Die kanadische Stephen Ford Group hält sich mit Information ziemlich zurück.
Auf deren Bandcamp-Seite liest man folgende Informationen:
»[…] Stephen Ford Group is an original rock based fusion band. Combining ambient sounds and improvisational lead guitar. […]«
Auf der Website wird ergänzt:
»[…] with melodic 70s am radio influences […] «.
Der Bandleader hat alle acht Songs der EP komponiert.
Das Quartett spielte die Lieder gemeinsam mit Gast David Jewer, der auch produziert sowie engineered hat, in den Airborne Recorders, Vancouver ein.
Einer EP würdig kommen die acht Nummern auf eine Gesamtspielzeit von einiges über neunundzwanzig Minuten.
Okay, dann wollen wir uns der Musik der Stephen Ford Group widmen.
Der Eröffnungs-Track scheint der Band wohl besonders am Herzen zu liegen, denn diese Nummer erschien bereits im Mai 2019 auf einer EP gemeinsam mit den Songs "Angelina", "Fire In My Eyes" sowie "Path Of The Storm".
Die beiden Gitarren von Stephen und Solo-Mann Cole Ford arbeiten sehr gut zusammen. Es rockt mit einer feinen Groove-Unterlage, kreiert von Bassist Peter DeVrise und Mark McGovern (Schlagzeug.) Dagegen ist der Gesang eines Stephen Ford viel eher zart besaitet. Seine Stimme klingt ziemlich filigran. Nichtsdestotrotz kann "Butterfly Effect" überzeugen.
Am anderen Ende der Tracklist befindet sich "River Of No Return".
An Stephen Fords Gesang hat sich nichts geändert und in dieser Nummer geht es etwas flotter zu. Die Sechssaiter machen mehr Druck, sind riffiger in ihrer Gangart und bauen so eine ansteigende Dynamik auf. Kommt, wie das schmissige Gitarren-Solo, gut an. Da lässt Cole Ford die Zügel verdammt locker baumeln.
"Awakening" ist das kürzeste Stück und ein Instrumental. Das Fingerpicking auf der akustischen Gitarre versprüht Latin-Flair und ist mit dieser musikalischen Richtung die Ausnahme der EP. Eine schöne Abwechslung. Highlight!
"Icarus Rising" groovt etwas rockiger als "Butterfly Effect". An Stephen Fords stimmlicher Auslage ändert sich nichts und ist jetzt vielleicht etwa gewöhnungsbedürftig. Quasi so hingehaucht hätte man sich doch eine Schuss mehr Power auf den Stimmbändern gewünscht. Musikalisch zeigt die Stephen Ford Group so etwas wie Klarheit im Ambiente-Sound.
Bei "Edge Of Heaven" kommt es nun zum längsten Lied der EP.
Dieses in Variationen präsentierte entspannte Rocken scheint sich zu einem Markenzeichen der Stephen Ford Group zu entwickeln. So fällt es nach einem Durchgang schwer, die Songs deutlich voneinander zu unterscheiden. Da müssen weitere Wiederholungen herhalten, um sich tatsächlich eine Differenzierung festzustellen. Okay, Cole Ford kann was auf seiner Gitarre.
"Farewell My Lovely" festigt leider den Eindruck.
Bei "The Lost" gleitet das Quartett in den balladesken Bereich. David Jewers Keyboards verpassen der ruhig dahin gleitenden Nummer einen sphärischen Touch. Gelungen!
"Deep State" entpuppt sich dann als die schnellste, rockenste und zupackenste Nummer der vorliegenden Platte. In seinem Solo ist Cole Ford geradezu extrovertiert. Einmalig auf dieser Scheibe.
"Stephen Ford Group" von der Stephen Ford Group braucht seine Zeit, um die Leute vor den Boxen anzusprechen.
Dann wird man den leichten Tiefgang der Scheibe entdecken.
Diese Ambiente-EP wird die musikalische Welt nicht erschüttern oder einen aus dem Sitz reißen.
In der Summe gediegene Musik mit ganz wenigen Ausnahmen.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.
Line-up Stephen Ford Group:
Stephen Ford (rhythm guitar, vocals)
Cole Ford (lead guitar)
Peter DeVrise (bass)
Mark McGovern (drums)
With:
David Jewer (keyboards – #2-5, bass – #5, backing vocals – #4)
Tracklist "Stephen Ford Group":
- Butterfly Effect
- Icarus Rising
- Farewell My Lovely
- Deep State
- The Lost
- Awakening
- Edge Of Heaven
- River Of No Return
Gesamtspielzeit: 29:24, Erscheinungsjahr: 2020
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