Angeregt durch Moments Electric von Gregor Hilden und Richie Arndt, die "Congo Square" von Sonny Landreth interpretierten, wanderte das Album "South Of I-10" des Slide-Meisters in den Player.
Bei der vorliegenden Platte handelt es sich um die deutsche Pressung, 1995 erschienen auf BMG Music.
Was gegenüber der amerikanischen Ausgabe fehlt ist "Great Gulf Wind (Slight Return)".
Für die Aufnahmen hatte man sich in das Dockside Studio in Maurice im Bundesstatt Louisiana eingefunden.
Produziert hat der Protagonist und R.S. Field.
Zehn Kompositionen von Sonny Landreth und anderen treffen auf einen Coversong. "Mojo Boogie" geht zurück auf J.B. Lenoir.
Die wohl besonders hervorzuhebenden mitwirkenden Musiker sind Mark Knopfler sowie Alan Toussaint, der in drei Songs das Piano spielt.
Steve Conn (unter anderem John Mayall, Mark Knopfler, Sonny Burgess oder Eddy Clearwater) ist sonst der große Klangkreateur an den schwarzen und weißen Tasten verschiedener Instrumente, wie auch Melodica oder Akkordeon.
"South Of I-10", eine der frühen Veröffentlichung eines Sonny Landreth, nimmt in bester Bottleneck-Manier rockende Fahrt auf. Mark Knopfler und Tommy Malone übernehmen die kompetenten Background Vocals und Tastenmann Steve Conn erntet Lob beim prächtigen Füllen des Hintergrunds. Klasse Opener!
Bei "Creole Angel" trennen sich die Wege von den beiden gerade genannten Chormännern, denn Mark Knopfler spielt jetzt Rhythmusgitarre. Von einer exzellenten Rhythmus-Fraktion begleitet nimmt der Slide-Express abermals ordentlich Fahrt auf und wir genießen den für Sonny Landreth so typischen Slide-Gitarrenklang.
Reduziertes Line-up ist in dem Instrumental "Native Stepson" angesagt. Sonny Landreth, Bassist David Ronson sowie Greg Morrow (Drums, Percussion) verbleiben bei erhöhtem Tempo und der Frontmann lässt das Bottleneck glühen.
Nicht nur musikalisch setzt "Orphans Of The Motherland" Ausrufezeichen. Der Chorgesang gehört eindeutig zum Punktesammler des Tracks.
In "Congo Square" sind gleich zwei Schlagzeuger aktiv. Neben Greg Morrow trommelt Kenneth Blevins. Entsprechend stark geht es rhythmisch ab. Mark Knopfler übernimmt den Solopart am Sechssaiter und überhaupt kommt es in dieser quirligen Nummer zu einem Highlight.
"Cajun Waltz" und "C’est Caud" runden die musikalische Rundfahrt durch New Orleans herrlich ab. Dazu trägt natürlich Errol Verrets Akkordeon-Einsatz im erstgenannten Song bei. Im hyperaktiven "C’est Chaud" ist es Daniel Kimballs Waschbrett, das für besondere Momente sorgt. Ein Hammer ist hier die Slide-Fahrt von Sonny Landreth. Fürwahr, eine heiße Nummer, dieses "C’est Caud".
So kommt das in Refrain großformatige "Great Gulf Wind" geradezu entspannt daher. Wunderschöne Stimmung macht sich breit und die vierköpfige Brass-Abteilung gibt der Nummer einen besonderen Touch. Ganz feine Sache.
Eine Triobesetzung hatten wir schon. Den "Mojo Boogie" bringen Sonny Landreth und Allen Toussant zu Gehör. Dieses Stück ist das wohl bluesigste Lied der Platte. Entsprechend slidet Sonny Landreth auf einer Dobro und von der Atmosphäre her geht dieser Track ein wenig in die Boogie Woogie-Richtung.
"South Of I-10" beeindruckt auch noch nach vielen Jahren.
Line-up Sonny Landreth:
Sonny Landreth (vocals, guitars, slide guitar)
Mark Knopfler (background vocals – #1, rhythm guitars – #2,5, lead guitar – #5)
Tommy Malone (background vocals – #1,2,4,7)
Marce Lacouture (background vocals – #4,11)
Steve Conn (Hammond B-3 organ – #1,5,6,7,11, electric piano – #1,6, piano – #4,7, melodica – #6, accordion – #6,7)
Alan Toussaint (piano – #5,9,11)
Errol Verret (accordion – #8)
Steve Bruton (rhythm guitar – #7)
R.S. Field (acoustic rhythm guitar – #11)
David Ronson (bass)
Greg Morrow (drums – #1-3,5,6,7,11, percussion – #1-3,5,6,7,11)
Kenneth Blevins (drums – #4,5,8,10, percussion – #4,5,8)
Daniel Kimball (rubboard – #10)
The Legendary White Trash Horns:
Jon Smith (tenor saxophone – #11)
Steve Howard (trumpet – #11)
With:
Ward Smith (baritone saxophone – #11)
Rick Trolsen (trombone – #11)
Tracklist "South Of I-10":
- Shootin' For The Moon (3:33)
- Creole Angel (4:14)
- Native Stepson (3:35)
- Orphans Of The Motherland (3:36)
- Congo Square (6:20)
- Turning Wheel (4:14)
- South Of I-10 (3:39)
- Cajun Waltz (3:39)
- Mojo Boogie (4:31)
- C’est Chaud (3:14)
- Great Gulf Wind (4:50)
Gesamtspielzeit: 48:01, Erscheinungsjahr: 1995
2 Kommentare
Manni
22. Dezember 2019 um 21:10 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Hey Joe,
toller Regalgriff und tolles Review. Als ich 2002 in San Antonio, Texas war (die I-10 läuft durch die Mitte der Millionenstadt) war ich auch öfter "South of I-10". Die Platte hat jede Menge von dir beschriebenen Aha-Effekte und Musikalität. Dazu empfehle ich noch unbedingt, die „Outward Bound“ von 1992 anzuhören, das ist ebenso unverfälschter Stoff!
Joachim 'Joe' Brookes
23. Dezember 2019 um 9:26 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Hallo Manni,
vielen Dank für den Kommentar. Wenn man schon einmal South Of I-10 war, hat man bestimmt einen besondere Beziehung zu solchen Plattentiteln. Ganz abgesehen davon, dass hier die Musik auch noch gut ist.
Wie es zu diesem Regalgriff gekommen ist, habe ich ja einleitend erwähnt. Ohne den Bezug hätte es natürlich auch "Outward Bound" werden können.
Schöne Grüße
Joe