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Skyclad / Prince Of The Poverty Line (Deluxe Expanded Edition) – CD-Review

Skyclad_Prince Of The Poverty Line

Noise-Neuauflagen –  Skyclad Teil 4 "Prince Of The Poverty Line"

Das 1994 erschienene vierte Album von Skyclad wird von einigen als das Magnum Opus der Band betrachtet, als die ultimative Mischung aus hartem Metal und Folk-Rhythmen Melodien. Mit "Prince Of The Poverty Line" hatten sie sich in den Augen/Ohren vieler als 'die' Pagan/Folk-Metal-Band etabliert, ihren Weg gefunden.
Das war mir damals gar nicht so bewusst. Mag sein, dass es daran lag, dass ich, nachdem ich von der Jonah’s Ark etwas enttäuscht war, mich nicht mehr so intensiv mit Skyclad beschäftigt hatte bzw. mein Interesse nachgelassen hatte.
Ich hatte die A Burnt Offering For The Bone Idol als stildefinierend empfunden und danach keine so große Weiterentwicklung und Steigerung mehr gesehen.
Rückblickend stelle ich fest, dass sich erst hier Skyclad endgültig von den Wurzeln ihrer Vorgängerbands gelöst hatten. Ansonsten bringt der "Prince Of The Poverty Line" größtenteils die bereits von den vorangegangenen Werken bekannten Elemente, und das ist gut so. De Produktion ist für mein Empfinden wieder besser als bei der "Jonah’s Ark".

Metal und Folk bilden eine harmonische Einheit, mal dominieren die Gitarren, mal die Violine, mal das Keyboard. Martin Walkyier macht sogar stellenweise etwas länger Pause und schweigt, lässt die Musik wirken, beispielsweise bei "Land Of The Rising Slum", das ich wegen interessanten Instrumentalpassagen – und natürlich – dem gelungenen Titel und Text erwähnen will:
»Show me a politician who’s a man we can trust
And if I ever meet him then I think I’ll have him stuffed
Look out of the window – see not one happy face
The only splash of colour’s the graffiti 'round the place.
[…]
The "whether man" says that the outlook’s not great
A few outbreaks of murder with some isolated rape
I ask my doctor his advice, this is what he says,
"Get yourself some cancer boy, before you die of aids."«

"The One Piece Puzzle" hingegen überzeugt durch folkloristisch angehauchte Melodieführung und ist überwiegend recht ruhig.
Bei "A Bellyful Of Emptiness" (großartiger Titel) hingegen wird meistens auf  Härte gesetzt, Martins aggressive Stimme kombiniert mit kantigen Riffs – als Kontrast gibt es einen etwas gebremsteren Mittelteil.
"A Dog In The Manger" stellt textlich quasi den Titelsong von "Prince Of The Poverty Line"  dar. Inhaltlich ist auch hier wieder Gesellschaftskritik angesagt, Thema Armut, soziale Ungerechtigkeit, was auf dieser Scheibe verstärkt auftaucht.
»"The boy only wants some attention – he’s wasting our time"
(he only needed a family to help him to shine)
"He’ll never survive on his own – for he’s no son of mine"
(all he has is a ticket to ride on the poverty line)«

Erstmals in der Reihe der Skyclad-Rereleases enthält diese Veröffentlichung drei Bonus-Tracks. Diese stammen von der limitierten Erstauflage, der damals eine CD-Single bzw. in der Vinyl-Version eine 7″ beilag. Das finde ich sehr lobenswert. Daher nennt sich das Ganze 'Deluxe Expanded Edition' – aha.
Bleibt mir als letztes nur noch zu erwähnen, dass mit Catherine Howell hier eine neue Frau an der Violine dabei war, allerdings gab sie im Line-up nur ein kurzes Gaststpiel, nämlich nur auf dieser Scheibe.


Line-up Skyclad:

Graeme English (bass)
Steve Ramsey (lead guitars, 12 string guitars, classical guitars)
Keith Baxter (drums, percussion)
Martin Walkyier (vocals)
Dave Pugh (lead guitars)
Cath Howell (violin, keyboards)

Tracklist "Prince Of The Poverty Line":

  1. Civil War Dance (5:03)
  2. Cardboard City (5:05)
  3. Sins Of Emission (3:32)
  4. Land Of The Rising Slum (4:28)
  5. The One Piece Puzzle (5:52)
  6. A Bellyful Of Emptiness (4:56)
  7. A Dog In The Manger (6:10)
  8. Gammadion Seed (5:26)
  9. Womb Of The Worm (6:55)
  10. The Truth Famine (4:29)

Bonus Tracks:

  1. Brothers Beneath The Skin (3:46)
  2. Widdershins Jig (Live] (3:34)
  3. Cradle Will Fall [Live] (6:44)

Gesamtspielzeit 66:15, Erscheinungsjahr 2017 (Originalerscheinungsjahr 1994)

Über den Autor

Andrea Groh

Hauptgenres: Doom/Death/Black Metal, auch Post/Progressive/Pagan Metal u.a.
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Mail: andrea(at)rocktimes.de

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