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Show Of Hands / High Germany – 900 Miles To Bremen – CD-Review

Show Of Hands - "High Germany - 900 Miles To Bremen" - CD-Review

Die beiden englischen Musiker Steve Knightley und Phil Beer spielten bereits als Teenager in Bands zusammen, bevor sie sich für mehr als zehn Jahre aus den Augen verloren. Nachdem beide lange mit jeweils anderen Bands durch die Lande zogen, kam es schließlich 1986 zur Reunion bzw. zur Gründung von Show Of Hands. Es folgte der lange, langwierige Weg durch Pubs, Clubs und jede andere Veranstaltung, die eine Bühne anbot. Offensichtlich hat sich die Ochsentour aber gelohnt, denn ab Anfang der neunziger Jahre ging es für die Briten plötzlich steil nach oben. Seither erschienen recht regelmäßig sowohl Studio-, als auch Livealben, was in der verkaufstechnisch bisher erfolgreichsten Scheibe "Wake The Union" (2012) gipfelte. Bei dem Label MIG Music ist nun eine 3-CD-Box mit zwei Konzerten aus den Jahren 1997 sowie 2005 erschienen, die ein ausgiebiges Bild von der Band auf der Bühne bietet.

Steve Knightley ist der Songschreiber unter den beiden und liefert mit seinen Stücken eine gelungene Mischung aus English Folk und Singer/Songwriter-Material ab. Im Jahr 1997, sprich auf CD 1 der Box waren die beiden oben genannten noch als Duo unterwegs, erweisen sich dabei jedoch als Multiinstrumentalisten, was neben guten Songs zusätzlich hilft, dass hier erst gar keine Langeweile aufkommen kann. Selbstverständlich ist die akustische Gitarre im Dauereinsatz, daneben erfrischen aber immer wieder eine Mandoline, eine Violine, eine Concertina und weitere Arbeitsgeräte das musikalische Porträt. Gekonnt werden auch weitere Schattierungen (beispielsweise spanische Einflüsse bei "Armadas") eingebaut und nicht zuletzt hat Steve Knightley zwischen den einzelnen Tracks immer eine lustige Anekdoten vom Leben on the road auf Lager. Das Publikum hat es – geht man nach den festgehaltenen Reaktionen – genossen.

Im Jahr 2004 stieß dann die Bassistin und Sängerin Miranda Sykes zu Show Of Hands, die seither als Trio unterwegs sind. Und somit sind wir dann auf CD 2 sowie beim 26. September 2005 und dem zweiten Konzert gelandet. War der erste Silberling schon gut, so macht sich hier umgehend der füllende bzw. den Songs noch mehr 'Bauch' verleihende Bass positiv bemerkbar. Und da Miss Sykes auch alles andere als eine schlechte Sängerin ist ("When You Think It’s All Over"), war die Entscheidung der Band-Erweiterung unbedingt die richtige. Show Of Hands spielen sehr gerne Medleys, wie man an der hier vertretenen Handvoll eben dieser aus zwei Konzerten nachvollziehen kann. Der Sound der Aufnahmen ist sehr gut und klar, sodass auch hier keine Abstriche zu machen sind. Die einzelnen Stücke behandeln die mehr oder weniger üblichen Themen wie Liebe, Freundschaft oder sind Landschaftsbeschreibungen, driften mitunter ("Country Life") aber auch tiefer ins Politische ab.

Letzten Endes ist "High Germany – 900 Miles To Bremen" (CD 1 wurde im Moments und die beiden anderen im Sendesaal/Studio F von Radio Bremen aufgenommen) eine schöne Live-Box geworden, die speziell die Freunde des English Folk mögen werden. Es gibt zwar mehrere Song-Überschneidungen, was aber kaum stört. Die Eigenkompositionen sind abwechslungsreich, die Tracks professionell gespielt und die Live-Atmosphäre lockert die insgesamt 33 Songs nochmal zusätzlich auf. Wer erstmal reinhören möchte, dem/r empfehle ich dafür "Don’t It Feel Good", "When You Think It’s All Over", "Medley: Plum Pudding/Rocky Road To Chudleigh" sowie "Red Diesel".


Line-up Show Of Hands:

Steve Knightley (guitars, cuatro, concertina, mandocello, mandolin, vocals)
Phil Beer (acoustic guitars, mandolin, violin, cuatro, vocals)
Miranda Sykes (bass & vocals – CD 3)

Tracklist "High Germany – 900 Miles To Bremen":

CD 1:

  1. Medley: Man Of War/The Well/The Oak
  2. Don’t It Feel Good
  3. The Red Rose Of England
  4. Crow On The Cradle
  5. Cars
  6. Medley: Plum Pudding/Rocky Road To Chudleigh
  7. Armadas
  8. Longdog
  9. Crazy Boy
  10. Exile
  11. Corinna, Corinna
  12. The Blind Fiddler
  13. The Train
  14. 900 Miles
  15. High Germany

CD 2:

  1. Don’t It Feel Good
  2. Red Diesel
  3. Reynardine
  4. Undertow
  5. Medley: Lumps Of Plum Pudding/Leaving Of Wessex
  6. Crow On The Cradle
  7. The Blind Fiddler
  8. Galway Farmer
  9. The Oak
  10. I Promise You

CD 3:

  1. The Dive
  2. When You Think It’s All Over
  3. Country Life
  4. Adieu, Sweet Lovely Nancy
  5. Cousin Jack
  6. Medley: The Train/Santiago/The Soldier’s Joy
  7. Medley: The Setting/Mary From Dungloe
  8. Roots

Gesamtspielzeit: 79:48 (CD 1), 47:09 (CD 2), 57:57 (CD 3), Erscheinungsjahr: 2022 (1997, 2005)

Über den Autor

Markus Kerren

Hauptgenres: Roots Rock, Classic Rock, Country Rock, Americana, Heavy Rock, Singer/Songwriter
Über mich
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Mail: markus(at)rocktimes.de

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