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Talco / Videogame –CD-Review

Seit Ende September 2022 steht Talcos siebtes Album "Videogame" in den Regalen.
Erst im April 2022 veröffentlichte die angesagte Punk-Band aus Italien ihre EP Insert Coin.

Dazu heißt es abschließend unter anderem:
»[…] Talco lässt einen nicht zur Ruhe kommen. Mächtig riffend geht die E-Gitarre zu Werk. Immer wieder punktet die Gruppe durch ihren infizierend-eingängigen Gesang. Die Tracks muss man auf sich wirken lassen. Dazu sind über die gesamte Spielzeit beide Ohren geöffnet, stehen aber definitiv nicht auf Durchzug. […]«

Zum Album lesen wir bei Rookie Records über »[…] das zweite Kapitel der neuen Trilogie […]« auch:
»[…] Konkret katapultieren wir uns in den Februar 2020, mit dem Album Videogame, aufgenommen von Marc Boria im Labedoble Estudi und gemischt & gemastert von Jason Livermore im Blasting Room Studio. […]«

Da tummeln sich die Bandmitglieder um einen Spielautomaten und lassen ihre Freude raus.
Da stellt sich die Frage, ob man derartige Freudensprünge auch bezüglich der dreizehn Tracks auf "Videogame" machen kann.

Dann drücken wir doch die Playtaste und schon geht es los mit einer geradezu hyperaktiven Band Talco.
Schlagzeuger Nick haut auf die Felle und treibt das Stück in Hochgeschwindigkeit immer nur in eine Richtig, nach vorne. Was einem in besonderer Weise am Sextett gefällt, ist diese unwiderstehliche Brass-Abteilung mit Trompeter Rizia sowie Tuscia am Saxofon. Die laufen zeitweise richtig heiß und bieten so einen herrliche Kontrapunkt zu den Gitarren.
Dema singt sich sprichwörtlich die Seele aus dem Leib.
Talcos Tempo ist geprägt von Hoch- bis Höchstgeschwindigkeit.
Allerdings geht es auf der vorliegenden Platte keineswegs eintönig zu. Talco taktet ohne Tempomat. Differenzierte Geschwindigkeit ist Trumpf.

Aber Obacht! Auch schnell aufgelegt, bringt die Combo ganz geschickt das Banjo in Position und kann so, neben den Bläsern, punkten. Passt richtig gut, dieser Banjo-Klang.
Nicht einmal eine Minute dauert "Psicolabirinto". In diesem kurzen Stück dominiert der fast schon predigende Chorgesang, untermalt nur von einer dezenten Orgel. Dennoch hat diese Nummer ihre Daseinsberechtigung.
Eine sägende Gitarre begleitet uns im Hintergrund des instrumentalen "Continue", in dem abermals das Gebläse im Vordergrund steht. Klasse!
Dann lässt Talco doch noch etwas Luft aus den Tracks, denn in "Giga Popular" sowie "Ultimo Viaggio" geht es ruhiger zu. Da kommt dann auch die akustische Gitarre zum Einsatz und beim letztgenannten Song könnte man, bezogen auf die Talco-Dynamik, schon von einer Ballade sprechen. Die Streicher-Elemente verstärken diesen Eindruck.

Im aufwendig gestalteten Digipak befinden sich alle italienischen Lyrics, in denen »[…] das Thema Angst in all seinen Facetten analysiert […]« wird.
Talco hat mit "Videogame" ein klasse Album veröffentlicht.
Talcos Punk Rock mit Bläser-Verstärkung ist von viel Eigenständigkeit geprägt.
Ja, die Freude der Leute vor den Lautsprechern deckt sich mit der auf dem Cover.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up Talco:

Dema (vocals, electric guitar)
Jesus (electric guitar, acoustic guitar, banjo, chorus)
Ketto (bass, chorus)
Nick (drums)
Rizia (trumpet)
Tuscia (saxophone, chorus)

Tracklist "Videogame":

  1. Videogame
  2. Via
  3. Paradise Crew
  4. Murdo Di Plastica
  5. Descarrila
  6. Frenetica (Strum)
  7. Psicolabirinto
  8. Game Over
  9. Continue (Strum)
  10. Garage Jukebox
  11. La Venute Di Banalità
  12. Giga Popular
  13. Ultimo Viaggio

Gesamtspielzeit: 31:45, Erscheinungsjahr: 2022

Talcos "Garage Jukebox" im Video:

 

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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