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The Almost Three / It’s Just Music – CD-Review

Nach Three sowie "Limited" kam Anfang 2020 das nächste The Almost Three-Album mit dem Titel "It’s Just Music" auf den Markt.
Bei einem beständigen Line-up mit Martin Ettrich, Bassist Max Schmitz sowie Schlagzeuger Benny Korn wurden die neun Nummern plus einem Bonus Track in den Tresohr Studios, Oberhausen eingespielt.
Das von Martin Ettrich (auch Birth Control) produzierte Album wurde von Marcus Kötter aufgenommen und gemixt.

Das Mastering lag in den Händen von Fritz Fey, Double-D Mastering, Oberhausen.
Der mit vielen Fotos bebilderte Innenteil das Digipak ist im wahrsten Sinn des Wortes sehenswert.
In der Tracklist der vorliegenden Platte befinden sich drei Fremdkompositionen.
"Pull Up To The Bumper" geht zurück auf Grace Jones. "50 Ways To Leave Your Lover" schrieb Paul Simon und "Freeway Jam" stammt von Max Middleton (auch Chris Rea, Snowy White, Gary Moore, Bill Wyman) und dürfte den Musik-Fans besonders von Jeff Beck bekannt sein.

The Almost Three vermessen das Blues-Baumwollfeld und kommen auf beeindruckende Maße beziehungsweise Eckdaten.
Da wird der Rock im Zwölftakter groß geschrieben, der Funk geht mit einer heißen Fackel nach vorne ab, der Jam-Faktor ist Multiplikator der guten Laune, balladeske Einkehr ist ebenfalls Trumpf und irgendwie begibt sich das Trio dann auch noch auf die Wanderschaft in nicht unbedingt vorhersehbar Richtungen.

Dabei sind noch gar nicht alle Spitzen des The Almost Three-Terrains genannt worden.
Sehr gut kommen die Gitarren-Soundeffekte von Martin Ettrich an. Hier wird großformatig das Wah Wah-Pedal aktiviert, da kommt die Talkbox zum Einsatz und an anderen Stellen streift der versierte Sechssaiter-Meister das Bottleneck über seinen Ringfinger.
Sie treiben die Lieder nach vorne, sie sorgen für ansteckenden Groove, sie können so sensibel agieren. Beide Daumen hoch für Bassmann Max Schmitz (Stefan Huebner’s Zappata, Phillip Boa And The Voodooclub) sowie Schlagzeug-Groover Benny Korn (78Twins).
Bezüglich der Effekte lohnt es sich, die Lieder mit Kopfhörern zu genießen.

Werden die fünfzig Wege, eine geliebte Person zu verlassen von Paul Simon – oder Simon & Garfunkel – eher sanft-groovend gespielt, geht The Almost Three einen viel krachenderen, rockenden, mit Eisenbahnschotter gepflasterten Wege zum Stoner Rock. Hinhörer!
Genauso bemerkenswert ist die erfolgsgekrönte Version von "Pull Up To The Bumper". Das Trio übernimmt den Funk des Originals, allerdings verpasst man dem Grace Jones-Stück ein ansonsten vollkommen anderes Outfit. Toll!

Nach all den bereits gelisteten verzweigten Wurzeln von The Almost Three kommt noch eine Komponente mit Haftungs-Charakter dazu. Es ist die Psychedelic, die nicht erst bei "Freeway Jam" aufgerufen wird. Fast acht Minuten expressiv-intensive Improvisation mit einem in Phasen natürlich bewusst angelegten, allerdings sehr verspielten Erkennungsfaktor. Achtung! Hier tritt Max Schmitz ins Spotlight, spielt sich mit einem großartigen Solo in den Vordergrund. Hammer!
Gegenüber der LP verfügt die CD-Ausgabe über einen weiteren Track. Bei "The Giveaway" erinnert einen der Gesang phasenweise an Frank Zappa und auch musikalisch geht es durchaus extravagant zu. Super!

Vieles hat The Almost Three zu bieten.
Alles unter einem "It’s Just Music"-Dach.
Bei der begeisternden Musik ist der Albumtitel fast schon untertrieben.
Nach "It’s Just Music" darf man auf den Nachfolger, hoffentlich im Jahr 2022, gespannt sein.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up The Almost Three:

Martin Ettrich (guitar, vocals)
Max Schmitz (bass)
Benny Korn (drums, vocals)

Tracklist "It’s Just Music":

  1. Tough Times
  2. The Whale
  3. Let It Out
  4. It’s Just Music
  5. Pull Up To The Bumper
  6. For One You Need Two
  7. Zoppo
  8. 50 Ways To Leave Your Lover
  9. Freeway Jam
  10. The Giveaway

Gesamtspielzeit: 40:28, Erscheinungsjahr: 2020

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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