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Stomp Gordon / Damp Rag – 10″LP/CD-Review

Archie A. Gordon aka Stomp Gordon wurde im Februar 1926 geboren und verstarb im Januar 1958.
Wahrlich kein langes Leben, wurde er allerdings mit relativ wenigen Liedern an die Oberfläche der Bekanntheit geschwemmt werden.
So kann man Bear Falimy Records ein Lob für diese Veröffentlichung aussprechen.

Im Zusammenhang mit "Damp Rag" erfahren wir beim Label unter anderem:
»[…] Es gehört zu den Grundsätzen von Bear Family Records Musikern Platz einzuräumen, die ansonsten im Dschungel der Wiederveröffentlichungen unentdeckt blieben. Wir präsentieren auf einer LP plus Bonus-CD das vollständige Werk des Pianisten und Jump-Blues-Shouters Stomp Gordon, dessen Bühnenshow selbst die Klaviertattacken von Jerry Lee Lewis, dem 'Killer', in den Schatten stellten! […]«

Erstaunlich:
»[…] Auf LP und CD zusammen liefern wir jene 17 Aufnahmen, die Stomp Gordon zwischen 1952 und 1956 für Decca, Mercury, Chess und Savoy gemacht hat – mehr Material gibt es nicht! […] Erstmalig überhaupt ist Stomp Gordon eine komplette Vinyl-LP gewidmet! […] Die 25cm-LP enthält zusätzlich ein Booklet, eine CD und eine Postkarte. […]«
Bemerkenswert:
»[…] Neben den 17 Aufnahmen von Stomp Gordon, gibt es noch 5 weitere Bonus Tracks von anderen Interpreten, welche u.a. die US-Fernsehserie "Stahlnetz" und Dr. Kinsey und seinen "Kinsey Report" behandeln. […]«
Bei den ersten Aufnahmen war der Protagonist sechsundzwanzig Jahre alt.

Der Tonarm senkt sich und schon sind wir bei 45 UpM mittendrin im Geschehen.
Wow! Hier ist gleich zu Beginn ordentlich was los. "Dragnet" macht Runde und Saxofonist Little Hiawatha Edmondson verwandelt das Lied zu einer echt heißen Rock’n’Roll-Nummer. Toll, wie er sich auch in einem Solo-Intermezzo präsentiert. Die 10″-LP hat einen vorzüglichen Start.
Dieses Stück gibt es natürlich auch auf der CD. Auf dieser Scheiben genießen wir gleich weitere "Dagnet"-Songs und bei Instrumental-Version von Ray Anthony & His Orchestra geht einem das Herz gleich noch weiter auf, denn dieses Lied erinnert einen vorzüglich an die Krimiserie "Stahlnetz". Da ging gleich eine Schublade auf, denn Betteln bei den Eltern lohnte sich auch schon in früher Jugend. In früher Jugend durfte der Rezensent den Straßenfeger sehen. Die Johnny Moore’s Three Blazers feat. Frank Ervin-Ausgabe trägt definitiv den größten Gehalt an Slow Blues in sich. Von Jesse Allen hören wir einen herrlichen Schleicher.

Bei "Damp Rag" wird nachgelegt und diese Nummer ist noch eine stückweit flotter. Dieser Saxofonist ist der Hammer.
Fleißig war er, der Stomp Gordon. Auf der 10″-LP befindet sich nur ein Coversong. "Oooh Yes!", ein quirliger Rock’n’Roll mit einem überschwänglich singenden Bandleader, fügt sich perfekt in die Phalanx der Tracks ein.
Nimmt man die Titel der CD hinzu, dann erhöht sich die Zahl der Fremdkompositionen nur unwesentlich. Das abschließende "Pennies From Heaven" ist eine hinreißende Ballade in der sich Stomp Gordon gesanglich von einer ganz anderen Seite zeigt. Hier könnte man ihn glatt als eine Art Crooner bezeichnen. Da regnet es Emotionen vom Himmel. Dieses Stück ist das andere Highlight des vorliegenden Albums.
"Ride Superman, Ride" ist aus meiner Sicht auch ein besonderer Song, denn diese Aufnahme vom 26. September 1956 hat Groove und stellt gleich zwei Saxofonisten ins Rampenlicht. Gefallen findet man auch noch am gesanglichen Frage-Antwort-Spiel von Stomp Gordon sowie der Vokalgruppe The Hi-Lites. Toll!
"Hide The Bottle" ist herrlicher Blues.

Toll ist das gesamte Album »[…] und all seine großartigen Aufnahmen sind hier zu hören. […]«
Genau!
Randbemerkung: Die Spielzeiten der zwölf auf der LP befindlichen Songs werden bei allen Liedern mit 2:22 min. angegeben. Die Zeiten in der Vinyl-Tracklist stammen von der CD.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up Stomp Gordon:

Archie 'Stomp' Gordon (vocals, piano)
Jimmy 'Baby Face' Lewis (guitar – #12,20)
Bruce Woody (bass – #5,8,9,11,14,16,17,22)
'Rabbit' (bass – #1,12,15,18,20)
John Green (bass – #10,19)
Chick Glenn (drums – #1,5,8,9,11,14,15,16,17,18,22)
Chink Jones (drums – #12,20)
Donald Drake (drums – #10,19)
Billy Brooks (trumpet – #12,20)
Little Hiawatha Edmondson (tenor saxophone – #1,5,8,9,11,12,14,15,16,17,18,20,22, vocal chorus – #5,11)
Curtis Peagler (alto saxophone – #10,19)
Gene Walker (tenor saxophone – #10,19)
The Hi-Lites (vocal chorus – #10,19)
Unknown (#5,7)

Tracklist "Damp Drag":

Side One:

  1. Dragnet (2:28)
  2. Damp Rag (2:26)
  3. Don’t Do Me That Way (3:04)
  4. The Grind (2:29)
  5. Fat Mama Blues (2:48)

Side Two:

  1. Oooh Yes! (2:29)
  2. Ride Superman, Ride (2:57)
  3. Hide The Bottle (2:38)
  4. What’s Her Wimsey Dr. Kingsey (2:47)
  5. Devil’s Daughter (3:11)

CD:

  1. Dragnet (2:28)
  2. Dragnet [Ray Anthony & His Orchestra] (2:49)
  3. Dragnet Blues [Johnnie Moore’s Three Blazers, feat. Frank Ervin] (2:37)
  4. Dragnet [Jesse Allen] (2:11)
  5. Damp Rag (2:26)
  6. Don’t Do Me That Way (3:04)
  7. The Grind (2:29)
  8. Fat Mama Blues (2:48)
  9. Oooh Yes! 2:29
  10. 10Ride Superman, Ride (2:57)
  11. Hide The Bottle (2:38)
  12. What’s Her Wimsey Dr. Kingsey (2:47)
  13. Hey Dr. Kingsey [Big Duke & His Orchestra] (2:45)
  14. Devil’s Daughter (3:11)
  15. Sloopy Daddy Blues (2:40)
  16. Please Don’t Pass Me By (3:06)
  17. My Mother’s Eyes (3:09)
  18. Juicy Lucy (3:05)
  19. Oh Tell Me Why (2:53)
  20. 20Walk Around The Corner (2:48)
  21. Pennies From Heaven [The Mills Brothers] (3:25)
  22. Pennies FromHeaven (3:25)

Gesamtspielzeit: 13:15 (Side One), 14:02 (Side Two), 61:58 (CD), Erscheinungsjahr: 2022 (1952-1956)

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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