Noise-Neuauflagen: Tankard, Teil 1 – "Zombie Attack"
Noise Records nehmen sich nun Frankfurts Finest Tankard vor. Und gleich zu Anfang muss ich erst mal maulen. Ist das alles? Digi-Pak. Ein bisschen remastert, ein neues Booklet. Und das war es dann? Yep. So sehen die nüchternen Fakten aus.
Schon die regulären CD-Veröffentlichungen der ersten Scheiben kamen ohne jegliche Boni heraus. Und mal ganz ehrlich lieber Herr Walterbach, bei Voivod, Celtic Frost und sogar Running Wild hat dein Label sich mehr Mühe gegeben. Schon bei Skyclad wurde es magerer und so auch jetzt. Schade, da wäre mehr drin gewesen. Wer also die regulären Scheiben schon besitzt, kann eigentlich die Finger von den Neuauflagen lassen…
Okay, kommen wir zur Musik der Äbbelwoi-Thrasher. "Zombie Attack", das Debut von 1986.
Hier wurde noch mit jugendlicher Unbedarftheit drauflos geprügelt. Oftmals recht holprig, dennoch bekam man schon damals mit, wohin die Jungs wollten. Alle Trademarks, die später perfektioniert wurden, sind auf dieser Scheibe schon vorhanden. Auch der größte Hit der Band, der immer noch als Zugabe gezockt wird, "(Empty) Tankard", ist hier vertreten, aber auch der Titeltrack ist immer wieder im Set der Frankfurter zu finden.
Natürlich muss und musste man das Denglisch Gerres abkönnen. Aber irgendwie machte auch das seinen Reiz aus. Man höre nur "Acid Death". »Dezzzzzz«. Herrlich.
Schöne Geschichte am Rande: Beim HR3 gab es damals Ende der Achtziger noch eine Metal-Sendung und in dieser wurde gefragt, welcher Fehler sich auf dem Cover eingeschlichen hatte. Mein Kumpel rief damals an und beantwortete die Frage richtig und gewann Freikarten für das nächste Tankard-Konzert.
Welcher Fehler??? Na, Vampire werfen keinen Schatten…
Line-up Tankard:
Gerre (vocals)
Frank Thorwarth (bass)
Axel Katzmann (guitars)
Andy Boulgaropoulus (guitars)
Oliver Werner (drums)
Tracklist "Zombie Attack":
1.Zombie Attack
2.Acid Death
3.Mercenary
4.Maniac Forces
5.Alcohol
6.(Empty) Tankard
7.Thrash Till Death
8.Chains
9.Poison
10.Screamin' Victims
Gesamtspielzeit: 36:51, Erscheinungsjahr: 2017 (1986)
Noise-Neuauflagen: Tankard, Teil 2 – "Chemical Invasion" 
Schon ein Jahr später erschien "Chemical Invasion". Der Zweitling der Hobby-Alkoholiker kommt genauso wie die erste Scheibe ohne jegliches Bonus-Material daher. Okay, auch hier gibt es Digi und neue Liner Notes. Auch hier wurde am Sound etwas aufpoliert. Dafür keine Texte.
An der Musik gibt es auch nach dreißig Jahren nichts zu meckern. Thrash wie er sein sollte. Schnell mit Melodien und Refrains, die der geneigte Fan, ja auch der Schreiber dieses Reviews, locker mit zwei Atü auf’m Kessel locker mitbrüllen kann.
Das Erstaunlichste an "Chemical Invasion" ist der Quantensprung der Musiker an ihren Instrumenten ("For A Thousand Beers"). Nur ein Jahr nach dem Debüt schafft man es locker, in internationalen Gewässern seine Alkohol geschwängerten Duftmarken zu hinterlassen.
Auch Gerres Aussprache wurde wesentlich besser. Textlich war man natürlich immer noch bei der schönsten Nebensache der Welt, dem lieben Alkohol. Hiermit werden dann auch Bostons Gang Green gecovert. Aber es wurden damals schon ernstere Themen angesprochen, wie bei "Don’t Panic".
Insgesamt ist und bleibt die zweite Scheibe Tankards für mich unerreicht.
Nebenbei: Eines der besten Coverbilder ever!!!
Line-up Tankard:
Gerre (vocals)
Frank Thorwarth (bass)
Axel Katzmann (guitars)
Andy Boulgaropoulus (guitars)
Oliver Werner (drums)
Tracklist "Chemical Invasion":
1.Intro
2.Total Addiction
3.Tantrum
4.Don’t Panic
5.Puke
6.For A Thousand Beers
7.Chemical Invasion
8.Farewell To A Slut
9.Traitor
10.Alcohol (Gang Green Cover)
Gesamtspielzeit: 39:21, Erscheinungsjahr: 2017 (1987)
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