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Soul Thrivers / Morning Glory – CD-Review

Zur Band Soul Thrivers schreibt bangup bullet unter anderem: »[…] Auf dem Weg zu einer kauzigen Kreuzberger Buchhandlung wird Dvora plötzlich von Country Blues-Klängen überracht. Der Blick durchs Kellerfenster gibt einen Mundharmonikaspieler – sein Name ist Adam, wie sie später erfährt – und einen Gitarristen frei, umrundet von Menschen und zahllosen Vinylscheiben. Sie ändert ihr Bestimmungsziel, steigt die Stufen hinab und schon kurz darauf steht sie singend zwischen den Musikern und inmitten feiernder Leute. Seither verzaubern Adam und Dvora ihr Publikum. […]«
Bei dem im Zitat aufgeführten Gitarristen handelt es sich wohl um Nick Morrison, der auf dem Album "Morning Glory" elektrische Gitarre, Bass sowie Keyboards spielt.
Das mit einigen Gästen eingespielte Album bringt es bei zehn Songs auf eine Gesamtspielzeit von etwas über siebenundvierzig Minuten.

Den Soul Thrivers darf man zu ihrem sehr gelungen, sehr interessanten Album "Morning Glory" gratulieren.
Vom Titel her passen die zehn Songs in jede Tageszeit. Das Duo, bei dem auch Nick Morrison eine Rolle spielt, hat den Blues und mehr.
Bei den hohen Qualitäten der Sängerin Dvora Davis, »[…] mit familiären Wurzeln in Jamaika und Indien […]«, hören die Leute vor den Lautsprechern beeindruckende Musik. Bei der vorzüglichen Stimme von Dvora Davis sollte das hohe Niveau des musikalischen Partners Adam Sikora mit hinten anstehen. Er weiß durch sein Harp- sowie Querflöten-Spiel zu überzeugen. Überhaupt passen alle Gäste auf der vorliegenden Platte perfekt in den sehr positiven Gesamteindruck der zehn Lieder.

Immer wieder löst die Stimme von Dvora Davis Begeisterung aus.
Genauso, wie schon der erste Track "Everythings Changed" des Albums "Morning Glory". Geradezu beschwörend, im Gospel vertieft, hören wir die Sängerin predigen. Dazu zaubert Adam Sikora auf der Querflöte einen sphärischen Hintergrund. Mehr braucht es nicht, um eine hohe Effektivität zu erreichen. Dezent gibt das Schlagzeug eine Rhythmik vor und dann geht es mit dem Einsatz der Slide-Gitarre und der Harp voll in den Blues. Wer nach einer Gänsehaut fragt, wird schon im Opener reichlich bedient. Diese Querflöte zieht sich wie ein roter Faden durch den Song und liefert eine feine Prise Psychedelic. Man kommt zu dem Schluss, dass bei den weiteren Liedern nichts schiefgehen kann.

Widmen wir uns doch gleich der anderen Song-Stütze der Platte.
"Save Your Love For Me" ist bester Blues mit einer Rhythmik, die man ohne Probleme im Chicago-Zwölftakter verorten kann. Abermals schwebt die Dvora Davis-Stimme über der variantenreich gespielten Harp. Adam Sikora singt durchs Fahrradlampen-Mikrofon und gibt seinen Backing Vocals-Intermezzi so einen besonderen Klang. Wie der Opener ist auch das letzte Stück ein Highlight, das dann so zirka ab der Hälfte der Spielzeit auch noch in den Boogie im Blues wechselt. Welch eine gelungene Überraschung. Die Harp heult und die Keyboard-Blitzlichter verfeinern noch den eh schon so positiven Gesamteindruck der abschließenden Nummer, die sich in einem Fade-Out verabschiedet. Begeisterung!

Auch bei dem von Aretha Franklin bekannten Track "Chain Of Fools" kommt das feine Händchen der Soul Thrivers-Interpretation hinzu. Die Combo gewinnt dem R&B-/Soul-Klassiker einige neue Seiten ab. Beide Daumen hoch.
Man mag sich gar nicht vorstellen, was geschieht, wenn sich die Kapelle einer Ballade widmet. Da darf als Beispiel "River Of Love" gelistet werden. Zeitlos setzt man abermals ein Ausrufezeichen in Sachen Highlight und Gänsehaut.

Ein dickes Lob geht an alle an diesem Album beteiligten Personen.
Die Soul Thrivers haben mit "Morning Glory" eine Album veröffentlicht, das sich vom ersten bis zum letzten Song auf einem sehr hohen Niveau gewegt.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up Soul Thrivers:

Dvora Davis (vocals)
Adam Sikora (harmonica, fife, drums)
Nick Morrison (electric guitars, bass, keyboards)

Additional Musicians:
Federico Corazzini (drums – #1,3)
Gigi De Cicco (bass – #1,2,5,7,8,10, guitar – #4,6,9, backing vocals – #2,6,7)
Onyi Macjossy (backing vocals – #2-5,7)
Sonkomusic (organ – #7,8)

Tracklist "Morning Glory":

  1. Everythings Changed
  2. Lord Have Mercy
  3. Morning Glory
  4. Chain Of Fools
  5. Watching Over Me
  6. Right Track
  7. It Doesn’t Matter
  8. River Of Love
  9. Baby Boy
  10. Save Your Love For Me

Gesamtspielzeit: 48:15, Erscheinungsjahr: 2023

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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