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Space Debris / Three – CD-Review

CD-Review-Space Debris-Three

Falls die Planung glatt läuft und nichts Entscheidendes mehr dazwischen kommt, wird gegen Ende des Jahres ein neues Studioalbum von Space Debris erscheinen. So jedenfalls die Aussage von Christian Jäger, Schlagzeuger der mittlerweile als fester Bestandteil der deutschen Rockszene geltenden Band. Für die ständig wachsende Fangemeinde der Odenwälder erstmal ein Grund zur Freude, aber da gibt es so gar noch mehrere (Gründe): Neben der vor kurzem hier bei RockTimes vorgestellten Split-Single mit Paisley Tree erschien vor wenigen Monaten nämlich auch noch eine Live-DVD vom Burg Herzberg-Festival (plus Bonus) sowie eine Neuauflage des dritten, passenderweise "Three" betitelten Albums. Original im Jahr 2006 veröffentlicht, war das Teil eigentlich schon lange ausverkauft und erzielte auf gewissen Marktplätzen erstaunlich hohe Sammler- bzw. Fanpreise.

Umso schöner, dass man sich diese großartige Platte nun auch wieder zu einem durchaus erschwinglichen Preis leisten kann. Im Jahr 2006 war Space Debris noch ein Trio und neben den auch heute noch aktuellen Musikern Jäger und Gitarrist Tommy Gorny war damals der Keyboarder Tom Kunkel mit an Bord. Dieser übernahm in den meisten Fällen über die Fußpedale seiner Tasteninstrumente (bzw. Orgel) auch noch den Bass. Im Prinzip hat unser Ulli dieses Album in seinem Review vor über zehn Jahren ja schon bestens beschrieben, deshalb kann und will ich hier auch nur noch ein paar Ergänzungen in eigener Sache beisteuern.

Denn wer Space Debris erst seit ein paar Jahren und der heutigen bzw. letzten Besetzung kennt, der wird hier nochmal ein neues Bild, neue 'Aha-Erlebnisse' erfahren. Und dabei geht es gar nicht um besser oder schlechter (denn unheimlich stark war diese Band schon immer!), sondern einfach nur um eine andere Variante. Was sich alleine schon aus der Tatsache ergibt, dass diese Jam-Band (mit deutlich erkennbaren Strukuren) wie jede andere auch immer von den jeweiligen Musikern bzw. Indiviualisten lebt. Zu Zeiten von "Three" war wie gesagt noch Tom Kunkel mit an Bord, der sehr gerne und oft seine Hammond vibrieren ließ. Wer auf diesen Sound steht, der wird hier alleine dadurch schon allerbestens bedient. Aber trotz dieses Fakts und dem zusätzlichen, dass hier exzellente Musiker ein sprühendes Feuerwerk abbrennen, wäre das alles immer noch nicht so viel wert, wenn nicht auch richtig geile Songs am Start wären.

Seine Favoriten darf sich natürlich jeder selbst aussuchen, aber meine hören auf die Namen "Saurus" und "Mountain High". Dass es sich dabei ausgerechnet um zwei zeitlich eher kürzere Nummern handelt, ist dabei reiner Zufall. Beim erstgenannten war Tommy Gorny neben der elektrischen Gitarre auch an der akustischen und zusätzlich am Bass aktiv. Eher eine Ausnahme auf den Alben der Band, dafür aber eine richtig gute. "Mountain High" dagegen ist bis in die Gegenwart in vielfältigen Variationen nach wie vor im Live-Programm des heutigen Quartetts. Auch auf Live-Alben mit leicht variierenden Namen vertreten erinnert mich das (vom Konzept) fast ein bisschen an Canned Heat, die von ihrem "Kentucky Fried Boogie" ausgehend immer wieder einen in ihren Live-Sets hatten, der auch immer (bis auf das Wort 'Boogie' am Ende des Titels) anders hieß und immer wieder neue Improvisationen zuließ.

Total klasse an dieser CD-Ausgabe des Albums ist auch, dass hier noch drei Bonus Tracks mit einer zusätzlichen Spielzeit von sage und schreibe (knapp) 25 Minuten vorhanden sind. Qualitativ auf einer Höhe mit dem Original-Material der Scheibe stammen sie aus den damaligen Session, sind also sogenannte Outtakes. Ein toller Mehrwert und ein guter Grund, sich diese CD-Neuauflage – selbst wenn man das Original-Werk bereits hat – noch einmal zu besorgen.

Tatsächlich war es so, dass "Three" damals mein persönlicher Einstieg bezüglich Space Debris war und mich bereits vor zehn Jahren richtig begeistern konnte. Falls ihr also was für instrumentalen Jam- bzw. Krautrock übrig habt, dann wird es euch vermutlich genau so ergehen.

Klasse!


Line-up Space Debris:

Tommy Gorny (electric guitars, acoustic guitar – #2, bass – #2, voice)
Tom Kunkel (Hammond organ, synthesizer)
Christian Jäger (Ludwig drums)

Tracklist "Three":

  1. Dark Star (5:43)
  2. Saurus (6:58)
  3. Trip Vitesse [sans alcool] (9:57)
  4. Mountain High (6:20)
  5. La Mano De Dios [ext.] (19:42)
  6. Whales II [bonus track] (12:27)
  7. Dreamride [bonus track] (8:22)
  8. Into The Outro [bonus track] (3:19)

Gesamtspielzeit: 73:07, Erscheinungsjahr: 2016 (2006)

Über den Autor

Markus Kerren

Hauptgenres: Roots Rock, Classic Rock, Country Rock, Americana, Heavy Rock, Singer/Songwriter
Über mich
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Mail: markus(at)rocktimes.de

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