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Strange’A’delic / Strange’A’delic – CD-Review

CD-Review-Strange'A'delic-Strange'A'delic

Im Jahr 2014 wurde in Berlin die Band Strange’A’delic gegründet, ein Quartett mit Gitarre, Bass, Orgel, Schlagzeug und gleich zwei Leadsängern. Verschrieben haben sich die Hauptstädter dem stark von den sechziger und siebziger Jahren geprägten Psychedelic Rock, auch die Bezeichnung Krautrock kann in ihrer Vita gefunden werden. Und ja, psychedelisch ist es, glücklicherweise aber auch nicht vollkommen abgedreht oder gar zerfahren. Der Song an sich steht nach wie vor im Fokus der vier Musiker und das ist auch gut so.

Und mit ihrer ersten und gleichnamigen EP (für ein Album wäre die Spielzeit von knapp 32 Minuten doch ein bisschen mager) fahren die Berliner schon mal ganz groß auf. 'Schwere', gewaltige Orgelsounds von Denny Dreamer bestimmen den Sound neben der Gitarre am prägendsten, unterstützt von der bärenstarken Rhytmusabteilung, die alleine für sich schon jede Menge Alarm macht und ein grandioses Fundament legt. Die Gitarre setzt mit feinen Soli immer wieder Nadelstiche, die den sechs hier versammelten Tracks noch zusätzliches Leben einhauchen. Für den Gesang sind sowohl der Gitarrist Lukas Jähnichen als auch der Bassist Paul Lufter verantwortlich und auch hier bringt die Abwechslung viel Leben ins Spiel.

Falls jemand Vergleiche benötigt, dann seien ihm hier die frühen Deep Purple (die Mk I-Besetzung mit Rod Evans und Nick Simper), eine Prise Uriah Heep aus den frühen Siebzigern oder auch eine Spur Spooky Tooth genannt. Strange’A’delic sind aber dennoch jederzeit souverän genug, um sich auch von ein paar Anleihen älterer Bands nicht ins Boxhorn jagen zu lassen. Überzeugend sind sämtliche Songs dieser Scheibe, mein absoluter Favorit hört jedoch auf den Namen "Home Again". Eine eher melancholische Nummer mit sehr dichter Atmosphäre und einem killermäßigen »Aaah-ahaa-Aaah«-Refrain. Vom Prinzip her nicht unähnlich Ken Hensleys "Lady In Black", nur anders und mindestens genau so gut.

Gekontert wird aber umgehend mit dem sehr flotten "Yesterday’s Spirit", das über einen cool-eingängigen Refrain und obendrein kurze Schlagzeug-Soli von Christoph Hercht verfügt, die anschließend von Gitarre-Orgel-Duellen abgelöst werden. Bärenstark! Sowohl "Magic Eye" als auch "Orenda Overdrive" lassen dann keinen Deut nach, bevor das sehr rockige "Burn Your City Down" diese gute halbe Stunde beschließt. Aber bereits bei "Psychedelic Shotgun" wird klar, wieviel Power in dieser Band steckt. Klasse Songwriting, immer wieder variierendes Tempo und clever gesetzte Breaks, versehen mit einem Sound, der einen umgehend in die ganz späten sechziger Jahre zurückversetzt. Alles schon mal irgendwie und irgendwo gehört, keine Frage. Zweifelsfrei ist aber auch die Klasse dieser Band, die wild und hungrig klingt, entschlossen ihren eigenen Weg geht und mit diesem ersten Output auf ganzer Länge überzeugt. Im Hause des Rezensenten läuft die Scheibe jedenfalls rauf und runter!

Warum Strange’A’delic nach wie vor ohne Label dastehen, ist mir ein echtes Rätsel. Aber das wird ganz sicher nicht mehr lange so bleiben.


Line-up Strange’A’delic:

Lukas Jähnichen (guitars, lead vocals)
Paul Lufter (bass, lead vocals)
Denny Dreamer (organ)
Christoph Hercht (drums)

Tracklist "Strange’A’delic":

  1. Psychedelic Shotgun
  2. Home Again
  3. Yesterday’s Spirit
  4. Magic Eye
  5. Orenda Overdrive
  6. Burn Your City Down

Gesamtspielzeit: 31:27, Erscheinungsjahr: 2016

Über den Autor

Markus Kerren

Hauptgenres: Roots Rock, Classic Rock, Country Rock, Americana, Heavy Rock, Singer/Songwriter
Über mich
Meine Beiträge im RockTimes-Archiv
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Meine Konzerberichte im Team mit Sabine
Mail: markus(at)rocktimes.de

1 Kommentar

  1. Strange'A'Delic

    Danke für die tolle Review.
    Wir freuen uns, dass unsere Musik gefällt.
    Die besten Grüße aus Berlin!

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