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Sodom / 40 Years At War – The Greatest Hell Of Sodom – Digital-Review

Sodom - 40 Years At War The Greatest Hell Of Sodom

Wann genau die in der Bibel erwähnten Städte Sodom und Gomorrah zerstört wurden und wo sie lagen, darüber gibt es verschiedene Hypothesen, die hier aber nicht weiter kümmern sollen.
Die Band Sodom wurde in Gelsenkirchen-Buer gegründet und datiert dies zurück auf 1982.

Um das 40-jährige Jubiläum zu feiern, erscheint "40 Years At War – The Greatest Hell Of Sodom". Dazu sind Bassist / Frontmann (und Bandchef) Tom Angelripper und seine Mitmusiker folgenden Weg gegangen: Aus den 40 Jahren wurden Songs ausgewählt und in der aktuellen Besetzung neu eingespielt.
Tom meint dazu: »Unser Ziel war es, von jedem unserer bisherigen Alben jeweils einen Song neu aufzunehmen. Nicht unbedingt die offensichtlichsten, sondern auch Raritäten oder Tracks, die wir nie oder sehr selten live gespielt haben«.

Am größten ist dabei der Unterschied naturgemäß bei den ältesten Songs, die früher doch einiges rumpeliger klangen. Wobei das Debüt "In The Sign Of Evil" schon mal eine Neueinspielung bekam: The Final Sign Of Evil – doch unterscheidet sich das damalige Line-up deutlich vom heutigen (es wäre auch nicht möglich, Chris Witchhunter noch einmal kurzzeitig zurückzuholen, da er 2008 gestorben ist).

Von der "Obsessed By Cruelty" wurde "After The Deluge" ausgewählt, was 1986 Bonus-Track war, d.h. nicht auf allen Versionen. Thematisch ist das der Text, der am besten zum Bandnamen passt, da (laut Bibel) die Sintflut ebenso eine Strafaktion für die sündige Menschheit war wie die Zerstörung von Sodom und Gomorrah. Was mir an der neuen Fassung etwas fehlt, ist das »After The Deluge« am Schluss, damals 'holprig' als »Delusch« ausgesprochen.

Weiter geht es mit der "Persecution Mania": Hier wurde statt dem bekannten "Bombenhagel" (davon gab es 2021 schon eine Neufassung) leider nicht etwa "Nuclear Winter" oder der Titeltrack gewählt, sondern "Electrocution".
Auch von der "Agent Orange" gibt es kein "Ausgebombt", sondern das meiner Meinung nach etwas unterbewertete "Baptism Of Fire". So setzt sich das fort, was Tom sagte, kein "The Saw Is The Law", kein "Wachturm", um mal noch die zwei nächsten Scheiben ("Better Off Dead" und "Tapping The Vein") zu betrachten, womit wir schon in den 90ern sind.

Ohne nun auf alle einzelnen Songs eingehen zu wollen, freut mich doch, dass es von den ganz Neuen "In War And Pieces" und "Caligula" in die Trackliste geschafft haben. Über die Auswahl lässt sich natürlich streiten / diskutieren. Interessanter als einfach eine Best-Of herauszubringen ist dieser Weg allemal, wobei eine gewisse Annäherung des alten Black Thrash-Materials an den späteren Thrash und umgekehrt stattfindet.
Auf der regulären CD bzw. Doppel-Vinyl befinden sich also siebzehn neu eingespielte Stücke in 66:06 Minuten (was würden die Metaller nur ohne diese Zahl machen …)
Abgerundet wird das Ganze durch ein Cover, das optisch die Anfangstage, symbolisiert durch den Henker, mit dem späteren Maskottchen, dem Knarrenheinz, verbindet.

40 Years At War - The Greatest Hell Of Sodom Box

40 Years At War – The Greatest Hell Of Sodom Box

Zu wenig?
Für Sammler und Die Hard-Fans gibt es eine limitierte Box. Diese enthält neben der normalen CD und LP (in exklusiven Farben) eine Cassette, auf der sich mit "Equinox" (im Original von der "Obsessed By Cruelty") ein sonst nirgendwo erhältlicher Bonus-Track befindet. Dieser liegt mir leider nicht vor. Außerdem gibt ein 72-seitiges Buch, das jede der bisherigen Veröffentlichungen auf zwei Seiten würdigt; zwei Poster, Sticker und eine signierte Fotokarte.

Schließlich noch eine vier-Track-Bonus-CD mit einem neuen Song ("1982", zu dem es auch ein Lyric-Video, mit vielen alten Fotos hinterlegt, gibt) und Neuaufnahmen von Demo-Songs, was dann wieder deutlich rumpeliger rüber kommt.
Finde ich etwas schade, dass Fans dafür die Box kaufen müssen und nicht eine Doppel-CD zusätzlich zur einfachen angeboten wird, gerade der vertonte Rückblick hätte bestimmt manche gereizt.


Line-up Sodom:

Tom Angelripper (bass, vocals)
Frank Blackfire (guitars)
Yorck Segatz (guitars)
Toni Merkel (drums)

Tracklist "40 Years At War – The Greatest Hell Of Sodom":

  1. Sepulchral Voice (3:55)
  2. After The Deluge (5:00)
  3. Electrocution (3:20)
  4. Baptism Of Fire (4:00)
  5. Better Off Dead (3:40)
  6. Body Parts (3:05)
  7. Jabba The Hut (2:30)
  8. Gathering Of Minds (4:10)
  9. That`s What An Unknown Killer Diarized (4:30)
  10. Book Burning (2:35)
  11. Genocide (4:30)
  12. City Of God (4:30)
  13. Ashes To Ashes (4:20)
  14. In War And Pieces (4:10)
  15. S.O.D.O.M. (3:35)
  16. Caligula (4:15)
  17. Euthanasia (4:00)

Bonus EP:

  1. 1982 (3:23)
  2. Witching Metal (3:28)
  3. Victims Of Death (5:13)
  4. Let`s Fight In The Darkness Of Hell (3:06)

Gesamtspielzeit: 66:06, Gesamtspielzeit Bonus-EP: 14:20, Erscheinungsjahr: 2022

Über den Autor

Andrea Groh

Hauptgenres: Doom/Death/Black Metal, auch Post/Progressive/Pagan Metal u.a.
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