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Stacy Jones / Love Is Everywhere – CD-Review

Stacy Jones / Love Is Everywhere

Die Sängerin und Gitarristin Stacy Jones stammt aus der Gegend um Seattle, Washington. Im zarten Alter von Vier lernte sie das Pianospiel, später Mundharmonika und Gitarre. Ihre ersten Einflüsse sollen Howlin' Wolf und Lucinda Williams gewesen sein. Aus diesen Einflüssen ließe sich sicher gut und gern eine interessante Stil-Fusion basteln. Nun, einiges vom Blues ist hängen geblieben, so auch nachzuhören auf ihrer aktuellen, ihrer siebten Platte insgesamt, "Love Is Everywhere". Ein Vorbild mag auch Lee Oskar, der bekannte Harpspieler, gewesen sein, ist er doch auf dieser Scheibe zu Gast. Dabei spielt die Dame selbst eine gute Harp, konnte sie hierzu auch bereits einige Preise einheimsen. Selbst das Gitarrenspiel ist ganz ordentlich, wenngleich nicht unbedingt 'erste Sahne', wenn es um die emotionale Ausprägung im Ausdruck geht.

Dafür empfinde ich einen ganz besonderen Minuspunkt im Gesang der Protagonistin, klingt dieser doch zumeist sehr bemüht. Weiter schwächelt Stacy oft genug damit, den Ton zu halten und so schwankt die Stimme mitunter und kippt. Sie muss sich anscheinend sehr anstrengen, sodass keine flüssige Gestaltung entsteht. Auch dann, wenn sie versucht druckvoll zu agieren, versagt sie auf halber Strecke bei einigen Songs. Schlimm empfinde ich es beispielsweise bei "Wait For Heaven".

Textlich gibt es nichts zu bemängeln, hat man auch die Vermutung, dass es offensichtlich autobiografische Züge gibt, die die Künstlerin verarbeitet. Gekleidet sind sie musikalisch in kraftvollen Rock mit dem gewissen Hauch von Blues Feeling, zu dem sich ab und an ein wenig Blue Eyed Soul gesellt. Ganz cool und locker und entspannt ist mit "Can’t Find Love" ein recht guter Song enthalten, wenn nicht auch dieser unter der mangelhaften Gesangsleistung leiden würde. Und so sehe ich unter dem Strich ein durchschnittliches Rockalbum mit dem einen oder anderen guten Ansatz. Der Titel mit Lee Oskar ist ein Instrumentalstück und so ist der "Stomp Jump Boogie" (eben ohne den Gesang) der Topsong der Platte. Hier shuffelt der Blues unglaublich locker und wirklich gut. So kommen auch andere, mehr am Blues orientierte, Stücke recht ordentlich. "One Stop Light" wäre als Instrumentalsong ebenfalls klasse, aber….


Line-up Stacy Jones:

Stacy Jones (vocals, acoustic guitar, electric guitar, Dobro, harmonica, piano, organ)
Tom Jones (bass)
Jeff Menteer (lead guitars)
Rick J Bowen (drums, backing vocals)
Sean Denton (guitars – #1,5)
Angelo Ortiz (washboard – #1)
Lee Oscar (harmonica – #4)

Tracklist "Love Is Everywhere":

  1. Mojo Potion 61 And 49
  2. Wait For Heaven
  3. Can’t Find Love
  4. Stomp Jump Boogie
  5. Can’t You Be Mine
  6. I Fell In Love
  7. Love Is Everywhere
  8. One Stop Light
  9. Gotta Get Over You
  10. Tough Girls Never Cry
  11. I’ll Be On My Way

Gesamtspielzeit: 42:39, Erscheinungsjahr: 2017

Über den Autor

Wolfgang Giese

Hauptgenres: Jazz, Blues, Country
Über mich: Althippie, vom Zahn der Zeit geprägt, offen für ALLE Musikstile
Meine Seite im Archiv

Mail: wolfgang(at)rocktimes.de

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