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Silvernite / Silvernite – CD-Review

Silvernite / Silvernite - CD-Review

»A new World, a new Start, a new hope.
The three children are no longer children and time has come  …
… The Fight is on«

Das ist der Anfang eines Zukunftscomics, in dem die Menschheit gezwungen wird, auf einem fremden Planeten Asyl zu suchen. Nicht gerade was Neues! Silvernite produziert rund um diese eigen erstellte Comic-Story ihr Debütalbum. Eine finnisch/griechische Kooperation rund um die Sängerin Tanja Härkönen, die uns mit ihrer klaren Stimme durch die Geschichte führt. Die Rhythmussektion besteht aus Keyboarder Strutter und Gitarrist Nash G. Der erst kürzlich hinzugekommene Drummer Minas Chatziminas verstärkt die Truppe.

Ready to start? "Ti Hypermaho (Anthem)" beamt uns in die Zukunft.

Komisch, musikalisch führt uns "Silvernite"  zurück in die 80er, also ein Rückschritt? Klare Gitarrenriffs, mehrere Salven unüberhörbarer E-Drums und eine Melodie, die ins Ohr geht. Ja, so war es damals und das Stück hätte es bestimmt in den Film "Top Gun" geschafft. "Raise Your Hands" wird zudem durch saftige Synthieklänge untermalt. Die Schwebe zwischen Pop und Rock wird hier auf das Extremste bedient.

Bei "True Survivor" kommt mir tatsächlich Survivor in den Sinn! Etwas rockiger und bisschen rauer geht es zu Gange, Tanja hält dieses Konstrukt melodiös zusammen. Natürlich darf hier auch eine sehr innige romantische Ballade nicht fehlen. Mit dem passenden Titel "Angel Of The City" rutscht Silvernite stark in die Discopop-Nische ab. Ein schöner Fox gefällig? Dazu noch ein Saxofonsolo! Da werden meine Hörnerven aufs Extremste gereizt. Ich drück mal ein Auge zu …

Wer kennt nicht die Rockklassiker "Dangerous", einmal von Loverboy und einmal von Roxette. Mischt man diese zwei Songs zusammen, ist man bei "Danger Zone". Ist es eine Hommage oder einfach nur abgekupfert? Satte kräftige Riffs rocken los, klare Synthieklänge reihen sich ein und ein elektrischer Tusch darf nicht fehlen. Tanja hebt die gute Laune hoch mit ihrer Stimme, die sehr an Roxettes Marie Frederickson erinnert. Ich finde, dies ist der beste Track des Albums. Macht irgendwie Spaß.

Jetzt wird es doch noch irgendwie Futur-mäßig, aber sehr peinlich!
Bei "Iron Eagle" untermauert ein Elektropop-Rhythmus, eine flache eintönige Melodie (Bum,Bum,Bum …) und dann wird die Stimme noch durch einen Voice-Coder gejagt; das muss doch nicht sein, bei der schönen Klangfarbe von Tanja Härkönens Stimme.

Nun wird es endgültig Zeit … Ready to go home? "Ti Hypermaho (The Hymn)".
Poppig werden wir wieder auf die Erde gebeamt.

Ein Album, das zwar mit dem Future-/Comic-Genre auffährt, uns aber eher in die 80er/90er Zeit des Hair Metal/Hard Rock katapultiert. Klischeehafte Pop/Rock-Stücke, die mainstreamartig angelegt sind und ab und an über die Grenze ins Kitschige hinüber driften.

Ich denke, diese Art von Musik ist vorbei, außer es gibt irgendwo ein Revival. Stilistisch kommen sie, wie oben schon erwähnt, an Roxette, Loverboy und Survivor ran, plus ein Hauch von den Fleetwood Mac der 1980er ("Little Lies"). Klar ist, und ich hoffe die Jungs wissen dies zu schätzen: Ohne die tolle Stimme von Tanja Härkönen würde dieses Album ins Niveaulose abdriften. Ansonsten fehlt mir beim Hören die Bindung zu einer Geschichte. Vielleicht müsste mir der Comic vorliegen, damit ich dieses Album besser verstehe. Das Cover lädt uns in die Welt des Anime ein, für Fans solcher Genres eher empfehlenswert.


Line-up Silvernite:

Tanja Härkonen (vocals)
Strutter (bass, synthesizer)
Nash G. (guitar)
Minas Chatziminas (drums)

Guests:

Artem Zhulyev (saxophone)
Dean Mess & Jimmy Tott (backing vocals)

Tracklist "Silvernite":

  1. Ti Hypermaho [Anthem] (1:56)
  2. Silvernite (4:22)
  3. Raise Your Hands (5:01)
  4. Desperate Dreams (3:41)
  5. True Survivor (3:32)
  6. Angel Of The City (3:18)
  7. Danger Zone (3:32)
  8. Honestly (4:47)
  9. Broken Heart (4:49)
  10. Iron Eagle (3:22)
  11. Ti Hypermaho [The Hymn] (2:01)

Gesamtspielzeit: 38:21, Erscheinungsjahr: 2021

Über den Autor

Achim Mayinger

Genres: Beat, Classic Rock, Hard'n'Heavy, Progressive Rock

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