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Super Vintage / Destiny – CD-Review

Super Vintage - "Destiny" - CD-Review

Naja, wenn eine Combo das Wort 'Super' im Bandnamen hat, werde ich eigentlich immer ein bisschen misstrauisch (wobei mir 'Sensational' überhaupt nichts ausmacht), aber das ist natürlich eher eine rein persönliche Geschichte. Super Vintage spielen furztrockenen Hard Rock, Blues Rock und Southern Rock, dabei stammt die Band aus… Griechenland. Die Herkunft sollte einen großen Geist natürlich nicht stören, überrascht war ich eher von der Tatsache, dass es sich mit "Destiny" um die bereits vierte Scheibe der Helenen handelt und ich dieses Quartett bisher noch nie (zumindest bewusst) auf dem Schirm hatte. Davor erblickten "Rock’n’Roll For Your Soul", "Salvation Road" sowie "Welcome To Mojo Land" das Licht der Welt. Von der Besetzung der ersten Platte sind lediglich noch der Frontmann Stavros Papadopoulos und der zweite Gitarrist Panagiotis Zabourlis übrig geblieben, während Jim Moralis (bass) sowie Chris Lagios am Schlagzeug auf "Destiny" ihren Einstand geben.

Ein fettes Gitarren-Riff eröffnet den Opener "Rock’n’Roll Saviors" und bereits hier kommt ein starker Hang zum Southern Rock zur Geltung. Okay, dieser Titel und der komplette Text kommen heutzutage etwas platt rüber, dafür hat es die Musik aber umso mehr in sich. Das ist zwar ungefähr so originell wie ein alter Hut, dafür aber sehr gut gemacht. Da ist jede Menge Power (von jedem individuellen Instrument) im Spiel und Papadopoulos macht als Sänger ebenfalls eine sehr gute Figur. Das folgende "Brotherhood Of Blues" steckt den (guten) Opener (trotz seines ebenfalls klischeehaften Titels) übrigens dann sogar nochmal locker in die Tasche. Noch einer drauf gesetzt wird immer dann, wenn Panagiotis Zabourlis seine Slide-Gitarre am Start hat (was ziemlich oft der Fall ist) und dadurch die Qualität noch einmal eine Etage höher hievt. "Edge Of Time" ist dann Southern Rock pur und auch hier bleibt sich der Vierer treu: Nichts, was man noch nicht gehört hat, das allerdings verdammt gut.

Mit einem richtig coolen Groover haben wir es bei "Streets Of This Town" zu tun, bei dem erneut auch das kraftvolle Organ von Stavros Papadopoulos (der übrigens auch für das komplette Songwriting, den Aufnahmeprozess, die Abmischung und die Produktion verantwortlich zeichnet) auf ganzer Linie überzeugt. Puuh, bei "Down Home Tradition" klingt dann in den Strophen aber ganz schön deutlich die Nummer "Sting Me" der Black Crowes durch, wobei man den Griechen zu Gute halten muss, dass sie im Refrain dann doch wieder die Kurve kriegen. Sehr stark (und wieder ganz dicht am Southern Rock dran) kommt auch "Southern Train" mit seinem coolen Swing und super Gitarrenarbeit der beiden Bandgründer. Die Lücke der noch ausstehenden Ballade wird von dem abschließenden Titelsong gefüllt und auch der trieft textlich nur so vor Pathos. Dennoch auch hier Chapeau vor der astreinen Umsetzung, das vollmundig rübergebrachte Feeling sowie einmal mehr den bärenstarken Gesang des Frontmanns. Hier ist erwartungsgemäß die Akustische am Start, die nach einer Weile und sogar bis zum Ende lediglich von einer zweiten Sechssaitigen unterstützt wird, die zusammen die Vocals komplementieren.

Wenn man über ein paar Schwächen bei den Lyrics hinwegsehen kann oder gar diese Form der (Eigen-) Beweihräucherung mag, dazu auf einfachen, aber verdammt gut gespielten (Southern-, Blues-, Hard-) Rock steht, dann ist man bei "Destiny" von Super Vintage an der richtigen Stelle. Meine Anspieltipps sind "Brotherhood Of Blues", "Streets Of This Town", "Edge Of Time" sowie der Titelsong und diese Band live auf der Bühne zu erleben, dürfte sehr wahrscheinlich einen Höllenspaß bringen. Zumindest die Songs auf "Destiny" sind dafür wie gemacht und strotzen nur so vor Kraft.


Line-up Super Vintage:

Stavros Papadopoulos (guitars, vocals)
Panagiotis Zabourlis (guitars, slide guitar)
Jim Moralis (bass)
Chris Lagios (drums)

Tracklist "Destiny":

  1. Rock’n’Roll Saviors
  2. Brotherhood Of Blues
  3. Edge Of Time
  4. Naked Tree
  5. Streets Of This Town
  6. Down Home Tradition
  7. Everything You Wanted
  8. Southern Train
  9. The Road
  10. Destiny

Gesamtspielzeit: 47:43, Erscheinungsjahr: 2018

Über den Autor

Markus Kerren

Hauptgenres: Roots Rock, Classic Rock, Country Rock, Americana, Heavy Rock, Singer/Songwriter
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Mail: markus(at)rocktimes.de

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