Sumo Sun wurde 2008 vom Gitarristen Stefan Krey gegründet. Wie es heißt, war die Gruppe »[…] a studio only project […]«.
Der Künstler wollte mehr progressive Musik machen als es ihm bei der Formation Gas Giant möglich war. Folglich formierte er gemeinsam mit Mantric Muse-Mann Magnus Hannibal (Gitarre, Synthesizer), Bassist Thomas Carstensen, ebenfalls Gas Giant, Helge Haarh (Schlagzeug) sowie Sänger Mickael Petersen die Combo Sumo Sun.
Die LP gibt es in einer Auflage von dreihundert Stück. Einhundertsiebzig erschienen in schwarzem und einhundertdreißig in silberfarbigem Vinyl. Dem Longplayer liegt eine einseitig bespielte Bonus-7″ mit dem Titel "Till It’s Gone" bei.
Wenn man vom Opener "Undone" begrüßt wird, hat der Beginn relativ wenig mit heavy oder psychedelischen Ausflügen zu tun. Vielmehr erfreut sich der Hörer zumindest für die ersten drei Minuten einer verträumten, von der akustischen Gitarre geleiteten Stimmung, in der die Stimme des Sängers Mickael Peterson herrlich zur Geltung kommt. Der Mann kann singen!
In der Folge klettert die Dynamik den Rock-Berg hinauf und es wird, angetrieben von Bassist Thomas Carstensen sowie Helge Haarh (Schlagzeug), richtig heftig rockend. Diese Fahrt mit messerscharfen Riffs und energischer Stimme fällt dann fast abrupt in sich zusammen.
Man hat den Eindruck, als neige sich die Nummer dem Schluss entgegen, aber es bleibt noch eine ordentliche Portion Spielzeit übrig. Mit feinem Fingerpicking meldet sich Stefan Krey auf seiner akustischen Gitarre zurück. Herrlich, dieses Zwischenspiel, das eher ein Intermezzo darstellt. Danach haut die Band wieder kräftig, aber auch sehr versiert auf die Rock-Pauke. Die Balken des Heavy Rock krachen unter der Last des E-Gitarren-Treibens und schlussendlich endet der Track besinnlich.
Fazit nach fast zehn Minuten "Undone": Diese Combo weiß zu gefallen, ist in unterschiedlichen Stimmungen unterwegs und lässt den Hörer auf weitere Songs dieser Qualität hoffen.
Unter dem Gesichtspunkt der längeren Spielzeiten muss "Down" unter die Lupe genommen werden, denn bei dieser Nummer besteigt das Quintett für ganze zwölfeinhalb Minuten das Heavy-/Psychedelic Rock-Karussell. Nicht nur das gesungene, sondern auch das gesprochene Wort kommt hier zum Zuge und die E-Gitarren servieren Klänge zwischen Stadion-Stimmung sowie Dramatik. Super! Man ist noch nicht ganz im Geschehen verankert, senkt Sumo Sun die Geschwindigkeit ab, nur um dann wieder Gas zu geben. Die Sechssaiter riffen quasi um die Gunst des Hörers und man kann bei diesem Szenario durchaus ins Schwitzen kommen. Die Formation weiß, wie man Heavy Rock und Psychedelic zu einem strahlenden Strang zusammenführen muss, damit vor den Lautsprechern ja keine Langeweile aufkommt. Mit verzerrtem Sound zweigt der Fünfer auf einen kleinen Feldweg namens Blues ab und zu schwebenden Klängen ergießt sich das E-Gitarrensolo in einem Spannungsfeld von 12-Takter und Pink Floyd. Super! Ah, da ist er wieder … Mickael Petersen. Man hatte ihn schon vermisst. Herrlicher Gesang, auch ein wenig mit Effekten verfremdet, über psychedelischer Leichtfüßigkeit. Wie schön! Irgendwie auch spannend, denn man wartet förmlich auf den nächsten Rock-Vulkanausbruch. An dieser Stelle soll nun nicht verraten werden, wie dieser lange Track endet.
Alleine schon durch die Beschreibung der beiden Lieder wird wohl deutlich, wie gut Sumo Sun ist. Gemessen an Stefan Kreys Motivation, »[…] to make some more progressive rock music than his former band, Gas Giant […]«, ist es ihm mit "Stamina" mehr als gelungen. Die akustische Gitarre fristet auf dem Album kein Mauerblümchendasein.
Zwischen Sinnlichkeit, Musik von einem Luftkissen getragen und Headbangen ist hier so ziemlich alles vertreten, was Heavy- und Psychedelic Rock angeht. Well done, Sumo Sun!
Line-up Sumo Sun:
Stefan Krey (acoustic guitars, electric guitars)
Magnus Hannibal (guitar, synthsizer)
Thomas Carstensen (bass)
Helge Haarh (drums)
Mickael Petersen (vocals)
Tracklist "Stimina":
Side A:
- Undone
- Clever
- Dread
Side B:
- Sleep
- Down
- The Higher Game
- Onlooker
Gesamtspielzeit: 51:33, Erscheinungsjahr: 2017
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