The BluesBones aus Belgien gastierten am 19. November 2021 im blues, Rhede.
Aktuell steht deren Album "Live On Stage" in der Diskografie ganz weit oben.
Neben der Tatsache, dass The BluesBones 2016 die Belgian Blues Challenge gewannen und im Jahr darauf bei der European Blues Challenge den zweiten Platz belegten, konnte "Live On Stage" top Plätze – zum Teil auf dem obersten Rang – in internationalen Charts (UK/USA/F) belegen.
So haben sich The BluesBones nicht nur in ihrem Heimatland Belgien einen Namen gemacht und für Begeisterung gesorgt.
Double Live ist ein etwas älteres Dokument der Schwärmerei für das Quintett.
Neben Frontmann Nico de Cock spielte nicht Stef Paglia die Gitarre, sondern Stijn Bervoets (auch Guy Verlinde).
Für den Hammond-Sound zeichnet sich Edwin Risbourg zuständig.
Die Rhythmus-Abteilung bilden Bassist Geert Boeckx sowie Jens Roelandt am Schlagzeug.
Pünktlich um 21:00 Uhr kam die Blues-Party von The BluesBones mit dem kräftig groovenden Titelstück des Albums Saved By The Blues so richtig in Schwung.
Aus dem Album spielte man auch noch "Find Me A Woman", den swingenden Slow Blues "I Try" sowie das mit Macht groovende "Devil’s Bride", bei dem die Combo den musikalischen Rückspiegel ordentlich wienerte.
Weitere Nummern (zum Beispiel "Going Down", "Sealed Souls", "Demon Blues" oder "Betrayal") stammten aus dem 2018 erschienenen Album "Chasing Shadows" und natürlich gab es darüber hinaus ebenfalls Lieder von der "Live On Stage"-Veröffentlichung.
Der gut über zwei Stunden dauernde The BluesBones-Auftritt, der rundum alle Anwesenden begeisterte und mit zwei Zugaben endete, war in allen Belangen ein Highlight.
Nico de Cock sang den Blues mit einer fantastischen Stimme, die alle Zutaten, die für eine ausdrucksstarke Performance notwendig war, beinhaltete.
Mit seiner voluminösen Stimme beeindruckte er die Zuschauer durch eine tolle Barry White-Imitation. Szenenapplaus!
Waren Tasten-Virtuose Edwin Risbourg beziehungsweise Gitarrist Stijn Bervoets auf ihren unzähligen Solo-Fahrten unterwegs, zeigte sich Nico de Cock geradezu meisterlich bei Luftgitarre oder Luft-Keyboard-Einsätzen.
Der Frontmann sorgte nicht nur durch seinen tollen Gesang für Aufsehen, sondern auch in seiner Rolle als Conferencier zwischen den Liedern.
So trugen sowohl die Musiker als auch der Sänger zum großen Erfolg des Konzerts im blues, Rhede bei. Ein Frontmann wie Nico de Cock ist eine Garantie für hochklassig gesungenen Zwölftaker.
Auch Hammond-Mann Edwin Risbourg sorgte dafür, dass sich niemand vor der Bühne über Bewegungslosigkeit beklagen musste.
Ob wunderschön ausgestaltete Keyboard-Teppiche als Hintergrund-Formung oder in Soli, die sowohl krachend als auch feinnervig ausfielen, der Mann auf den schwarzen und weißen Tasten wusste zu begeistern. Zuweilen hielt es ihn bei seinem Power-Spiel nicht mehr auf seinem Schemel. Vor dem Konzerte sagte er, dass die Hammond neu sei, der Leslie-Lautsprecher allerding aus den Siebzigerjahren stammte. Setzte er den rotierenden Sound des Leslie ein, kam natürlich besondere Stimmung auf. Im Laufe des Gigs leerte Edwin Risbourg ein imaginäres Fass voller Fantasien. Mit einem Lächeln bedankte auch er stets für den Szenenbeifall. Gemeinsam mit dem Gitarristen erfreuten beide das Publikum durch klasse Frage-Antwort-Zwischenspiele. Die Soli von Stijn Bervoets beziehungsweise Edwin Risbourg zogen einem zeitweise die Socken aus.
Stijn Bervoets' Fretboard-Fahrten berauschten und rissen die Zuschauer ein ums andere Mal mit. Immer wieder sprühte er vor schier unendlichem Ideen-Reichtum. Gemeisam mit der Band verwandelte er den tiefgründigen – auch schön swingenden – Slow Blues in ein Meer der Träume und den Einsatz des Bottlenecks konnte man auch bei einem infizierenden Boogie-Blend einsortieren. Stijn Bervoets' Soli verfügten über XXL-Format und nicht nur wenn er das Wah Wah-Pedal aktivierte, kam Funk-Atmosphäre auf. Gänsehaut war garantiert. Fröhlich tanzte der von The BluesBones initiierte Rock’n’Roll durch das blues, Rhede. Das Quintett zeigte sich in meisterlicher Form, wenn es um das Thema Dynamik ging. An- sowie abschwellende Energie waren bei fast allen Nummern ein Gütersiegel. So formte die Formation oft Situationen zwischen flottem Treiben und Entspannung.
Garanten für Groove und Rhythmus-Variationen waren der agile Bassist Geert Boeckx sowie Schlagzeuger Jens Roelandt. Auf beide konnten sich die anderen Musiker voll verlassen. Geert Boeckx zupfte die dicken Saiten sowohl melodisch als auch feurig-funkig und der Schlagzeuger hatte mit seinem variablen Drumming jede Situation im Griff. Beide Daumen hoch für die Rhythmus-Gruppe.
Am Ende der sechzehn Songs waren die Leute vor der Bühne schier aus dem Häuschen. Die lautstarke Begeisterung kitzelte zwei Zugaben heraus. Unter anderem war es "Whiskey Drinking Woman".
Die belgische Band servierte die verschiedenen Blues-Stile – auch jazzig sowie psychedelisch – in beachtlichen Formaten und überzeugte in allen Belangen.
Hats off, The BluesBones!
Wir bedanken uns bei André Knoch für den Platz auf der Gästeliste.
Am 11. März 2022 wird Morblus im blues, Rhede erwartet.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Live-Musik.
Line-up The BluesBones:
Nico de Cock (lead vocals)
Stijn Bervoets (guitars, slide guitar)
Edwin Risbourg (Hammond organ, backing vocals)
Geert Boeckx (bass)
Jens Roelandt (drums)
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