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Skyclad / The Silent Whales Of Lunar Sea" (Deluxe Edition) – CD-Review

Skyclad - The Silent Whales Of Lunar Sea

Noise-Neuauflagen: Skyclad, Teil 5 – "The Silent Whales Of Lunar Sea"

Nicht mehr Mutter Erde, sondern die Schwester Mond (oder wie im Booklet humorvoll beschrieben 'Bark At The Moon') …doch keine Sorge viel verändert hat sich 1995 bei Skyclad nicht.
Etwas will ich gleich vorab erwähnen: Nachdem zunächst ein Gastmusiker und dann nacheinander zwei Damen (eine drei Scheiben lang, eine nur auf einer) Violine spielten, gibt es bei "The Silent Whales Of Lunar Sea" wieder einen Neuling: Geoge Biddle bediente die Fiddle (hm, das reimt sich sogar…). Zudem tauchen Instrumente wie Banjo und Mandoline im Line-up auf. Bis auf die Geige war die restliche Besetzung seit 1992 stabil war, was noch über die Noise-Phase hinausging, sich jedoch nach 2000 änderte, aber das soll hier nicht Thema sein.

Sondern natürlich die Scheibe"The Silent Whales Of Lunar Sea". Darauf finde ich leider wieder – wie schon bei der Jonah’s Ark – den Sound nicht so prall.
Dafür gibt es erneut tolle Lyrics, hier ein paar Auszüge aus "Just What Nobody Wanted":
»If life is sweet – then I’m diabetic
The future looks rosy – I just went colourblind.
[…]
If high hopes were bank notes,
I’d own all of England
And teardrops were diamonds,
Then I’d be a millionaire.«

Immer wieder herrlich, dieser scharfzüngige, kritische Blick auf die Welt.

Mysteriöser kommt das ruhige "A Fine Mess" daher, musikalisch mein Favorit auf dem Album (leider verliert es durch den nicht so differenzierten Klang an Wirkung).
»"A band on ship" the captain cried,
We bought damnation duty-free.
Now we’re floating with the tide –
"The silent whales of lunar sea."«

Während "Desperanto (A Song For Europe?)" – genialer Titel – wieder mehr den Blick auf die allgemeine Lebenssituation wirft:
»They’re building a Tower of Babel in Brussels –
It’s called the Euromisery,
And once we’re inside they’ll take us for a ride.
Placing life and death decisions in the hands of politicians,
Poltroons playing judge and jury – like alcoholics in a brewery.«

Den besten Klang hat übrigens das abschließende Instrumental "Dance Of The Dandy Hound" – warum konnten nicht auch die Songs, bei denen metaltypische Instrumente dominieren, so klingen?
Wer sich nicht am Sound stört, bekommt erneut die bereits bekannte, gut funktionierende Mischung aus Metal und Folk präsentiert in einer optisch ansprechenden Hülle.

Allerdings muss ich, wie bereits in den anderen Reviews erwähnt, bemängeln, dass wenig Bonus-Tracks gesucht/bereitgestellt wurden, so dass musikalisch bei drei der fünf Werke kein Mehrwert gegenüber den bisherigen Versionen vorhanden ist. Ferner sind die Booklets zwar hübsch gestaltet, enthalten Fotos und Liner-Notes, aber gerade bei Skyclad hätte ich mir wirklich zusätzlich Abdruck der Texte erhofft/erwartet. Was mich dann veranlasst hat, einiges zu zitieren. Interessierte Leser mögen sich dann den Rest im Internet zusammensuchen, es lohnt sich.

Abschließend will ich feststellen, dass die Beschäftigung mit Skyclad sehr interessant war/ist und Erinnerungen geweckt hat, ich daher Noise dankbar bin, mich dazu veranlasst zu haben bzw. Neueinsteigern diesen ermöglichen durch die Veröffentlichung von schicken Digi-Editionen, trotz der erwähnten Kritikpunkte.


Line-up Skyclad:

Graeme English (bass, classical guitars, keyboards, backing vocals)
Steve Ramsey (lead guitars, acoustic guitars, classical guitars, keyboards, mandolin, backing vocals)
Keith Baxter (drums, percussion)
Martin Walkyier (vocals)
Dave Pugh (electric guitars, acoustic guitars, banjo, backing vocals )
George Biddle (fiddle, keyboards, backing vocals)

Tracklist: "The Silent Whales Of Lunar Sea"

  1. Still Spinning Shrapnel (4:34)
  2. Just What Nobody Wanted (4:48)
  3. Art-Nazi (3:42)
  4. Jeopardy (4:20)
  5. Brimstone Ballet (4:13)
  6. A Stranger In The Garden (5:27)
  7. Another Fine Mess (6:15)
  8. Turncoat Rebellion (2:06)
  9. Halo Of Flies (5:23)
  10. Desperanto [A Song For Europe?] (3:29)
  11. The Present Imperfect (4:04)
  12. Dance Of The Dandy Hound (2:29)

Gesamtspielzeit 51:00, Erscheinungsjahr 2017 (Originalerscheinungsjahr 1995)

Über den Autor

Andrea Groh

Hauptgenres: Doom/Death/Black Metal, auch Post/Progressive/Pagan Metal u.a.
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Mail: andrea(at)rocktimes.de

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