Joe Camilleri ist eindeutig der Kopf von The Black Sorrows.
Die australische Band wurde 1983 gegründet und brachte – in unterschiedlichen Formationen – mittlerweile zwanzig Alben auf den Markt. "Citizen John" ist Nummer Einundzwanzig und der Nachfolger von "Faithful Satellite" (2016). Neben den fünf Bandmates wirken in einigen Songs noch Gäste mit.
Dreizehn Nummern enthält die vorliegende Scheibe. Davon sind drei Tracks Fremdkompositionen. Es handelt sich um "Do I Move You" von Nina Simone, Bob Dylans Lied "Silvio" und schließlich Walter Vinsons "Sitting On Top Of The World". Dieses Stück geht zurück auf die Band Mississippi Sheiks. Alle anderen Songs stammen vom Bandleader.
Joe Camilleri hat den Gitarristen Claude Carranza, Keyboarder John McAll, Bass-Mann Mark Gray und Schlagzeuger Angus Burchall an seiner Seite.
Um die Produktion der Scheibe kümmerte sich, wer könnte es anderes sein, Joe Camilleri. Als Partner hatte er den Tastenmann John McAll dabei.
Um noch eine Zahl zu nennen: Aus dem Infromationsblatt zur Platte geht hervor, dass "Citizen John" »[…] Joe’s 49th career album […]« ist.
Diese Scheibe bietet Musik, die sowohl eingängig als auch über Ecken und Kanten verfügt.
Joe Camilleri ist ein herausragender Sänger. Seine Stimmbänder reflektieren ganz unterschiedliche Stimmungen/Stile, die vom Blues, R&B, über Soul und Country bis hin zur ganz allgemein mit Roots bezeichneten Musik führen.
Dabei wird der Frontmann durch die Backing-Vokalistin Sandii Keenan hervorragend ergänzt. Im spannend rockenden "Storm To Bastille" mit Violine (Xani Kolac) sowie Lap Steel von Kerryn Tolhurst und Slide-Gitarre rückt die Sängerin etwas deutlicher in den Vordergrund. Herrlich! Tolle Nummer!
Der Sweet Soul von "Love I Surrender" geht genauso geschmeidig ins Ohr wie der Blues von "Do I Move You", dessen 12-Takter-Metrik gegenüber dem Original noch verschärfter rüber kommt. Hier setzt Joe Camilleri seine Harp ein und John McAll verteilt mit seinem Solo Glückshormone beim Hörer. Klasse!
Auf "Sitting On Top Of The World" hat man einen ganz besonderen Einfluss genommen. Das Stück verbreitet eine etwas mystische Atmosphäre. Man achte besonders auf den Beitrag des Mannes an den Handtrommeln. Toll! Dann spielt da jemand ein super Querflötensolo. Dieses Lied ist ein krönender Abschluss.
Nicht nur am Ende der CD greift Joe Camilleri zum Saxofon.
Im balladesken "Way Below The Heavens" ist es dann gleich eine ganze Brass-Section. Mit "Brother Moses Sister Mae" und den Horns Of Leroy macht man einen gelungen-genüsslichen Abstecher nach New Orleans. Ja, bei "Nothin But The Blues" ist ganz entspannter Zwölftakter in der langsamen Version angesagt. Sam Lemann spielt dazu eine Gitarre mit leichtem Gypsy-Flair. Erstklassig!
"Melissah": Mitreißender Gospel. Joe Camilleri, der Prediger. Noch ein Highlight!
Für Leute, die die weiter gespannte, mit vielen Facetten versehene Musik mögen, lässt "Citizen John" von The Black Sorrows keine Wünsche offen. Wann hat man schon ein Album vorliegen, das sowohl eingängig als auch tiefsinnig ist. Hats off, The Black Sorrows!
Bei einer solchen Klasse lohnt sich ein Blick in die RockTimes–Tourtermine.
Line-up The Black Sorrows:
Joe Camilleri (lead vocals, guitar, saxophone, harmonica)
Claude Carranza (guitar, vocals)
John McAll (keyboards, vocals)
Mark Gray (bass, vocals)
Angus Burchall (drums)
Guests:
Kerryn Tolhurst (lap steel – #1,6,12, mandolin – #1, guitar – #8)
Ben Peters (guitar – #8)
Sam Lemann (jazz guitar – #10)
Paddy McMullin (trumpet – #7,8)
Wilbur Wilde (tenor saxophone – #7,8)
Nick Mulder (trombone – #7,8)
The Horns Of Leroy:
Travis Woods (trumpet – #9)
Ben Harrison (trumpet – #9)
Chris Vizard (trombone – #9)
Grant Arthur (sousaphone, trombone – #9)
Xani Kolac (violin – #6)
Hamish Davidson (violin – #7)
Javier Fredes (percussion – #8,12)
Sandii Keenan (solo – #6, backing vocals – #1,4,6,8,12)
Tracklist "Citizen John":
- Wednesday’s Child (3:22)
- Lover I Surrender (3:53)
- Do I Move You (3:27)
- Melissah (4:24)
- Silvio (3:32)
- Storm The Bastille (4:18)
- Way Below The Heavens (3:44)
- Citizen John (3:42)
- Brother Moses Sister Mae (3:47)
- Nothin But The Blues (2:56)
- Month Of Sundays (4:31)
- Worlds Away (4:09)
- Sitting On Top Of The World (4:20)
Gesamtspielzeit: 50:00, Erscheinungsjahr: 2018
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