Die Rezension wurde uns freundlicherweise von André Wittebroek (Bluesmagazine.nl) zur Verfügung gestellt und ins Deutsche übersetzt. Vielen Dank!
The Bluesanovas aus Münster sind schon zweimal im Bluesmagazine besprochen worden und zweimal sehr löblich. Die Kritik zu ihrem ersten Album "Bluesanova" (02. Mai 2018) ließ nichts zu wünschen übrig: Blues, getränkt in traditionellem Chicago Blues aus den Fünfzigern mit Westcoast- und Texas Blues-Einflüssen. Ein eisenstarkes Debüt, ein Top-Album! Das zweite Mal war ein Bericht von ihrem Auftritt mit kurzem Interview beim Blues-Abend im Hypothalamus in Rheine. Ein toller Auftritt und die Band zeigte, dass sie auch live hervorragend ist (16. März 2019)!
Und jetzt liegt ihr zweites Album "Emergency Call For The Blues!" vor mir auf dem Tisch. Die Scheibe ist dem verstorbenen Bluesman Thomas 'Tom' Vieth gewidmet. Ein guter Freund und Inspiration der Band. Die CD enthält acht selbstgeschriebene Songs. Es stehen neun Titel auf der CD, aber der erste Song ist mehr eine Ankündigung mit Sirene sowie kurz gesprochenem Satz und geht sofort über in den Slow Blues "Lucky Man" mit dem herrlichen Groove, die die Musik von den Bluesanovas prägt.
Der Gesang ist von Effekten begleitet, dazu gesellt sich ein schönes Harpspiel und passendes Piano. Sänger Philip Ralf Heermann hat eine warme, volle, sehr angenehme Stimme und sein Harpspiel ist wunderbar. Dann folgt ein fröhlich swingender Rock’n’Roller, "Solitude Blues". Gitarrist Filipe Ribeiro, der hier eckig und auf den Punkt seine Riffs spielt, dominiert diesen Song. Still sitzen geht nicht! Ebenso in "Trash Talking Woman", auch hier Swing pur. Nikolas Karolewisc am Bass und Philipp Dreier am Schlagzeug bilden ein solides, groovendes Fundament für Gitarre, Piano und Gesang. Tastenspieler Nico Dreier ist einfach großartig, in Rheine bei der Liveshow war das auch so. Ein Ausnahme-Keyboarder! "Just The Tip" ist instrumental. Hier kommen die Bläser ins Spiel und verleihen dem Song etwas Besonderes. Gitarre im Vordergrund und wieder den wunderschönen Groove und Rhythmus. Der Shuffle "Heal Me, Baby" wird toll gesungen von Heermann und mit passendem Organ- sowie Gitarrenspiel versehen. Toll!
Mit einem Schlagzeug-Intro beginnt "One More Ale" und Nicos Orgel spielt die Hauptrolle, von Solo bis Begleitung. Mit "Heads Up" ist Rock’n’Roll angesagt, herrlich altmodisch, swingender Rock’n’Roll mit eckigem Gitarrenspiel, so wie es zu diesem Stil gehört. Mit dem wunderbaren Slow Blues "Devil’s Mule" endet die CD. Schönes zurückhaltendes Gitarrenspiel, leises Piano im Hintergrund und ruhiger Gesang bilden eine Art Lazy Sunday Afternoon-Atmosphäre, so etwas, wie mit einem Getränk auf der Veranda den Sonnenuntergang anschauen…
Fazit: Mit "Emergency Call For The Blues!" liefern The Bluesanovas wieder ein Top-Album ab. Auf CD und live verdienen sie unsere Aufmerksamkeit. Unbedingt hinhören oder hingehen. Hut ab!
Line-up The Bluesanovas:
Philip Ralf Heermann (harmonica, vocals)
Filipe Ribeiro Henrique (guitar)
Nico Dreier (piano, organ)
Nikolas Karolewicz (bass)
Philipp Dreier (drums)
With:
Simon Bläsi (horns – #5)
Tracklist "Emergency Call For The Blues!":
- Emergency Call For The Blues
- Lucky Man
- Solitude Blues
- Trash Talking Woman
- Just The Tip
- Heal Me, Baby
- One More Ale
- Heads Up
- Devil’s Mule
Gesamtspielzeit: 28:07, Erscheinungsjahr: 2019
1 Kommentar
Doc Rock
24. Juli 2019 um 8:31 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Schöne Scheibe, für 2019 gerqdezu phänomenal. Ist auch auf YT in Gänze zu hören. Schade nur, dass sie gerade mal 28 Minuten lang ist und viele Songs zu kurz sind; gerade der Opener könnte deutlich länger sein.
Aber, dass es noch solche Scheiben gibt, in der Saure-Gurken-Zeit der (Rocj)-Musik, ist tröstlich.