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The Ballet Bombs / Mutations – 10″-Vinly-Review

Das niederländische Trio The Ballet Bombs sortiert sich persönlich hier ein:
»[…] These psychedelic stooges push their sound to the very edge of sonic sanity with crazy interstellar oscillations, drowning reverb and speaker crunching fuzztones! But they’d rather call themselves the Blink 182 of garage fuzz. […]«
In der Pressemitteilung des Labels Noisolution erfahren wir mehr:
»[…] Eingängige Rock-Hymnen, dreistimmiger Gesang, Berge von Fuzz, Hall und Echo. Melodien hinter einer gigantischen Wall of Sound. […] Die Band aus Eindhoven verströmt durchaus den Geist vergangener Jahrzehnte, aber gleichzeitig haucht sie den Genres neues leben ein. […] Und trotz massivem Gitarren-Gewitter voller Reverb und Fuzz sind sie catchy und eingängig. […]«
Viel Lob kennt man ja von Promotern und Labeln.
Allerdings wird immer die Neugierde geweckt.

Zwanzig Minuten bringen die fünf Live-Songs – eingefangen im Mezz, Breda (NL) sowie dem Doornroosie, Nijmegen (NL) – auf die Uhr.
In den Niederlanden gibt es keine Berge und schon gar keine Vulkane.
Ende der Achtzigerjahre beschäftigten sich die Nits zumindest musikalisch mit dem Thema der steinigen Erhöhungen.
2022 darf man die Combo The Ballet Bombs als Synonym für einen musikalischen Vulkan ansehen.

Was dieses Trio aufruft, macht nicht nur beste Laune, sondern ist so sperrig, dass es einem echt schwer fällt, die Formation in nur einer Schublade abzulegen.
Wenn es heißt, dass The Ballet Bombs rockt, dann meistens auf dem höchsten Level, Heavy Rock eben.
Gesanglich passt der vokale Dreiklang zur Mucke. Manchmal geht es auch in Richtung Growlen.

Eine ohne Effekte gespielte E-Gitarre kennt Frankie 'Fuzz' Lamberts nicht.
Gar nicht weit dahinter haut Bassist Rubin 'Zwoelboy' van Nistelrooy in die gleiche Kerbe. Beide müssen über nicht wenige Klanggeräte verfügen.

Wenn wir schon Unbekannte der Band ins Visier nehmen, dann gibt es auf der 10″ keine Ballade im ursprünglichen Sinn.
Sehr wohl gibt sich The Ballet Bombs innerhalb der Songs Auszeiten vom furios-spacig-psychedelischen Rock der Neuzeit. Mitte März 2019 gab es auf deren Bandcamp-Seite die erste Veröffentlichung namens "Leave My Head!". Nach drei Jahren Entwicklung kommt diese Nummer auch auf "Mutations" zum Zuge. Das aufgeladene tonnenschwere Riffing  – hier sind zehn Saiten dafür zuständig – ist Wahnsinn und man wird feststellen, dass die Bühnen-Version noch rotziger ist, als die Studio-Nummer. Klasse!
Neben jede Menge Sound-Effekten, phasenweise auch beim Gesang, lässt das Trio seinen ganz speziellen Rock’n’Roll auf die Leute vor den Lautsprechern los und landet auch damit einen Volltreffer.

Och, Schade.
Die fünf "Mutations"-Songs machen Laune, sind aber so schnell wieder vorbei.
Egal, es gibt ja die Repeattaste.
Der The Ballet Bombs-Rock ist bombastisch, macht sozusagen atemlos, nicht nur in der Nacht, sondern auch tagesüber.
Die vorliegende Platte gibt schon Aufschluss über das große Können der Combo aus Eindhoven.
In einer eigenen Mischung bieten Heavy Rock, Psychedelic, Stoner Rock und mehr Anlass zur Freude.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up The Ballet Bombs:

Rubin 'Zwoelboy' van Nistelrooy (bass, vocals)
Erik 'El Cahole' van de Beek (drums, vocals)
Frankie 'Fuzz' Lamberts (guitar, vocals)

Tracklist "Mutations":

Side A:

  1. Fliedieflatsie
  2. Leave My Head!

Side B:

  1. Frankie Friendzone
  2. Oh, Girl!
  3. Cannibal

Gesamtspielzeit: 09:43 (Side A), 10:27 (Side B), Erscheinungsjahr: 2022

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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