelnden Tracks. Kommt gut beim Hörer an.
Dem Frank Zappa-Stück verpasst das Trio eine erdigere Bindung zum Blues Rock und Shaw Davis begibt sich mit seiner stark gespielten E-Gitarre abermals auf einen bewusstseinserweiterten Kurs. Klasse Track!

Auch "Mamma Told Me" ist – genauso wie das Songwriting – nicht von schlechten Eltern. Was der Frontmann aus seinem Arbeitsgerät herausholt, ist beeindruckend. Jedes Solo besitzt eine anziehende Wirkung. Je länger man den Liedern zuhört, desto begeisterter ist man. Hier wächst etwas heran.

Wer, wie auf dem Live-Foto im Inneren des Digipak, einen ähnlichen Hut trägt wie Stevie Ray Vaughan, deutet ja schon rein äußerlich auf den Blues-Rocker hin. So erstaunt es nicht, dass Shaw Davis in seiner Eigenkomposition "Know Where You Been" den Hut vor dem Ausnahme-Gitarristen zieht.

Shaw Davis & The Black Ties sind auf einem klar erkennbar guten Weg, sich auch in europäischen Regionen Fans zu schaffen. "Tales From The West" enthält neun tolle musikalische Geschichten, die Beachtung verdienen.


Line-up Shaw Davis & The Black Ties:

Shaw Davis (guitar, vocals)
Patrick Stevenson (bass, vocals)
Bobby Van Stone (drums, vocals)

Tracklist "Tales From The West":

  1. Take My Hand
  2. Willie The Pimp
  3. Tales From The West
  4. Mamma Told Me
  5. Fire Inside
  6. Know Where You Been
  7. Atomic Groove
  8. I Gotta Try You Girl
  9. My Friend

Gesamtspielzeit: 46:07, Erscheinungsjahr: 2018

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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