The 69 Cats sind ein sogenanntes All Star-Projekt, das vor knapp zehn Jahren in Person des Sängers Jirky 69 (The 69 Eyes), dem Gitarrist Danny B. Harvey (u. a. The Head Cat), dem Bassist Kim Nekroman (Nekromantix) sowie dem Schlagzeuger Rat Scabies (u. a. Ex-The Damned) zusammen fand. Damals bzw. 2013 erschien dann mit "Transylvanian Tapes" auch ein Album, das bei den Fans durchaus gut ankam. Die Wege der Musiker trennten sich anschließend erstmal wieder und jeder ging seinen eigenen Projekten nach. Bis es dann – wie der Albumtitel der neuen Scheibe bereits andeutet – der große "Seven Year Itch" kam und die vier Musiker so richtig Bock hatten, was Neues auf die Beine zu stellen. Das Ergebnis liegt nun in Form von zwölf neuen Tracks und einer Spielzeit von knapp vierzig Minuten vor, die sich sehen bzw. hören lassen können. Bei dreiviertel der Stücke handelt es sich dabei um eigenes Material, während auch das eine oder andere Cover seinen Weg in die Tracklist gefunden hat.
Um gleich mal mit der Tür ins Haus zu fallen, bekommt es der interessierte Hörer hier mit einer kräftigen Dosis Rock/Rock’n’Roll/Rockabilly mit den stark vom Gothic Rock inspirierten Vocals des Finnen Jirky 69 zu tun. Eine durchaus interessante Mischung, selbst wenn das ungeübte Goth-Ohr sich beim ersten Durchlauf vielleicht erst noch daran gewöhnen muss. Mit "The Hell Of The Mountain King" ist auch ein Instrumental vertreten, in dem sich Danny B. Harvey mal in voller Pracht ausleben kann. Sehr stark kommt der "Graveyard Blues", den ich auch als ersten Anspieltipp in die Runde werfe. Hier geht der besonders geile Groove von Kim Nekroman und Rat Scabies umgehend in die Beine und Harvey liefert richtig gute Gitarrenarbeit ab. Auch die schnelleren Rocker wie der Opener "She’s Hot" (mit fetten Gitarren-Riffs), das mit super Gitarrenlinien versehene "Hollywood’s Bleeding" oder "Good Time To Die" wissen zu überzeugen.
Dass Danny B. Harvey bei den Songwriting-Credits seinen Namen unter den alten Blues-Klassiker "I’m Evil" setzen ließ, ist schon frech. Davon abgesehen kommt aber auch diese Nummer frisch, fromm, fröhlich und frei von der Seele weg, trifft den Hörer im Bauch und setzt automatisch dessen Fußwippe in Bewegung. Aber auch zwei nicht mehr unter uns weilende Musiker haben den Weg auf diese Scheibe gefunden. Da ist beispielsweise der selige 2009 verstorbene Sky Saxon noch einmal auf seinem eigenen Stück "Hey World" zu hören, das von The 69 Cats zugegebenermaßen sehr stark gecovert wird. Außerdem wurden für das Larry Wallis-Cover "It Ain’t Enough" einige Gesangsspuren des Engländers für den Refrain verwendet. Ein bisschen skurril, aber seis drum, diese Technik bzw. Vorgehensweise wurde in der Vergangenheit ja bereits zig-fach und gerne auch von anderen Combos verwendet. Gut gewählt waren diese beiden Coversongs allemal, da sie sich nahtlos zu den restlichen Tracks einreihen und das Qualitätslevel sogar nochmal ein Stückchen nach oben schieben.
Als Fazit darf festgehalten werden, dass "Seven Year Itch" eine starke Rock’n’Roll-Platte ist, die Spaß macht und jeder/m gefallen dürfte, die/der einerseits auf brandneue Innovationen verzichten und sich andererseits mit dem Goth-Gesang von Jirky 69 anfreunden kann. Als Anspieltipps dürften das bereits erwähnte "Graveyard Blues", "She’s Hot", "The Hell Of The Mountain King" sowie "It Ain’t Enough" die stilistische Bandbreite von The 69 Cats sehr gut abdecken.
Line-up The 69 Cats:
Jyrki 69 (lead vocals)
Danny B. Harvey (guitars, keyboards, background vocals)
Kim Nekroman (bass)
Rat Scabies (drums)
With:
Anne Marie Lewis (background vocals – #2)
Sky Saxon (vocals – #6)
Brigitte Handley (vocals – #7)
Larry Wallis (vocals – #12)
Tracklist "Seven Year Itch":
- She’s Hot
- Hollywood’s Bleeding
- (You’re The) Kind Of Girl I Need
- Good Time To Die
- Graveyard Blues
- Hey World
- (Let’s Go) Psycho
- Vampire Shuffle
- Teddy Boy Boogie
- The Hell Of The Mountain King
- I’m Evil
- It Ain’t Enough
Gesamtspielzeit: 39:20, Erscheinungsjahr: 2021
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