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Simon McBride / Official Live Bootleg 02 – CD-Review

Nur bei Konzerten kann man für einen relativ schlanken Kurs CDs aus Simon McBrides offizieller Bootleg-Serie kaufen. Die Songs auf "Official Live Bootleg 02" wurden am 16. Dezember 2016 bei einem Gig in Bonn mitgeschnitten. Aus Versehen wurde auf der Papphüllen-Verpackung 17 als Jahr angegeben. Schwamm drüber.
Mit Bassist Dave Marks sowie Marty McCloskey am Schlagzeug gibt es hochwertigen Blues/Blues Rock in Triobesetzung aus erster Live-Hand.

Vehement rockend kommt die vorliegende Platte aus den Startlöchern. "Heartbreaker" ist etwas für die Blues Rock-Gitarren-Fraktion. Mit seinen knackigen Riffs wird Simon McBride schon jetzt zu einem Hinhörer und seine beiden Begleitmusiker unterlegen die Sechssaiter-Furiosität mit einem tollen Groove. Beim Simon Mc-Bride-Solo schieben sich die Bass-Läufe von Dave Marks herrlich mit in den Vordergrund.
Der Opener ist eine verdammt gute Nummer, steht mit seiner Motivationsfunktion genau auf dem richtigen Platz und bringt gemeinsam mit dem nahtlos folgenden "The Stealer" von Free mit fast achteinhalb Minuten auch noch ein ordentliches Spielzeit-Pfund auf den Chronometer.

Auf der anderen Seite – dem Ende der Scheibe – geht es noch ausladender zu, als zu Beginn der CD. "Power Of Love" setzt mit locker über elf Minuten einen CD-Schlusspunkt, der sich gewaschen hat. Simon McBrides Gesang und Gitarrenspiel haben phasenweise einheitliche Klang-Züge und wer auf den Gitarren-Hexer Jimi Hendrix steht, wird hier ohne Kopiervorlage bestens bedient.
Der Frontmann bietet ein wahres Festival an Gitarren-Exkursen an und immer wieder kommt er auf wunderschöne Riff- sowie Klang-Einlagen zurück. Der instrumentale Anteil an diesem Track ist wahrlich groß und ähnlich wie die CD-Eröffnung macht "Power Of Love" das Drücken der Repeattaste fast schon zu einem Muss. Simon McBride, Dave Marks und Marty McCloskey in bestechender Form.

Die Vehemenz und Sanftheit des Blues stehen in Eintracht nebeneinander, wenn es zur langsamen Variante des 12-Takters kommt. "Down To The Wire" ist Hingabe in ihrer reinen Form. Mit beeindruckenden Saiten-Läufen und einem tollen Gesang werden tief verwurzelte Emotionen hörbar gemacht. Toll!
Simon McBride ist ein Spezialist der Riff-Kreationen. Dafür ist "Dead Man Walking" nur ein weiteres Beispiel. Tiefgang und eine bedeutsame Bandbreite setzen auf dieser Scheibe die Ausrufezeichen und Simon McBrides Stimme darf man ohne weiteres in der Oberklasse ansiedeln.
Auch die kürzer ausgefallenen Lieder sind gefühlt länger, weil man den Bogen der Abwechslung ziemlich weit spannt.
Herrlich verträumt ist die "So Much Love"-Einleitung und was dann folgt, ist abermals großes Kino. Der Bandleader weiß zu überzeugen. So war es auch bei den Konzerten im Blues Moose Café beziehungsweise blues, Rhede, die in einem Bericht zusammen gefasst wurden.

Da "Official Live Bootleg 02" nur bei Auftritten von Simon McBride erhältlich ist, muss man sich schon auf den Weg zu einem Gig machen, um die CD zu kaufen. Es lohnt sich in doppelter Hinsicht, denn live ist der Mann aus Belfast einfach ein Überzeugungstäter und die Platte dient dann als willkommene Nachlese, die so oft man mag wiederholt werden kann.


Line-up Simon McBride:

Simon McBride (guitar, lead vocals)
Dave Marks (bass, backing vocals)
Marty McCloskey (drums, backing vocals)

Tracklist "Official Live Bootleg 02":

  1. Heartbreaker
  2. The Stealer
  3. You Got A Problem
  4. Pushing It Out
  5. So Much Love
  6. Change
  7. Down To The Wire
  8. Dead Man Walking
  9. Power Of Soul

Gesamtspielzeit: 52:02, Erscheinungsjahr: 2017

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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