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Tarja & Marko Hietala / Konzertbericht, 23.09.2024, Frankfurt, Batschkapp

Tarja & Marko Hietala / Konzertbericht, 23.09.2024, Frankfurt, Batschkapp

Es war alles angerichtet in der Batschkapp in Frankfurt. Angerichtet heißt, die Setlist mit den Programmen von Tarja und Marko Hietala glich für die Fans einer vorweihnachtlichen Bescherung. Zwei Weggefährten aus gemeinsamer Zeit bei Nightwish trafen sich vereint auf einer Bühne. Die Solokarrieren der beiden Künstler machten es möglich. Dabei verließ der Bassist Nightwish erst 2021 auf eigenen Wunsch. Nach kurzer Pause ist er mit eigener Band und neuem Album zurück.

Frontmann CK Smile

Frontmann CK Smile

Mit dabei in Frankfurt waren außerdem Chaoseum. Die Schweizer um Frontmann CK Smile wurden 2018 gegründet. Bereits ein Jahr später gab es mit Tarja eine erste Tour durch Russland.
Die Formation wird stilistisch dem Metalcore und dem Nu Metal zugeordnet. Damit sorgten sie in ihrem 30-minütigen Programm für den Kontrastpunkt an diesem Abend, wurden jedoch positiv vom Publikum aufgenommen.
Mich erinnerte der präsente Sänger in seinem Wesen an VV (Ville Valo), dem Sänger der finnischen Band HIM. Düster darf man den Auftritt durchaus nennen, dies nicht nur wegen des Bühnenlichts. Ihre Chance hatten die Eidgenossen genutzt und somit ihren Bekanntheitsgrad erhöht.

 

Marko Hietala stellte infolge stimmlicher Probleme das Set um. Das Konzert in Frankfurt konnte jedoch stattfinden

Marko Hietala stellte infolge stimmlicher Probleme das Set um. Das Konzert in Frankfurt konnte jedoch stattfinden

Nach einer Umbaubause trat Marko Hietala mit drei Begleitmusikern auf die Bühne. Schon am Nachmittag machte das Gerücht die Runde, der Sänger und Bassist sei unpässlich. Dies bestätigte sich, indem der Künstler von »Voice Trouble« sprach. Der Masterplan war, die Setlist ein wenig zu verändern. Kürzer trat er deshalb nicht und schon gar nicht verzichtete er auf endlos lang wirkende Moderationen. Das Set dauerte eine Stunde und mit kräftigem Applaus wurden er und seine Kollegen verabschiedet.

Niemand in der Batschkapp kam angesichts der Situation auf die Idee, eine Zugabe einzufordern.
Das einzige Lied, das er und Tarja in diesem Mittelteil des Konzertes im Duett sangen, war die Single "Left On Mars". Erst im Block der Sängerin gab es weitere gemeinsame Einlagen ("Wish I Had an Angel", "Dark Star").

Mit 15 Liedern war der finale Part der längste. Es fiel auf, dass Tarja loslegte wie die Feuerwehr. Dank ihrer Begleitband war das Set extrem rockig. Die 47-jährige flirtete mit dem Publikum, sie präsentierte sich regelrecht euphorisch. Man spürte, dass es ihr großen Spaß bereitete, vor ihr treues Publikum zu treten. An der Karlsruher Hochschule für Musik hatte sie ein paar Jahre studiert.

 

Ausstrahlung mit einer unverwechselbaren Stimme.

Ausstrahlung mit einer unverwechselbaren Stimme.

Im ausführlichen Gespräch mit RockTimes vor einem Jahr erzählte sie, warum sie diese Zeit so genoss. So wird jedes Konzert vor deutschem Publikum zu einer Art Heimspiel. Dennoch überraschte sie mit ihrer Offenheit und Fröhlichkeit. Kurzum: Tarja präsentierte sich mit Liedern aus ihrem Greatest-Hits-Album Best Of: Living The Dream in einer phantastischen Verfassung. Der Funke sprang förmlich über.

Sicherlich war es den beiden Headlinern mit eigenständigen Blöcken zu verdanken, dass viele junge Zuhörer in die Batschkapp kamen. Das Konzert war eine gute Einstimmung in die neue Woche und nur einen Tag nach Herbstanfang ein sanftes Hineingleiten in die dunkle Jahreszeit. Seine Funktion als Stimmungsaufheller, vorausgesetzt, dass das überhaupt nötig war, hätte der Abend glänzend erfüllt.

RockTimes bedankt sich bei Sabrina von der Frankfurter Batschkapp sehr herzlich für die problemlose Akkreditierung.

Bildnachweis für alle Bilder des Events: © 2024 | Mario Keim | RockTimes

Über den Autor

Mario Keim

Musikstile: Heavy Rock, Rock, Deutschrock, Hard Rock
Marios Beiträge im RockTimes-Archiv

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