2018 erschien Steve Bakers Debütalbum.
Auf seinen Erstling "Perfect Getaway" folgte 2020 "The Great Divide".
Auf dem Coverbild taucht neben dem Plattentitel auch der Name seiner Band The LiveWires auf.
The LiveWires sind Gitarrist Jan Mohr (auch Jan Mohr & The Backscratchers), Bassist Jeff Walker, den man unter anderem mit Giles Robson beziehungsweise Andy Knight & The Remedy in Verbindung bringt, Henri Jerratsch (Schlagzeug) und last, but not least Gina Baker (Backing Vocals).
Die von Steve Baker produzierte Scheibe enthält elf von ihm komponierte Lieder.
"This Wheel’s On Fire" stammt von Bob Dylan und Rick Danko.
Im Sommer 2019 wurden die Lieder von Tillmann Ilse in den Chefrock Studios, Hamburg, aufgenommen. Weitere Einspielungen fanden in drei anderen Studios statt.
Bei der Bob Dylan/Rick Danko-Komposition reduziert die Combo das Tempo und dimmt gegenüber dem Original das Licht ein wenig. Steve Baker & The LiveWires bieten so einen anderen Blickwinkel auf das Stück und landen damit aus meiner Sicht einen Treffer. Man hat das Feeling für das Besondere.
Wenn wir beim Licht bleiben, dann dreht die Formation im Opener "Don’t Turn Your Back On Love" den Dimmer hoch und schon gelingt der Band ein famos-ansteckendes Stück »[…] Old School Soul […]«.
Wow! Jetzt schaltet man einige Gänge höher und es ist Rock’n’Roll-Zeit bei Steve Baker & The LiveWires. Und wie! Der "Judgement Day" zündelt an allen Ecken und Kanten. Selbst die akustische Gitarre des Bandleaders rifft kräftig und klar ist eh, dass Steve Baker ein Meister auf der Mundharmonika ist. Diese Nummer bringt gute Laune rüber und sorgt für Freude vor den Lautsprechern.
Wie wäre es mit der Spielart Funk?
Auch wenn man das Spielfeld dieser Richtung betritt, legt die Formation eine Performance hin, die einen mitmachen lässt. Der Funk sorgt geradezu für Lichtblitze. Jan Mohrs Wah Wah-Pedal läuft während des Solos förmlich heiß und Jeff Walker lässt sich da nicht lange bitten und legt solierend nach. Für den passenden Groove sorgt Henri Jerratsch. Super!
Zu "Chains" heißt es in dem beigefügten »[…] Track by Track-Guide […]«: »[…] Ausgedehnter Jamband-Song mit Rock-Refrain. […]« Den improvisatorischen Charakter des Stücks untermauern die sechseinhalb Minuten Spielzeit. Highlight!
Jan Mohr transportiert auf seinen Sechssaitern alle denkbaren Emotionen und agiert so auf Augenhöhe mit dem fantasiereichen Kanzellen-Spiel eines Steve Baker. Ist Chorsängerin Gina Baker mit von der Partie, bereichert sie in jeder Phase den Gesang. Klasse!
Kaum zu glauben, aber der »[…] Dub Reggae […]« wird zu einer weiteren Trumpfkarten der Band. So lässig und relaxt kommt "One Drop Blues" daher. Jamaika-Flair auf hohem Niveau. Mehr davon … auf einem nächsten Album!
Im dynamischen Umfeld erscheint "State Of Grace" als ein weiteres Glanzlicht und der phasenweise mit knarziger Neil Young-Gitarre gespielte Track bildet einen prächtigen Album-Abschluss. "Too Late" ist gelungene »[…] British Beat Music […]« mit Pub Rock-Stimmung.
"The Great Divide" hat ein großes Stil-Dach.
Darunter bauen Steve Baker & The LiveWires zwölf Song-Säulen, die einen auch nur im Entferntesten daran denken lässt, dass die Kuppel einstürzen könnte. Tiefgang und Authentizität sind zwei weitere Pfeiler, die dieses Album zu einem Hinhörer machen.
Bleibt in diesen Zeiten gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.
Line-up Steve Baker & The LiveWires:
Steve Baker (lead vocals, harmonica, acoustic guitar, percussion)
Jan Mohr (electric guitars)
Jeff Walker (bass, backing vocals)
Henri Jerratsch (drums, percussion)
Gina Baker (backing vocals)
Tracklist "The Great Divide":
- Don’t Turn Your Back On Love (4:33)
- Judgement Day (3:34)
- Don’t Worry About The Money (3:58)
- Steppin' High (2:30)
- Chains (6:31)
- Long Distance Man (3:51)
- State Of Grace (5:27)
- This Wheel’s On Fire (4:26)
- Too Late (4:29)
- Fools & Scoundrels (4:24)
- One Drop Blues (4:59)
- The Great Divide (4:35)
Gesamtspielzeit: 53:37, Erscheinungsjahr: 2020
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