Zur Band Sold heißt es in der Culucu Bar-Konzertankündigung unter anderem: »[…] Sold spielt eine Mischung aus Pop, Rock und Blues. Neben bekannten und weniger bekannten Coverversionen spielt die 5-köpfige Formation auch eigene Songs. […] Diese Band aus Nord-Limburg greift auf kraftvolle Klassiker aus der reichen Rockgeschichte zurück und versteht es, den gespielten Covern eine wunderbare Note zu verleihen. Die Stärke liegt vor allem in den selbst geschriebenen Songs, geschrieben von Sänger Fred und neuerdings auch von John. Typisch für die Band sind die kraftvolle Stimme und der harmonische Gesang, begleitet von einer stimmungsvollen Akustikgitarre und messerscharfen Gitarrensoli von Jeroen und Jan-Willem. […]«
Die veröffentlichten Alben tragen die Titel "Not Yet", "For Sale", "People Talking" sowie "On The Move".
Zum knapp zweistündigen Sold-Konzert in der Culucu Bar, Kleve, lässt sich das Folgende berichten: Die musikalische Bandbreite der niederländischen Formation war verdammt groß abgesteckt. Von Rock über Hard Rock sowie Blues bis zum Country beziehungsweise einem Touch Southern Rock reichten die Qualitäten des Quintetts. Nicht nur einmal glänzten die Gitarristen Jan-Willem Lely und Jeroen Geelen durch unterschiedlich intonierte Twin-Sounds. Die wurden einerseits relaxt und andererseits mit viel Drive präsentiert.
Die Formation überraschte mit einem "She Said"-Intro, das von einer, zu dezenter Bass-Begleitung, sphärischen Gitarren-Einleitung geprägt war. Dann nahm die Nummer in rockender Manier Fahrt auf und Jan-Willem Lely begeisterte mit seinem ersten Sechssaiter-Solo. Der Chorgesang sorgte ein ums andere Mal für Gänsehaut, die bei "Commuting Man" ganz besonders dick war, weil die Combo mit einem a cappella-Intermezzo gefallen konnte.
Die Setlist beinhaltete nur wenige ausgewählte Fremdkompositionen, von denen der Shocking Blue-Klassiker "Venus" das Publikum zum Tanzen anregte.
Zu Eric Claptons "Forever Man" zupfte John Roberts einen funky Bass und jetzt war es Jeroen Geelen, der eine individuell geprägte Fretboard-Fahrt lieferte. Klasse! Klasse waren auch wieder der Chorgesang und die schön gesetzten Breaks.
So beeindruckend die Sold-Performance war, so war es ebenfalls der Sound von Günther. Mit seinen Fingern wachte er über die Schalter, Regler und Knöpfe, auch bei der Bühnenbeleuchtung.
Für eine besondere Show-Einlage sorgte der Schlagzeuger Ruud Janssen beim Lied mit balladesker Ausrichtung "Walk With Me". Dafür griff er – in reduziertem Scheinwerferlicht bei ihm – zu Acryl-Drumsticks, die durch das Trommeln leuchteten. Tolle Effekte!
Im Wechselspiel paarte Sold den Boogie sowie Rock in "Mary Jane’s Last Dance" von Tom Petty. Klasse Interpretation! Schon bei den ersten John Roberts-Bass-Tönen von "Seven Nation Army", einem Song der White Stripes, ging die Stimmung beim Publikum steil. Da war Mitsingen angesagt. Auch Steppenwolfs "Born To Be Wild" beeindruckte und "Rockin' In A Free World" von Neil Young brachte die Location quasi zum Kochen. Das in niederländischer Sprache gesungene "Iedereen Is Van De Wereld" (The Scene) rundete das Programm der Coversongs perfekt ab.
Der allergrößte Teil des Sold-Gigs bestand allerdings aus Eigenkompositionen. In dieser Hinsicht zeigte das Quintett eine bemerkenswerte Kreativität. Nicht nur "Unload" oder "DownTown Jo’Burg" standen, wie zum Beispiel "Another Man’s Wife" oder "Twenty Lies", für schweißtreibenden Rock. Im letztgenannten Song servierte uns Jeroen Geelen eine tolle Bottleneck-Einlage und bei "Dancing In The Moonlight" spielte Fred Fransen die Blues-Harp. Apropos Fred Fransen. Er sang jedes Lied voller Emotionen und sparte dabei nicht mit Mimik als auch Körpersprache. So verlieh er den Texten einen nicht von der Hand zu weisenden Nachdruck. Überhaupt konnte er durch seinen angeraute Stimme punkten.
Ebenfalls viele Punkte trugen die beiden Gitarristen Jeroen Geelen und Jan-Willem Lely, der bei seinen Soli für mächtig viel Action auch auf dem Wah Wah-Pedal sorgte, zusammen. Jeroen Geelen war da eher der ruhigere Vertreter. Beide boten beachtliche Variationen, was die Gitarren-Riffs betraf. Bassmann John Roberts ließ voller Energie seine Finger sozusagen über das Griffbrett gleiten. Seine Funk-Ausflüge waren klasse!
Vor dem Auftritt ergabt sich die Gelegenheit, mit einigen Bandmitgliedern zu sprechen. Bezüglich meines Vornamens erwähnte ich auch meinen Spitznamen 'Joe'. Überrascht war ich dann, als man den Titel "Laidback Joe" zeitweise in »[…] laidback Joachim […]« ummünzte.
Bei der Bandvorstellung im Song "Really" bot sich für alle Musiker die Gelegenheit für ein Solo und überhaupt regierten auch hier ein infizierender Ruud Janssen-Groove und Drive. Differenziertes Drumming mit Druck war sein Markenzeichen.
Eines der vielen Highlights, ein Anziehungspunkt guter Laune, war "Another Love Song" und für große Freude sorgten auch Lieder wie "Nikki’s Pets", "Run To Toronto" oder "One Day".
Das Sold-Konzert war gespickt mit Highlights aus eigener Feder sowie klasse Coversongs.
Das Sold-Konzert bot beste Unterhaltung.
Ein besonderer Dank geht an Cherine und Sander, die auch regionalen Bands in der Culucu Bar eine Bühne bieten.
Am 27.09. wird Down4ce in der Culucu Bar, Kleve, erwartet.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Live-Musik.
Bildnachweis für alle Bilder des Events: © 2024 | Joachim Brookes | RockTimes
Line-up Sold:
Fred Fransen (vocals, acoustic guitar, harmonica, jingle ring)
Jan-Willem Lely (guitar, backing vocals)
Jeroen Geelen (guitar)
John Roberts (bass, backing vocals)
Ruud Janssen (drums, backing vocals)
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