Die Bremerhavener Melodic-Deather Symptoms Of Decay beehren uns mit ihrer ersten CD, die auf den Namen "Memorial" hört. Das muss ich hier schon so eindeutig schreiben, denn beim Betrachten des Covers könnte man auch glauben, die Band hieße so und die CD würde "Symptoms Of Decay" heißen. Hmmm. Solche Verwirrung haben sich auch schon Manilla Road mit "Crystal Logic" geleistet … aber da ist es irgendwie Kult. Hier nur etwas unglücklich. Egal, schick aufgemacht ist das Digipak dennoch.
So, nun zur Musik. Wenn man auf Bands wie Dark Tranquillity (zu "Projector"-Zeiten) oder neueren Amon Amarth steht, kann man hier bedenkenlos zugreifen. Wer traditionellen Death Metal mag, könnte sich vielleicht etwas schwer tun. Denn besonders der Gesang, der zwischen nicht allzu tiefen Growls und clean wechselt, ist für mich eher der Schwachpunkt an einer an sich guten Scheibe. Die Growl-Parts klingen oft nach den oben genannten DT, allerdings wenn ins Cleane gewechselt wird, klingt es manchmal brüchig, bzw. etwas bemüht, wie in "Condemned Machinery". Hier erinnert der Gesang etwas an die Portugiesen von Moonspell.
Obwohl es auch richtig gut funktioniert, wie in Track Numero fünf, "Fading Like A Ghost". Mehr solche Kaliber mit Amon Amarth-Gedächtnis-Riff wären spitze. Allerdings hat sich auch so mancher langweilige Part bei einigen Songs eingeschlichen, der nach Schweden-Grabbelkiste tönt. Okay, ist die erste Scheibe. Allerdings muss das Erstwerk ja auch nicht gleich vierzig Minuten ballern, oder? Die Hälfte der Spielzeit und die echten Killer-Riffs wären vielleicht hilfreicher gewesen. Die Gitarren braten ordentlich, auch die Drums klingen schön natürlich. Selbst der Bass (den unser Ex Scheiber Moritz beackert) brutzelt kräftig, aber man verliert sich in (noch) zu vielen unausgegorenen Momenten und Riffs. Dass die Jungs was können, steht außer Zweifel, nur sollte alles etwas stringenter sein.
Versteht mich nicht falsch, gut gezockt ist die Chose allemal, nur für den offenen Atlantik reicht es halt eben noch nicht, eher wird hier wild in der Weser um sich gebissen. Mir fehlt letztlich einfach nur der Mut, etwas Eigenes zu bringen statt dauernd nach Schweden zu schielen.
Schweden Melodic Death Metal-Fans sollten aber auf jeden Fall mal die Ohren Richtung Norden stellen.
Line-up Symptoms Of Decay:
Christian Böger (guitars)
Moritz Alves (bass)
Pascal Buck (drums)
Peter Danilov (vokillz)
Tracklist "Memorial":
- Heart Of Darkness
- Inner Disease
- Fall Into Oblivion
- Memorial
- Fading Like A Ghost
- Condemned Machinery
- Self Immolation
- Reaper
- The Well
Gesamtspielzeit: 40:09, Erscheinungsjahr 2018
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