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Sykofant / Red Sun (EP) – Digital-Review

Sykofant / Red Sun (EP) – Digital-Review

Eine EP ist immer schwierig zu besprechen, zu wenig Gesamtspielzeit und zu wenige Tracks.
Es gibt die verschiedensten Gründe, wieso eine Band ein 'Mini Album' auf dem Markt schmeißt: entweder als Appetizer auf den nächsten Longplayer, es ist nicht genügend Material und/oder notorisch zu wenig Geld vorhanden. Man weiß nicht, ob noch mehr kommt, oder ob es das war, mit der Band …

Aktuell habe ich von der norwegischen Band mit dem ungewöhnlichen Namen Sykofant ein eben solches Format auf dem Rechner. "Red Sun" heißt der Nachfolger ihres gleichnamigen Albums aus dem Jahr 2024. Diese EP beherbergt drei Songs, die alle um die sieben Minuten kreisen. Progressiver Rock mit sehr viel Pink Floyd und Hippie-Vibes, so würde ich es jetzt kurz auf den Punkt bringen.

Der Opener groovt sich erstmal über zwei Minuten langsamen ein, bis ein proggiges und interessantes Gitarrenlick uns zum Hauptteil führt. 70er Charme wird hier mächtig versprüht, sehr psychedelisch, man spürt förmlich die Blumentapete und das mit Räucherstäbchen getränkte Jugendzimmer. "Ashes" hat das gewissen Flair, nichts wirkt eingestaubt. Ein sanftes Solo, das direkt reingleitet in den treibenden Rhythmus und der Gitarrist spielt sich in einen leichten, in Dunst gehüllten Rausch der Töne – wunderschön zum Lauschen und zum sich fallen lassen.

Der Titeltrack beginnt industriell und führt in einen sphärischen Melodiebogen, der doch schon sehr das Pink Floyd-Gen trägt. Bereits tausendmal von anderen Bands gehört, hier gefällt mir aber die Atmosphäre, wie sich "Sykofant" aufbaut und die krächzend fordernde Gitarre, die so gar nicht nach Gilmour klingen mag, sondern einfach nach Per Semb! Dann haben wir noch "Embres": Ein wilder Gitarren-Ritt eröffnet das Ganze, geht über in einen harmonischen Gesangspart und auf einmal befindet man sich im großen Universum – spacige Spielereien der Protagonisten scheinen sich darin zu verlieren.
Heavy Gitarrenparts retten dieses Szenario und setzten wiederum ein Zeichen des Kampfes. Mit leicht vertrackten Strukturen geben sie der Schlussphase viel Freiraum für ein fetziges Solo in einem treibenden Sound-Teppich.

Da ist das Übel der Minialben voll zu spüren: Wenn es am schönsten ist, endet die Scheibe. Hier allerdings noch nicht ganz, da es noch einen "Continuous Mix" gibt. Das heißt, alle drei Songs an einem Stück als Bonus. So wird nochmal verdeutlicht, dass die Nummern auch an einem Stück funktionieren; also weitere 22 Minuten Glückseligkeit.

Die hippiesken "Sykofant" können Ihren Pink Floyd-Virus nicht verleugnen, das tun und wollen sie auch nicht und weisen hier einen bunten Melodiereigen vor, der wirklich Lust auf mehr macht. Dadurch bin ich gespannt, auf das, was da noch folgen soll. Laut ihrer Internetseite wird im Laufe des Jahres nochmals eine EP folgen.


Line-up Sykofant :

Emil Moen (guitar, vocals)
Melvin Treider (drums)
Per Semb (lead guitar)
Sindre Haugen (bass)

Tracklist "Red Sun":

  1. Ashes (7:29)
  2. Red Sun (6:03)
  3. Embers (9:08)
  4. Red Sun EP [Continuous Mix – Bonustrack] (22:38)

Gsamtspielzeit: 45:08, Erscheinungsjahr: 2025

Über den Autor

Achim Mayinger

Genres: Beat, Classic Rock, Hard'n'Heavy, Progressive Rock

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