Die Fans von Tarja (bürgerlich: Tarja Soile Susanna Turunen Cabuli, kurz Tarja Turunen) dürfen sich freuen: Es gibt ein neues Album, das mit einer Ausnahme zwar durchweg bekannte Titel enthält, die aber in vielen Fällen neu gemastert wurden. Dazu zählen persönliche Favoriten der Interpretin aus ihren sechs Studioalben: "My Winter Storm", "What Lies Beneath", "Colours in the Dark", "The Brightest Void", "The Shadow Self" und In the Raw. Dies sollte dem Ausnahmekönnen der finnischen Sängerin gerecht werden, denn die Bandbreite ihres Schaffens ist riesengroß. Ihr Können unterstrich sie während ihrer Zeit als Gründungsmitglied bei Nightwish und bislang seit 15 Jahren als erfolgreiche Solistin. Tarja ist vielseitig und dabei immer wieder als Duett-Partnerin gefragt.
Zu Beginn gibt es auf "Best Of: Living The Dream" ein besonderes Schmankerl zu hören, denn als Opener erklingt ihre brandneue Single "Eye Of The Storm". Der Song vereint Tarjas typischen Sound zu einer kraftvollen, emotionalen Hymne. Diesen Anspruch kann man beim Hören nicht dick genug unterstreichen. Das Ergebnis klingt sehr überzeugend, der Ausdruck ist überwältigend. »Es war der richtige Zeitpunkt, diesen Song endlich zu veröffentlichen. Er wurde von zwei sehr wichtigen Ländern in meinem Leben beeinflusst, Finnland und Argentinien. In mir herrscht ein innerer Kampf. Denn zu dieser Zeit war ich wirklich auf der Suche nach meinem Platz in dieser Welt, wo ich als Person, als Individuum hingehöre«, erklärt die Sängerin den Entstehungsprozess der aktuellen Single.
Dem schließt sich unmittelbar "I Walk Alone" an und sofort spüren wir dieses Gänsehauterlebnis, wenn Classic und Metal auf die Stimme der Sopranistin treffen. Eine vergleichsweise zarte Stimme verschmilzt mit kraftvollem Gitarrensound. Dieses Erlebnis, das musikalisch so unterschiedliche Genre miteinander verbindet, ist für mich so reizvoll wie am ersten Tag. Dank Tarja kommt diese Mischung stark und authentisch rüber. Es gibt mindestens eine Handvoll guter Frauen als Sängerinnen in diesem Stilmix. Doch Tarja kann man aufgrund ihrer Konstanz und ihrer langjährigen Erfahrung gut und gern als die ungekrönte Queen Of Symphonic-Metal bezeichnen, ohne die Leistung der anderen Musikerinnen schmälern zu wollen.
Allein die Vorstellung, dass eine Operndiva auf harte Jungs aus dem Metalbereich trifft und dabei ihren Part als Sängerin souverän meistert, mutet fast wie ein Traum an. Tarja hat diesen Traum Wirklichkeit werden lassen und verblüfft dank ihrer Wandlungsfähigkeit immer wieder aufs Neue. Der Name des vorliegenden Albums ist folglich Programm im Titel: "Living The Dream". Tarja hat ihrer Kunst zur Perfektion verholfen. Wie bei "I Walk Alone" zu hören, verfeinern klassische Instrumente an mehreren Stellen das Klangerlebnis. Viele Stücke sind ihr auf den Leib geschrieben. Wirkungsvoll der Refrain bei "Falling Awake feat. Jason Hook Solo": Das Lied ist ein typischer Vertreter des Symphonic Metal. Ein atmosphärischer Höhepunkt des Albums ist "Victim Of Ritual", mit 5:56 Minuten Spielzeit eines der längsten Stücke. Messerscharfe Riffs treffen einmal mehr auf Orchesterklänge. Dazu kommt Tarjas Stimme bei vollem Einsatz. Höchstleistung aller Beteiligten. Bravo. Bei "Die Alive (Alternative Version)" bereichern neben dem kollektiven Banderlebnis Chorstimmen und klassische Momente das Geschehen. Ein Hörerlebnis der besonderen Art!
Das erste Best Of-Album der Künstlerin ist ein Sammlerstück für alle Fans und sicherlich ein Muss. Andererseits ist es eine gute Möglichkeit, das Spektrum der 45-jährigen Sängerin neu kennenzulernen. Die von Tarja handverlesene Sammlung erscheint bei earMUSIC in einer Vielzahl von Formaten. Jedes Format enthält exklusive Raritäten oder das von den Fans sehnsüchtig erwartete, bisher unveröffentlichte zweistündige "Circus Life"-Konzert sowie sämtliche Musikvideos von Tarja.
»Musik war meine erste Liebe.
Und es wird mein Letztes sein, das ist sicher.«
(Tarja)
Line-up Tarja:
Tarja (vocals, keyboards – #12, piano – #16)
Alissa White-Gluz (vocals – #12)
Drunken Rats (vocals – #13 )
Björn "Speed" Strid (vocals – # 14)
Julian Barrett (guitars – #1,5,7,11,12,15,16, drums programming – #14, bass – #16)
Alex Scholpp (guitars – #2,3,5,6,8,9,10,11,13,14,15, bass & drums programming – #14, bass & vocals – #15)
Kiko Loureiro (guitars – #4)
Jason Hook (guitars – #5)
Doug Wimbish (bass – #1,2,3,4,5,6,7,13)
Kevin Chown (bass – #8,9,10,11,12)
Torsten Stenzel (keyboards & programming – #2,3)
Maria Ilmoniemi (keyboards – #4)
Johnny Andrewsv (keyboards – #6,15)
Christian Kretschmar (keyboards, programming – #5,6,7,8,9,10,14)
Tim Palmer (keyboards, programming – #9,11, guitars – #14 ,15)
Anders Wollbeck (keyboards – #11,13)
Izumi Kawakatsu (piano – #11)
Fernando Scarcella (drums – #1,11,13)
Chad Smith (drums – #12)
Earl Harvin (drums – #2,3)
Mike Terrana (drums – #4,5,6,7,8,9,10)
Timm Schreiner (drums – 14,15,16)
Will Calhoun (percussion – 6)
Luis Conte (percussion – #9,13,)
Saro Danielian (oboe – #8)
Max Lilja (cello – #4 ,7,10,11)
Carlos Corrales (bandoneón – #1)
Jim Dooley (orchestral & choir arrangements, ambient music design & programming – #1,2,3,5,7,8,10,13,16)
Mel Wesson (ambient music design & electronic arrangements – #2,3,4,7,10)
Tracklist "Best Of: Living The Dream":
- Eye Of The Storm
- I Walk Alone (Single Version)
- Die Alive (Alternative Version)
- Enough
- Falling Awake (feat. Jason Hook Solo)
- Until My Last Breath (Single Version)
- I Feel Immortal (Radio Remix)
- Victim Of Ritual
- 500 Letters
- Never Enough
- Innocence (Radio Edit)
- Demons In You (with Alissa White-Gluz)
- Diva
- Dead Promises (with Björn 'Speed' Strid)
- Tears In Rain
- You And I (Band Version)
Gesamtspielzeit: 77:35, Erscheinungsjahr: 2022
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